Ich konnte nicht lange geschlafen haben, da war ich mir sicher, doch trotzdem fühlte ich mich erstaunlich fit, als ich aufwachte. Ich streckte mich genüsslich und plötzlich streifte meine Hand etwas warmes. Hä, hatte Filou etwa sein ganzes Fell verloren oder was?
Ich sah nach links und sah meine Lieblingsfledermaus neben mir liegen. Severus lag auf der Seite, mit dem Gesicht mir zugewandt, und sah dabei aus wie ein Baby. Er blickte so friedvoll drein, als könnte nichts auf der Welt ihm Schaden zufügen. Das war ein schöner Traum. Ich mit Severus in einem Bett und ich konnte ihm beim Schlafen zuschauen. Ich musste lächeln. Der gestrige Abend war einfach unglaublich gewesen. Ich hatte es niemals für möglich gehalten, dass es sich so gut anfühlen könnte mit einem Mann zusammen zu sein. Was er alles mit mir gemacht hatte... Hmmm, zu schön um wahr zu sein. Und jetzt träumte ich sogar schon davon, die Nacht mit ihm verbringen zu können. War das sch...
Moment mal! Seit wann haben wir denn im Gryffindorturm schwarze Decken? War ich wach oder nicht? Eine Sekunde, ich muss schnell nachdenken. War ich gestern Abend eigentlich nach oben gegangen? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass ich gestern, nach diesem Wahnsinnsorgasmus, den Severus mir bereitet hatte, mich kurz an Severus' Brust gekuschelt hatte. Und dann... nichts. Dunkelheit! War ich etwa eingeschlafen? Oh oh, das war gar nicht gut. Ich schaute schnell auf meine Uhr, konnte aber die Zeiger noch nicht erkennen, da mir der Schlaf noch in den Augen steckte. So, jetzt ging es: der große Zeiger stand auf der Zehn und der kleine... auf der Sieben. OH MEIN GOTT!
„FUCK", schrie ich laut und sprang aus dem Bett. „Fuck, fuck, fuck, fuck, fuck. Severus! Severus, steh auf, schnell!"
Er brummelte irgendetwas und drehte sich auf die andere Seite. Na vielen Dank, Du mich auch mal. Ich meine es doch nur gut. Aber bitte, wenn der feine Herr nicht will. Ist doch nicht mein Problem! Ich kann Dich auch einfach hier liegen lassen, nackt, wie Gott Dich schuf. Dann sehen wir uns später wieder, wenn ich mit meiner Klasse zur ersten Stunde hierher kam. Das wird sicher ein Riesenspaß!
Rasend schnell suchte ich meine Klamotten am Boden zusammen und sprang hinein. Alles fand ich, außer meinen Slip. Verdammter Mist! Ich konnte doch nicht ohne Unterhose durch das Schloss rennen und das nur mit einem Rock bekleidet. Wenn da auch nur das geringste Lüftchen kam... gab es eine entblößte Mimi. Das ging gar nicht. Aber wenn ich ihn nicht innerhalb der nächsten halben Minute fand, dann musste ich es wohl oder übel tun. Ich musste so schnell wie möglich nach oben und das möglichst, ohne erwischt zu werden.
Ich warf einen Blick auf meinen Liebsten. Er steckte mir gerade sein nacktes Hinterteil entgegen. Mmmmh, lecker! Aber was sollte ich denn jetzt mit ihm machen? Ich konnte ihn ja wohl schlecht so liegen lassen. Das wäre zwar wirklich lustig, aber ich wollte nicht riskieren, dass er Ärger bekam. Damit würde ich mir ja ins eigene Fleisch schneiden, denn die Zeit, die er mit Nachsitzen würde verbringen müssen, ging immerhin von unserer gemeinsamen Zeit ab. Nein, das ging gar nicht. Also ging ich schnell zu ihm und rüttelte kräftig an seiner Schulter.
„Severus, wach endlich auf", versuchte ich es noch einmal. „Wir haben verschlafen. Komm, mach hinne jetzt!"
Doch es folgte keinerlei Reaktion. Toll, was mache ich denn jetzt? Ich musste ihn irgendwie wach kriegen. Tja, da half wohl nur noch eins: rohe Gewalt. Ich schnappte mir mein Kopfkissen und schlug damit auf Severus' Kopf. Er brummte noch einmal und drehte sich dann um. Doch noch immer hatte er die Augen geschlossen. Noch einmal holte ich aus und schlug, wenn möglich noch kräftiger zu.
„Verflucht nochmal, Avery", grummelte mein Schatz, machte aber noch keinerlei Anstalten, die Augen zu öffnen. „Lass mich gefälligst pennen, Alter! Ich habe doch eine Freistunde, hast Du das etwa schon vergessen?"
BITTE??? Na warte, Du elender Schuft. Ich bin weder alt, noch einer Deiner blöden, hinterhältigen, miesen Freunde. Ich bin Mimi, Deine FREUNDIN! Wir haben gerade eine Nacht im Zaubertrankklassenzimmer miteinander verbracht. Wie konnte man das nur vergessen? Dir zeig ich's. Erst nicht aufwachen und dann auch noch mich vergessen. Das ging ja mal gar nicht.
Ich hob erneut meinen Zauberstab und dachte mit aller Macht: „Aguamenti!"
Zufrieden sah ich, wie ein Schwall Wasser aus der Spitze hervorbrach und Severus mitten im Gesicht traf. Ich hatte natürlich sorgsam darauf geachtet, dass das Wasser kalt und nicht warm war. Soweit kommt's noch. Nein, das hatte er eindeutig verdient.
„UUUUUAAAAAAH", schrie Severus laut auf und sprang aus dem Bett. „Sag mal, spinnst Du? Ich habe Dir doch gesagt, dass ich eine..."
Da fiel sein Blick auf mich.
„Mimi, was machst Du denn hier", wollte er wissen.
„Guten Morgen, Mister Ich-krieg-den-Arsch-nicht-aus dem-Bett", gab ich trotzig zurück. „Auch schon wach?"
„Wie kommst Du denn in mein Schlafzimmer?"
„Das hier ist nicht Dein Schlafzimmer. Wir sind gestern im Zaubertrankklassenzimmer eingepennt, wie es aussieht."
„Oh, fuck!" Besser hätte ich es nicht ausdrücken können
„Und wo wir schon dabei sind, wie kommst Du auf die Idee, mich als einen Deiner Vollpfosten von Freunden zu bezeichnen? Wie konntest Du nur vergessen, dass ich mit Dir in einem Bett geschlafen habe?" Ja, ja, ich weiß, ich bin nicht gerade besser!
„Tut mir leid, Mimi, ich dachte, das wäre ein Traum gewesen."
„Ach, spar Dir Deine Schleimereien (Ich wusste, dass es nichts anderes wahr!). Darüber reden wir noch, Severus! Ich muss jetzt aber dringend los. Nicht, dass ich noch erwischt werde. Mir reicht schon das Nachsitzen bei McGonagall. Schaffst Du das hier alleine?"
Ich deutete mit dem Kinn auf das Bett und auf die Kerzen, die immer noch brannten. Severus hatte eindeutig den kürzeren Weg und lief nicht so schnell Gefahr, erwischt zu werden. Bei mir war das ganz anders. Ich musste immerhin durch das halbe Schloss und noch dazu ohne Unterhose. Dazu kann ich nur eines sagen: UNFAIR!
„Natürlich, klar", antwortete er. „Aber soll ich Dich nicht lieber doch begleiten?"
„Nein, danke, das brauchst Du nicht. Nach allem, was mir Lilly erzählt hat, fliegst Du vielleicht von der Schule, wenn Du noch einmal Blödsinn anstellst. Das möchte ich lieber nicht riskieren. Dazu gefällt es mir viel zu gut, was wir gerade machen."
Und das tat es wirklich. Der gestrige Abend war... einfach der pure Wahnsinn gewesen. Ich hatte nie gedacht, dass sich ein Orgasmus so gut anfühlen könnte.
„Na schön, Mimi, aber sei bitte vorsichtig. Ich möchte nicht, dass Du noch mehr Ärger bekommst, als Du es ohnehin schon hast. Wer hat denn eigentlich Gangdienst heute Morgen?"
