Badboy Brother and Family

Kapitel 15

Nathaniel P.O.V.

Jetzt saß ich seit gefühlten Stunden, mein Zeitgefühl war mittlerweile im Arsch, auf einem billigen Plastikstuhl in einem Verhörraum und wusste nicht was mit den anderen war.

Wieso musste Kyle auch mit Lory dort auftauchen?!

Die Tür des Verhörraums ging auf und zwei Polizisten kamen auf den Tisch zu und setzten sich gegenüber von mir hin.

"Also, Vandalismus von Autos die zusammen mehr kosten als eine Villa. Und das gerade mal mit 16. Wieso haben sie das getan?"

"Ich war wütend" erklärte ich und lehnte mich mit den Händen am Kopf zurück.

Die Polizisten waren erstaunt, jedenfalls für einen kurzen Moment konnte ich das bei ihnen sehen. Dann wurden ihre Gesichter wieder ernst.

"Also die Besitzer der Autos haben Anzeige erstattet und wir haben Ihre Eltern angerufen"

Okay jetzt war ich geschockt, nicht wegen der Anzeige, das hatte ich geahnt. Aber, dass sie meine Eltern anriefen würden, weil ich ja noch 16 war. Das hatte ich vergessen. Scheiße!

Meine Hände landeten auf dem Tisch und mein Kopf ebenfalls. Das war Mist. Das war grauenvoll.

Die würden ausrasten! Mich umbringen! Und dann Lory.. 

Die Polizisten bemerkten meinen Schock, doch die dachten sofort es wäre wegen der Anzeige. Die scherte mich nicht, damit kam ich klar, aber meine Eltern.

Die rasteten ja schon völlig aus wenn wir nicht aufräumten, aber ich hatte mehrere Auto mutwillig verstört. Ich war frustriert...

Und das alles hatte ich nur getan, weil ich Lory oder jemand anderen nicht weh tun wollte. Manchmal konnte ich mich nicht zurück halten und deshalb hatte ich Angst ich würde auf Lory los gehen, wenn sie mich weiter provozieren würde.

Ich hatte meine Wut in den letzten Stunden schon aufgestaut, für mich war das normal, aber sonst schaffte ich es mich zurück zu halten und erst später im Fight Club oder bei den Rennen alles los zu werden.

Aber ich hatte sofort gewusst, dass das nicht geklappt hätte. An diesem verdammten Tag hatte mich auch einfach alles aufgeregt. Erst war der Deal fehlgeschlagen weil die Lieferung nicht ankam, das bedeutet kein Geld. In der Schule meinte Reeve mal wieder Ärger anzufangen und nach der Schule kam Lory auf die glorreiche Idee mir den ganzen Tag über auf die Nerven gehen zu müssen.

Als wir dann am Pool waren, schien es so als wäre alles besser, aber nein. Auch dort meinte Reeve mich wieder aufregen zu müssen und als Lory dann halbnackt dazu kam, dachte ich es könnte wirklich nicht mehr schlimmer werden.

Meine reizende Schwester setzte aber natürlich noch einen drauf und verschwand plötzlich spurlos nachdem ich sie in ihr Zimmer geschickt hatte. Ich hatte mir in diesem Moment so verdammt große Sorgen gemacht, dass jemand sie entführt hatte oder irgendetwas schlimmes passiert war und dann entdeckten wir sie zusammen mit Reeve auf dem Basketballplatz.

Da konnte ich dann meine Selbstkontrolle verabschieden, die Wut des ganzen Tages war hochgebrodelt und ich war losgelaufen. Mit ihr zusammen Zuhause angekommen konnte sie ihren Fehler nicht einmal einsehen.

So war es dann dazu gekommen, dass ich in mein Auto gestiegen war und als ich dann an diesen perfekten Häuser, den perfekten Autos und den Gärten mit ihren perfekten Familien vorbei fuhr, konnte mich nichts mehr zurück halten.

Die Tür des Verhörraums ging auf und schon traten meine Eltern gefolgt von einem Anwalt in den Raum.

Lasst die Spiele beginnen, dachte ich nur gequält.

"Du sagst gar nichts mehr" waren die ersten Worte meiner Mutter und meine Frustration verschwand sofort. Ich war genervt. Genervt davon, dass unsere Eltern nicht einmal normal sein konnten. Uns nicht einmal sagten wie sehr sie uns liebten und uns unterstützten.

Stattdessen ließen sie uns jedes Mal spüren wie sehr sie uns hassten, wie abwertend wir für sie waren und, dass wir alles falsch machten.

Ich verstand nicht einmal wieso!

Stur verschrenkte ich meine Arme vor der Brust und würdigte meinen "Eltern" oder sollte ich eher Erzeuger sagen, keinen Blick. Wenn ich es ihnen nicht Wert waren, waren sie es mir auch nicht.

"Nate wird jetzt nichts mehr ohne unseren Anwalt sagen."

Wer hatte es bemerkt? Sie nannten mich beim Namen und nicht ihren Sohn. Selbst das war ich nicht mehr...

Meine Erzeuger ließen sich rechts und links von mir nieder und der Anwalt setzte sich neben meine Mutter.

"Ihr Sohn muss nichts mehr sagen. Er wurde dabei gesehen wie er die Auto zerstört hat. Wir wissen nur noch nicht ob ihre Tochter und ihre zwei Freunde dabei mitgemacht haben"

Wenn sie einen Zeugen hatten, dann müssten sie das auch wissen. Das ergab für mich kein Sinn.

"Wer ist ihr Zeuge?" fragte der Anwalt. "Denn ich würde mich gerne mit ihm unterhalten"

Mein Gott! Ich war es gewesen. Ich stand ja sogar dazu, hier brauchte niemand zu versuchen es zu vertuschen aber sie sollten meine Freunde und verdammt nochmal meine Schwester da raus halten.

"Unser Zeuge hat darum gebeten Anonym zu bleiben" erwiederte die Polizisten und ich hätte mir am liebsten mit der Hand vor die Stirn geklatscht.

"Und sie sind so unfähig und verraten gleich mal, dass ihr Zeuge männlich ist" platzte es genervt aus mir heraus und sofort schauten mich meine Eltern warnend an, die Polizisten hingegeben waren wütend.

Super. Jetzt war ich mit Erwachsenen in einem Raum, die mich nicht leiden konnten. Um ehrlich zu sein mich hassten.

"Das hat gar nichts zu bedeuten" erwiederte die Polizisten bissig.

Ich wollte schon wieder was erwiedern, aber meine Mutter packte meine Hand und drückte sie fest zusammen. Ich entriss ihr meine Hand und warf ihr einen giftigen Blick zu.

Im nächsten Moment wurde die Tür des Verhörraums aufgerissen und das erste was ich hörte waren Schreie. Leider mir bekannte Schreie.