Als wir am nächsten Morgen aufwachten, taten wir es gleich noch einmal und es fühlte sich genauso herrlich an wie am Abend zuvor. Aber leider konnten wir nicht ewig hierbleiben, denn wir mussten ja in den Unterricht. Mittlerweile war es schon sieben Uhr und ich musste mich wirklich beeilen, weil ich mich ja noch fertig machen musste. Doch kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, erschien eine große Duschkabine im Raum, in der locker auch zwei Leute Platz hatten. Also genossen Severus und ich kurzerhand unsere erste gemeinsame Dusche. Und, was soll ich sagen... es war toll. Wir seiften uns gegenseitig ein und mein Schatz verschaffte mir nun endlich auch Erleichterung, denn ich war auch bei unserem zweiten Mal nicht gekommen. Es fühlte sich einfach noch so ungewohnt an und ich war wieder so aufgeregt gewesen, dass es einfach nicht ging. Aber so war das auch in Ordnung.
Eigentlich sollte ich ja dringend nach oben in den Gryffindorturm und mich umziehen, aber dazu war jetzt keine Zeit mehr, denn immerhin war es schon fast 8. Duschen mit meiner lieben Fledermaus... Das braucht eben seine Zeit. Na ja, dann musste ich halt in den Klamotten vom Vortag zum Unterricht gehen. Ich trug ja sowieso den Schulumhang darüber, also kriegt das eh kein Schwein mit. Gott sei Dank trug ich immer meine ganzen Schulsachen mit mir herum, also war ich wenigstens einigermaßen gut vorbereitet.
„Sehen wir uns heute Abend", wollte Severus wissen, kurz bevor wir den Raum verließen. Ich hatte zwar ziemlich gut geschlafen, aber trotzdem brauchte ich dringend meinen Kaffee. Ohne den kam ich einfach nicht in Fahrt. Wobei Sex eine sehr gute Alternative war, wie ich heute Morgen ja schon feststellen durfte.
„Natürlich" gab ich zurück. „Wenn Du das möchtest."
„Nach meinem Nachsitzen an der Ecke da vorne?"
„Klingt gut."
Er lächelte mich an. Er sah aus, als wäre er der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt und das nur, weil er wieder mit mir zusammen war. Ich fühlte genauso. Ich hatte ein Dauergrinsen auf den Lippen und es ließ sich einfach nicht abstellen.
„Danke, Mimi", sagte er und hauchte mir noch einen Kuss auf den Mund. „Für diese wunderschöne Nacht."
„Ich danke Dir!"
Ich packte ihn am Nacken und zog ihn zu mir herunter. Ich wollte ihn noch ein letztes Mal so richtig küssen, bevor wir uns für ein paar Stunden trennen mussten. Am liebsten hätte ich die Zeit vorgedreht, aber das ging ja leider nicht. Ich hoffte nur, dass die Zeit heute etwas schneller verging als sonst, denn ich würde es nicht eine Sekunde länger als nötig aushalten. Ich wollte jede Sekunde mit Severus verbringen, die ich entbehren konnte. Jetzt, da wir endlich wieder zusammen waren... Oh Mann, ich konnte es noch gar nicht fassen. Ich war ja so glücklich und ich glaubte, ich hatte die richtige Entscheidung getroffen. Immerhin hatte sich Severus entschuldigt und mir versprochen, seine Kumpels in den Wind zu schießen. Also warum hätte ich noch weiter einen auf sturen Bock machen sollen? Irgendwann musste auch mal Schluss sein. Sagte zumindest Mum immer und ich glaubte, sie hatte recht.
„Ich freue mich schon auf heute Abend", riss Sev mich aus meinen Gedanken. „Auch wenn ich Dich bis dahin sehr vermissen werde."
„Du wirst mir auch fehlen."
Dann gab er mir einen letzten Kuss und ich verließ den Raum, in dem ich mein erstes Mal mit dem Mann verbracht hatte, den ich aus tiefsten Herzen liebte.„WO ZUR HÖLLE BIST DU GEWESEN?"