Damit meine Severus, welcher Lehrer die Kontrollgänge durch die Flure machen musste, um zu sehen, ob irgendwelche Schüler sich unerlaubt auf den Gängen aufhielten. Jeder der Professoren musste diesen Dienst einmal pro Woche übernehmen und uns Vertrauensschülern wurde der Dienstplan gegeben, damit wir wussten, an welchen Lehrer wir uns wenden konnten, wenn irgendeiner der Schüler Scheiße baute.
Ich musste kurz nachdenken und und versuchte mir das Blatt Pergament ins Gedächtnis zu rufen, das oben auf meinem Schreibtisch lag. Gestern war es Professor Sprout gewesen, aber heute... Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich seufzte innerlich auf. Manchmal hatte ich wirklich Schwein, das musste ich jetzt schon mal sagen.
„Professor Taylor", antwortete ich daher mehr als erleichtert.
„Taylor", rief Severus laut. „Oh nein, nicht auch noch dieser Schwachkopf!"
„Was hast Du denn gegen ihn?"
Ich konnte Severus' Ärger ja mal überhaupt nicht verstehen. Professor Taylor war doch wirklich sehr nett und kompetent, was sein Unterrichtsfach anging. Und er sah wahnsinnig gut aus, das muss ich wirklich zugegeben.
„Er ist ein Arschloch", meinte Severus daraufhin. „Und wie ihr Mädels ihn immer anhimmelt... Das geht mir einfach auf die Nerven."
„Bist Du etwa eifersüchtig?"
„Nein, bin ich nicht. Wieso auch? Ich kann ihn einfach nicht leiden. Der Lehrer, den wir letztes Jahr hatten, war viel besser gewesen, aber er musste ja leider gehen. Und außerdem habe ich ja gar keinen Grund eifersüchtig zu sein. Immerhin war ich es, der Dich gestern so sehr befriedigen durfte."
Und das hatte er wirklich, das musste ich zugeben. Aber mit dieser Bemerkung hatte mich Severus wieder daran erinnert, dass ich dringend hier weg und nach oben in den Gryffindorturm musste. Oh Gott, was würde Lilly nur zu mir sagen? Sie wird sicher stinksauer sein, weil sie sich Sorgen um mich gemacht hat. Daran wollte ich gar nicht denken. Vielleicht schaffte ich es ja, ihr aus dem Weg zu gehen, wobei aufgeschoben ja bekanntlich nicht aufgehoben war. Ich hoffte nur, Lilly hatte mich noch nicht bei McGonagall verpetzt. Das würde sonst gewaltigen Ärger geben.
„Hör zu, Severus, es tut mir leid", sagte ich zu meinem Schatz. „Aber ich muss jetzt wirklich los. Sonst werde ich vielleicht wirklich noch erwischt. Sehen wir uns später?"
„Natürlich", gab er zurück und kam ums Bett herum auf mich zu. Er nahm mich fest in den Arm. „Wir müssen doch gemeinsam bei McGonagall nachsitzen. Und danach würde ich sagen, hängen wir noch eine Nachhilfestunde dran. Denn die gestern, die war wirklich... mehr als nur zufriedenstellend."
Er schenkte mir ein schiefes Lächeln und machte es mir so nur noch schwerer, jetzt zu gehen. Ich würde am liebsten hier bleiben und mich noch einmal so von ihm berühren lassen, wie er es gestern Abend getan hatte. Allein bei dem Gedanken daran zog sich mein Unterleib freudig zusammen.
„Nichts lieber als das", antwortete ich ihm deshalb und zog ihm zu einem leidenschaftlichen Kuss zu mir herunter.
Ich kann nicht sagen, wie lang er dauerte, aber das Gefühl von Severus' Lippen auf meinen, machte mich so heiß, dass ich mir am liebsten erneut die Kleider vom Leib gerissen hätte. Aber das konnte ich jetzt nicht tun. Jetzt hatte ich andere Sorgen.
„Lauf, meine Kleine", flüsterte Severus, als er den Kuss schließlich löste.
„Ich liebe Dich", sagte ich noch schnell und drehte mich um.
Mein Liebster gab mir noch einen kleinen Klaps auf den Hintern und ich stürmte los.
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Come fly with me loving bat
FanficMimi ist gerade 16 geworden, als sie mit ihren Eltern von der wunderschönen Cote d'Azur in das regnerische England zieht. Das bedeutet für sie nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine neue Schule. Dort kommt sie soweit auch ganz gut klar, auße...