Kapitel 6

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Lorraine P.O.V.

Nate hatte mich in mein Zimmer gezerrt, Alice auf den Weg eingesammelt, den Schlüssel genommen und von außen abgeschlossen.

Vor Wut brodelnd saß ich auf meinem Bett und nahm mein Kissen auseinander.

"Lory beruhig dich. Es bringt nichts Hass gegen ihn zu hegen. Er meint es doch nur gut" redete Alice nun seit Minuten auf mich ein, doch es brachte nichts. Ich war wütend auf ihn, er hatte sich aufgespielt und dachte er hätte die Kontrolle über alles. Aber die hatte er nicht. Er war doch das Chaos persönlich!

"Doch es bringt was, denn dann kann ich den Hass später an ihm auslassen, wenn ich mich jetzt noch mehr über ihn aufrege!"

"Lory!" meinte Alice aufgebracht und fing an wild mit den Armen zu fuchteln. "Er macht sich Sorgen um dich!" "Ich bin kein kleines Kind mehr!" "Aber seine kleine Schwester!"

Stur verschrenkte ich die Arme vor der Brust und drückte das Kissen vor meine Brust.

"Aber trotzdem" jammerte ich und ließ mich zurück fallen. "Ich fühle mich wie Rapunzel! Es fehlt nur noch ein Prinz vor meinem Fenster" lachte ich und im selben Moment knallte ein Stein gegen mein Fenster.

Alice und meim Blick trafen sich und wir brachen sofort in schallens Gelächter aus, sie fiel zu Boden und krümmte sich. Wir lachten uns kaputt, bis dann der zweite Stein das Fenster traf und wir uns nun verwundert anschauten.

"Du solltest da mal hin gehen" "Das sollte ich" Somit rappelte ich mich auf, lief langsam auf das Fenster zu und warf vorsichtig einen Blick nach draußen.

Es war mittlerweile dunkel geworden und so sah ich nur Umrisse, fünf Stück und ich hatte eine Ahnung wer dort unter meinem Fenster stand.

Langsam öffnete ich es und lehnte mich nach draußen und grinste herab.

"Na wie geht's?" lachte Reeve und nun erkannte ich ihn auch. Was machte er hier?

"Gut. Naja eigentlich nicht. Ich habe mit einem Prinzen gerechnet oder eher gehofft und bekommen habe ich einen mickrigen Statisten, der in einem Horrorfilm nichtmal die ersten fünf Minuten überlebt." erwiederte ich schulterzuckend und hörte ihn lachen.

"Ich habe auch mit einer Prinzessin gerechnet und nicht mit der alten bösen Hexe persönlich"

Das lockte selbst mir ein Grinsen auf die Lippen.

"Was willst du Leyva?" fragte ich runter und Alice gesellte sich neben mich.

"Wollt ihr nicht runter kommen und ein bisschen Spaß haben?" Man konnte das anzügliche aus seiner Stimme gar nicht mehr überhören.

"Kommt mal wieder drauf an was du unter Spaß verstehst" erwiederte ich nur und wieder lachten die Jungs nur. Tolle Antwort.

"Los Lorylein, komm runter" rief er wieder und ich schaute etwas überrumpelt nach unten.

"Bist du irgendwie blind oder blöd? Ich stehe an einem Fenster im zweiten Stock und ich habe jetzt nicht so lange Haare, das ich mich an denen abseilen kann und ich vertraue dir nicht so viel, dass ich aus dem Fenster springe"

Alice schüttelte nur den Kopf und ging wieder zurück in mein Zimmer.

"Wie wäre es wenn ich ein Leiter dabei habe" antwortete er. "Dann würde ich mich fragen ob du die bei unseren Nachbarn geklaut hast oder wieso du überhaupt eine mit hast"

"Das ist unwichtig" Und im nächsten Moment sah ich auch schon wie eine Leiter an mein Fenster gelehnt wurde. Ich drehte mich zu Alice um und schaute sie fragend an.

Alice, so schlau wie sie war, hatte sich in der Zeit schon umgezogen und stand in Jeans und Pullover vor mir. Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen.

"Okay das ist eindeutig... Ich mache mich dann auch mal fertig"

Ich entfernte mich vom Fenster, öffnete meinen Schrank und suchte mir eine zerrissene Jeans und einen Pullover von Nate raus.

"Na dann auf in die Nacht" lachte ich, stieg über die Fensterbank und dann vorsichtig auf die erste Sprosse der Leiter.

"Wehe ich falle!" schrie ich runter zu Reeve, der lachte darüber nur und ich schaffte es tatsächlich sicher nach unten. Dann war Alice dran, die Leiter wackelte extrem und nachdem ich Reeve dann angeschrien hatte, er solle sie endlich mal festhalten, nicht mehr.

Sie stellte sich neben mich und erwartungsvoll schauten wir Reeve und seine vier Kumpels an. Den einen erkannte ich wieder, er war aus dem Kunstkurs.

"Also was nun?" fragte ich, verschrenkte die Arme vor der Brust und hob die Augenbraue. Ich war skeptisch, auch etwas verunsichert, doch wollte ich mich nicht von Nate unterdrücken lassen. Das war also ein Akt der Rebellion, von dem er hoffentlich nie erfuhr, sonst wäre ich bald einen Kopf kleiner als ich es sowieso schon war.

"Los kommt. Mein Truck steht in einer Seitenstraße" Lautlos folgten wir ihm aus meinem Garten, über den Gartenzaun und dann direkt im eine Seitenstraße.

Dort standen wirklich drei Autos, einen blauen Truck, ein schwarzem Jeep und einen roten Range rover. Reeve lief auf den Truck zu und öffnete die Klappe der Ladefläche. Ich entdeckte eine Decke und mehrere Kissen.

Er hatte das alles vorbereitet. Kopfschüttelnd folgten Alice und ich ihm und kletterten auf die Ladefläche.

"Wehe du fährst zu schnell" warnte ich ihn und Alice und ich setzten uns auf die gegenüberliegenden Ecken mit zwei Kissen und deckten uns zu.

"Das wird böse enden" meinte Alice nur und ich lachte. Die Klappe wurde geschlossen, Reeve stieg ein und startete anschließend auch schon den Motor.

"Ich weiß" "Du weißt aber auch schon, dass es für uns alle böse enden wird? Nate wird dir Hausarest bis an dein Lebensende verpassen und Reeve wird er umbringen."

"Das werden wir ja sehen" grinste ich.

~*~

Wird es böse enden oder wird Nate nichts davon erfahren? 😏💕

Wie fandet ihr das Kapitel? Und versteht ihr Nate?

~May

Badboy Brother and FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt