Duell in Hogsmeade

36 0 0
                                    

Am darauf folgenden Sonntag war wieder einmal ein Hogsmeadeausflug. Ich hätte es beinahe vergessen, wenn mich Severus nicht gefragt hätte, ob ich nicht mit ihm hingehen wolle.
„Aber ist das Dir nicht zu gefährlich", wollte ich wissen. „Was ist, wenn Deine Kumpels uns sehen?"
In Sachen, Freunde in den Wind schießen, war Severus noch nicht so recht weiter gekommen. Er hatte sich zwar von ihnen zurück gezogen, aber so ganz konnte er sich noch nicht von ihnen lösen. Klar, sie ließen ihn auch nicht in Ruhe. Das schwierige war auch, dass sie gemeinsam Unterricht hatten und somit eine Menge Zeit gemeinsam verbrachten. Er wollte sie auch nicht einfach so vor den Kopf stoßen, etwas was ich schon lange getan hätte. Ich hätte ihnen einfach gesagt: „Ach leckt mich doch am Arsch!", hätte mich umgedreht und wäre gegangen. Aber der Typ war Severus einfach nicht, weil er so lange gar keine Freunde gehabt hatte. Tja, dann sollte er die Sache einfach mir überlassen. Ich habe kein Problem damit, zu Avery, Nott und Mulciber zu gehen und ihnen gewaltig in den Hintern zu treten.
„Ich weiß gar nicht, ob sie nach Hogsmeade gehen", meinte Severus daraufhin. „Gestern sagten sie noch, sie hätten keinen Bock darauf. Und selbst wenn, dann kann ich ihnen immer noch sagen, dass ich Dich hinterher einfach nur v..."
„Wage es ja nicht, das jetzt auszusprechen!"
„Aber es stimmt doch. Ich könnte Dich die ganze Zeit vernaschen."
„Das weiß ich, aber das musst Du ja den anderen nicht sagen. Dabei komme ich mir vor wie Dein persönliches Betthäschen. Sag ihnen doch einfach die Wahrheit und schieß sie endlich in den Wind. Diese Bedingung steht immer noch, Severus, und das weißt Du."
„Ja schon, aber so einfach ist das nicht, Mimi. Es fällt mir einfach schwer und..."
Das hätte er lieber nicht sagen sollen, denn daraufhin folgte unweigerlich eine riesige Diskussion. Ich wollte es einfach nicht hinnehmen und das sagte ich ihm auch. Doch diese Streitereien endeten immer auf die gleiche Art und Weise. Severus riss mich an sich und schob mir seine verfluchte Zunge in den Hals. Danach begann er einfach zu fummeln und er wusste ganz genau, dass ich dagegen machtlos war. Es war einfach so schön, dass ich mich jedes Mal fallen ließ und seine Berührungen genoss. Blöde, hinterhältige Fledermaus! Irgendwann würde ich ihm noch in den Hintern treten, aber noch nicht jetzt. Dafür war der Sex mit ihm einfach viel zu schön.

An besagtem Sonntag stand ich für meine Verhältnisse sehr früh auf. Es war halb 9 und um 10 Uhr sollte es ins Dorf gehen. Also noch genügend Zeit, um mich zu duschen, fertig zu machen und zwei schöne Tassen Kaffee in der Großen Halle zu trinken. Danach würde ich mich mit Severus am Tor treffen, so wie auch schon das letzte Mal.
Doch gerade als ich aus der Dusche stieg, bellte Filou vor meiner Tür. Was wollte denn der jetzt schon wieder?
„Hey, bist Du jetzt langsam aber sicher mal fertig", wollte er wissen. „Ich muss ganz dringend mal."
„Du warst doch heute schon draußen", gab ich zurück, während ich mir eine Kur ins Haar sprühte.
Das stimmte auch. Um halb 8 hatte ich ihn nach draußen gelassen, weil er mich wieder einmal so genervt hatte.
„Ja, aber da wurde ich auch aufgehalten", erwiderte mein Hund und klang dabei schon wieder einmal sauer.
Oje, was hatte Severus denn jetzt schon wieder verbrochen? Ich wusste einfach, dass es mit ihm zu tun haben musste, denn Filou war nur mies drauf, wenn mein Liebster ihn auf irgendeine Art und Weise geärgert hatte. Ansonsten war er die Liebenswürdigkeit in Person, wenn man einmal von seinen sarkastischen Kommentaren absah.
„Was wollte Severus diesmal", fragte ich deshalb.
„Er wollte, dass ich wieder einmal die Posteule spiele, was denn sonst. Aber er wird immer fieser. Dieses Mal hat er mir gleich das Leckerchen vor die Schnauze gehalten. Wie könnte ich denn da Nein sagen?"
„Tja, das ist nicht mein Problem. Außerdem tust Du es ja auch für mich. Hast Du denn jetzt eine Nachricht für mich?"
„Natürlich. Posthund Filou ist stets zu Stelle. Allzeit bereit, Mademoiselle!"
Ich wickelte mich in mein Handtuch und ging in das angrenzende Schlafzimmer.
„Herrgott, kannst Du Dir denn nichts anziehen", rief Filou auf, als er mich so kommen sah. „Da erblindet man ja."
„Vielen Dank für dieses reizende Kompliment, Filou. Also, wo ist jetzt mein Brief?"
„An meinem Halsband, wie immer."
Schnell ging ich zu ihm, kniete mich hin und band die kleine Pergamentrolle von ihm los. Ich rollte sie auseinander und versuchte Severus' krakelige Handschrift zu entziffern. Herrgott, der musste wirklich mal einen Schrönschreibkurs besuchen und zwar dringend. Das wäre doch das perfekte Geburtstagsgeschenk. Folgendes hatte er geschrieben:

Come fly with me loving batWo Geschichten leben. Entdecke jetzt