Der Schrei traf mich gleich doppelt. Einmal schleuderte ihn mir Lilly entgegen, kaum dass ich die Große Halle betreten hatte und im selben Moment trafen mich Filous Worte im Kopf. Er saß im Gang zwischen dem Gryffindor- und dem Huffelpufftisch und funkelte mich böse an. Genauso wie Lilly. Okay, okay, das hatte ich verdient, immerhin war ich die ganze Nacht weg gewesen und hatte den beiden nichts gesagt. Sie waren mit Sicherheit außer sich vor Sorge gewesen.
Doch ihre Wut konnte meine gute Laune nicht trüben. Im Gegenteil, sie erinnerte mich daran, was ich heute Nacht getan hatte. Ich hatte endlich mit Severus Snape geschlafen, dem Mann, den ich über alles liebte. Wenn mir das jemand vor ein paar Monaten gesagt hätte, ich hätte ihn eiskalt für verrückt erklärt. Es war der Wahnsinn gewesen, wie es sich angefühlt hatte, endlich eins mit ihm zu sein. Und er war so zärtlich gewesen, wenn man mal von der Tatsache absah, dass er einfach so in mich hinein gerutscht war. Aber dafür konnte er ja nichts. Genauso wenig für den Schmerz. Da mussten wir Frauen nun mal durch. Unfair, kann ich da nur sagen. Warum tat es uns weh, den Männern aber nicht? Das ist doch nicht gerecht!
Aber trotzdem konnte ich nicht anders, als von einem Ohr bis zum anderen zu grinsen. Ich war einfach so glücklich. Ich kam mir beinahe so vor, als hätte ich einen Clown gefrühstückt, dabei esse ich morgens doch gar nichts. Aber trotzdem... ich fühlte mich einfach hervorragend.
„Einen wunderschönen guten Morgen, ihr Zwei", meinte ich fröhlich und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. Am Slytherintisch sah ich, wie Severus das gleiche tat. Grins. „Ist das nicht ein herrlicher Tag?"
„Sag mal, hast Du sie eigentlich noch alle", kam es von vorne und von der Seite.
„Wieso? Ist doch wunderschön draußen", gab ich zurück und angelte mir die Kanne mit dem Kaffee.
Draußen ging gerade mit einem herrlichen Morgenrot die Sonne auf.
„Wo hast Du gesteckt", wollte Lilly jetzt flüsternd wissen.
„Das würde mich auch brennend interessieren", kam es von Filou.
„Na ja, ich war...". Ich zögerte. Sollte ich den beiden wirklich davon erzählen? Wie würden sie darauf reagieren? Wenn sie jetzt schon so sauer waren... „Auswärts!"
Ja, auswärts traf es eigentlich ganz gut. Ich hatte in einem anderen Raum geschlafen. Mit wem und warum, dass wollte ich erst einmal für mich behalten. Das ging die ja auch überhaupt nichts an, dass ich endlich keine Jungfrau mehr war. Und da war es schon wieder, dieses blöde Grinsen, das einfach nicht von meinen Lippen verschwinden wollte. Mist, hör endlich auf damit, Mimi, sonst verrätst Du Dich nur noch!
Doch es war schon zu spät. Lilly und Filou waren mir auf die Schliche gekommen, denn sie fragten wieder einmal gleichzeitig:
„Du warst mit der Fledermaus zusammen, richtig?"
Hey, wer konnte denn hier jetzt mit Hunden sprechen? Lilly oder ich? Es war so, als hätten die beiden eine geistige Verbindung oder so. Das war ja zum verrückt werden.
„Jetzt sag schon endlich, Mimi", bohrte Lilly nach. „Seid ihr wieder zusammen?"
„Jaah, ich... glaube schon", gab ich leise zurück.
Gott, wieso war mir das nur so peinlich? Es war doch immerhin nichts dabei. Es war mein Leben und ich konnte machen, was ich wollte.
„Das ist ja toll", rief meine Freundin, als Filou gleichzeitig „Oh nein, bist Du denn komplett bescheuert" dachte.
Oi, na ganz super. Und ich hatte gedacht, die beiden wären jetzt das neue Dreamteam, aber Pustekuchen, anscheinend waren sie völlig unterschiedlicher Meinung. Na super, auf wen sollte ich denn jetzt hören?
„Und habt ihr geredet", wollte Lilly wissen.
„Ja, haben wir", gab ich zurück.
„Na, da ist bei dem sicher einen Haufen Scheiße bei raus gekommen. Wäre ja nichts neues."
„Ach, halt doch die Klappe!"
„Was hab ich denn getan", fragte Lilly überrascht. Oi, war das kompliziert.
„Nicht Du. ER!"
„Wer er", fragte jetzt Filou.
„Na Du!"
„Was ich?" Lilly.
„Schluss jetzt", rief ich aus. „Ihr bringt mich mit eurer Fragerei noch ganz durcheinander. Also schön, für alle Beteiligten. Ja, ich habe mit Severus geredet und ja, wir sind jetzt wieder zusammen. Und nicht Du sollst aufhören, Lilly, sondern Filou. Der redet ständig dazwischen."
„Ich rede überhaupt nicht dazwischen, ich sage nur offen meine Meinung", meinte er zickig. „Das ist doch mein gutes Recht."
„Solange Du mein Hund bist, hast Du die Klappe zu halten, wenn ich rede, verstanden", giftete ich ihn in Gedanken an.
„Aber..."
„Und wie war es", riss uns Lilly aus der Unterhaltung. „Was hat er gesagt?"
Sie schien echt neugierig zu sein. Komisch, das war doch sonst mein Part.
„Es war (Gigantisch)... schön", antwortete ich ihr und ignorierte Filous „Pfff". „Und er hat sich entschuldigt und mir alles erklärt."
„Und Du springst natürlich gleich wieder darauf an", war Filous Meinung. „Das war wieder mal so was von klar."
„Halt endlich die Klappe, Filou!"
„Und weiter", drängte Lilly mich nun. „Das kann doch noch nicht alles gewesen sein."
„Na ja", zögerte ich. „Also zuerst ging es los, in dem er mich aus dem Verwandlungsklassenzimmer geholt hat."
„Wie hat er denn das geschafft? McGonagall lässt sowas doch NIE zu."
„Na ja, er hat zuerst gemeint, dass er mit mir etwas wegen der Nachhilfe besprechen muss. Und als ich dann nicht reagiert habe, hat er sich kurzerhand ausgezogen und..."
„ER HAT WAAAAAS", kam es von beiden Seiten.
„Sich ausgezogen."
„Du meinst nackt", meinte Filou. „Igitt! Also ich meine, ich stehe ja auf Würstchen, aber das hier? Eklig!"
„Vor McGonagall", wollte Lilly wissen.
„Wenn ich es doch sage", seufzte ich. Danke, dass ihr mir so sehr glaubt. „Auf jeden Fall hat mich McGonagall dann früher gehen lassen. Sie hat sich wirklich nicht mehr eingekriegt vor lachen. Tja und dann sind wir nach oben gegangen, haben geredet und... uns versöhnt!"
Und miteinander geschlafen, aber das mussten sie ja nicht unbedingt wissen.
„Und sonst ist nichts passiert," fragte meine Freundin neugierig.
„Pff, was glaubt die denn", meinte Filou. „So blöd bist nicht mal Du, Mimi!"
Ich überhörte den Kommentar, denn wenn ich jetzt etwas dazu sagen müsste, würde ich platzen.
„Na ja, wir haben uns geküsst", gab ich deshalb zurück.
Das brachte mir ein weiteres Igitt, von Filou ein, doch Lilly schaute auf einmal so komisch drein. Sie legte den Kopf zur Seite und sah mich forschend an. Was ging nur durch ihren Kopf?
„Da ist noch mehr gelaufen, Mimi, gib es zu", sagte sie plötzlich. „Du willst es doch nur verheimlichen."
„Nein, ich...", stotterte ich, doch ich musste auch wieder lächeln. Das erinnerte mich nur alles wieder an diese himmlische Nacht mit Severus und ich hoffte, dass sich das bald wiederholen würde.
„Du hast mit ihm geschlafen, Mimi, gib es zu!"
„Ich... ich..."
„Ha, der war gut", mischte sich Filou wieder ein. „Das glaube ich ja nie und nimmer. Der Typ kann wahrscheinlich nicht einmal. Geschweige denn, dass Du auf ihn herein fallen würdest, Mimi."
„Jetzt erzähl schon endlich, Mimi", flehte Lilly.
„Genau, sag ihr endlich, dass Du nicht so bescheuert bist und Dich von diesem Kerl hast rammeln lassen."
„FILOU", meinte ich entsetzt.
„Also, habt ihr oder nicht", nervte Lilly weiter.
„Na schön, okay, ich pack ja aus", erwiderte ich. „Ja, wir haben es endlich getan. Zufrieden?"
„Ganz und gar nicht", war Filous Antwort. „Bist Du denn verrückt geworden? Mit dem? Mimi, das ist doch..."
„Sei jetzt endlich still!"
„Also, ich finde das schön", meinte Lilly. „Aber jetzt erzähl schon. Wie war es? Hat es sehr weh getan? War er romantisch und zärtlich? Bitte, Mimi, lass Dir nicht alles aus der Nase ziehen."
„Halt bloß den Mund, Mimi", rief Filou. „Ich möchte keine Einzelheiten hören. Das ist so schon ekelhaft genug."
„Dann geh doch einfach, Filou", sagte ich laut. „Und Lilly, ich habe jetzt keine Zeit, Dir alles genau zu erzählen. Ich habe jetzt keine Freistunde so wie Du. Ich muss zu Astronomie. Wir können später reden, okay? Und Du musst jetzt sowieso zu Hagrid, Dicker. Der wartet sicher schon auf Dich."
Ich verabschiedete mich von Lilly und machte mich mit Filou auf dem Weg hinaus.
„Apropos dick", gab mein Hund zurück. „Hast Du heute schon Slughorn gesehen?"
„Nein, wieso", fragte ich verwirrt.
„Heute trägt er knallrot. Das sieht fast so aus, als wäre er der Weihnachtsmann persönlich. Darf ich mal zu ihm und fragen, ob er auch eine Wurst für mich im Sack hat? Wobei, die hat er sicher seit Jahren nicht gesehen, so fett wie der ist."
„Filou, Du bist heute echt unmöglich."
Doch da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Weihnachtsmann! Verdammter Mist aber auch! In nicht einmal drei Wochen war Weihnachten und ich hatte noch kein Geschenk für Fucking... äh... Severus. Scheiße, was machte ich denn jetzt? Ich musste mir dringend etwas einfallen lassen und das ganze am besten bis heute Abend, denn ich musste es ja schließlich auch noch besorgen. Oh Gott, das wurde ganz schön knapp.
„Was geht denn jetzt mit Dir ab", seufzte Filou. „Du siehst aus, als hättest Du einen Geist gesehen!"
„Nein, mir ist nur gerade eingefallen, dass ich noch dringend ein Weihnachtsgeschenk besorgen muss, das ist alles."
„Na, ich hoffe Doch, es ist für mich."
„Für Dich habe ich schon eine Idee."
Das stimmte. Ich würde ihm ein neues großes Kissen kaufen. Sein altes war total verschlissen.
„Du willst doch der Fledermaus nicht wirklich etwas schenken, oder? Das hat er nicht verdient."
„Wieso denn nicht? Es ist immerhin Weihnachten."
„Na, das größte Geschenk hat er doch schon erhalten. Deine..."
„Jetzt reicht es aber wirklich, Filou! Du hast heute nur Blödsinn im Kopf. Ich muss jetzt zum Unterricht und Du nach draußen. Stell ja nichts dummes an. Und wehe, Du streunst schon wieder herum. Nicht, dass sie Dich noch nach Hause schicken. Wenn wir uns heute Abend wieder sehen, dann möchte ich, dass Du Dich benimmst, sonst überlege ich mir das noch einmal mit Deinem Geschenk. Verstanden?"
„Ja, ja, ist ja schon gut."
Dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg nach draußen, während ich die Stufen nach oben stieg um zum Astronomieturm zu kommen.
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Come fly with me loving bat
FanficMimi ist gerade 16 geworden, als sie mit ihren Eltern von der wunderschönen Cote d'Azur in das regnerische England zieht. Das bedeutet für sie nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine neue Schule. Dort kommt sie soweit auch ganz gut klar, auße...