Kapitel 32

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Alice P.O.V.

Moment.

Wo war ich?

Ich war müde, aber jetzt wo ich wach war und langsam die Erinnerungen wieder kamen, musste ich wissen wo ich war. Denn in meinem Zimmer war ich nicht. Ich war ja nicht einmal Zuhause. Und diese penetranten Kopfschmerzen nervten mich genauso...

Die Tür gegenüber des Bettes ging auf und Gracen stand mit einem Tablett in der Hand ins Zimmer.

Okay das war zu viel für diesen Morgen.

"Was ist hier los?" fragte ich und setzte mich erstmal auf. Gracen lachte nur und setzte sich neben.

"Du warst gestern so müde, dass du in meinen Armen eingeschlafen bist und ich habe dich dann zu mir gebracht, weil es einfach näher dran wann. Ich habe deinen Freunden Bescheid gesagt."

Ich nickte nur, ich war noch einwenig überfordert. Ich konnte mich kaum noch an etwas erinnern, es war als wäre die Nacht von gestern nie geschehen.

"Und wieso habe ich dann einen Filmriss?" Gracen zuckte mit den Schultern und stellte das Tablett vor mir ab. "Trink das, davon gehen die Kopfschmerzen weg"

Ich trank das Glas aus und schaute wieder zu Gracen, ich glaubte ihm nicht. Ich glaubte ihm nicht, dass ich nur müde gewesen war. Davon bekam man keinen Filmriss.

"Ihr habt uns Alkohol gegeben" sprach ich das offensichtlichste aus. Egal wie viel ich von diesem Abend vergessen hatte, ich wusste ich würde nie freiwillig Alkohol trinken.

"Kann sein" erwiederte Gracen schulterzuckend und nahm einen Bissen von dem Croissant. Wütend verengte ich meine Augen.

"Wieso?" Gracen lachte leise. "Naive kleine Alice. Dachtet ihr ehrlich ihr kommt nüchtern von dieser Party? Betrunkene Mädchen sind viel unterhaltsamer und spaßiger, sie machen eher das was man von ihnen will und sie hören auf nachzudenken."

Empört schnappte ich nach Luft und wollte ihn von mir weg stoßen.

"Versuch das nie wieder. Ich war bis jetzt nett, aber das kann sich auch schnell ändern"

"Ist bei mir genauso"

Gracen lachte nur und ließ mein Handgelenk los. "Iss einfach, ich bringe dich dann Nachhause"

Somit verließ Gracen das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich saß einfach auf dem Bett und war sprachlos.

Diese Arschlöcher hatten uns verarscht.

Lory!

Scheiße!

Ich suchte nach meinem Handy, doch es war nirgendwo. Wenn er jetzt auch noch mein Handy hatte, würde ich durchdrehen und ihn wohl auch umbringen. Schnell aß ich das Croissant auf, zog mir einen von Grancens Pullover über. Ich trug ja noch mein Kleid und lief dann aus dem Zimmer raus.

Ich hatte zwar keine Ahnung wo ich war, aber ich wusste wo ich hin wollte. Ich musste zu Lory.

So lief ich einfach planlos den Flur entlang, dann eine große Treppe herunter und kam im Flur an. Von Gracen gab es keine Spur und somit noch weniger von meinem Handy.

Es war das allerletzte was er getan hatte, was sie getan hatten. Sie hatten uns einfach abgefüllt und ich wusste nichtmal wie.

Ich konnte mich nur noch daran erinnern wie Gracen mir einen extrem süßen Drink gegeben hatten. Das war es, er hatte den Alkohol mithilfe des Zuckers überdeckt.

Wütend lief ich zur Haustür. Erst würde ich ihn zusammenfalten und dann würde ich zu den anderen fahren oder gehen, ach keine Ahnung wie.

Gracen kam in den Flur gelaufen, in seiner einer Hand hielt er seinen Autoschlüssel und in der anderen Hand mein Handy.

"Gib es mir!" meinte ich aufgebracht und hielt ihm auffordernd meine Hand hin. Gracen lachte und verschränkte seine Arme hinter dem Rücken.

"Wieso? Damit du Lory anrufen kannst und erzählen kannst, dass wir euch abgefüllt haben?" Gracen lachte nur und ich wurde immer wütender.

"Ja" erwiederte ich bissig.

"Sie wird dir sowieso nicht glauben" meinte er provozierend grinsend und beugte sich zu mir nach unten. Ich hätte ihm am liebsten alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geschmissen, schlagen würde ich ihn nämlich nicht. Ich war nicht Lory, ich würde wahrscheinlich nichtmal treffen...

"Wieso sollte mir meine Beste Freundin nicht glaube?" fragte ich weiter und hob forschend meine Augenbraue.

"Weil sie voll in Reeve verschossen ist du Dummerchen. Er hat sie um den kleinen Finger gewickelt und ohne, dass sie es überhaupt bemerkt, hat er es geschafft, dass sie das macht was er will."

Jetzt war ich empört, schockiert und besorgt. Wenn man verliebt war bemerkte man nicht, dass man eine rosarote Brille trug. Lory war zwar skeptisch gegen alles und jeden und würde alles hinterfragen, aber selbst Lory war machtlos gegen die Liebe.

"Gib mir mein Handy, wenn du dir dabei so sicher bist!"

Jetzt hatte ich ihn. Er war arrogant und selbstsicher und sein Ego würde es nicht zulassen, dass ich ihn besiege.

"Denkst du ich bin so blöd?" fragte er und baute sich in seiner vollen Größe vor mir auf. Ja für so blöd hielt ich ihn eigentlich, aber das sagte ich ihm nicht.

Ich war nicht lebensmüde. Oder Lory. Und damit lebensmüde. Ich konnte es jedesmal nicht verstehen oder glauben, dass sie nicht einmal nachdachte bevor sie sprach oder etwas tat. Einfach unfassbar.

"Los komm mit. Ich bringe dich Nachhause" meinte er und packte mich am Handgelenk und zog mich aus der Haustür raus.

"Was soll der Scheiß?!"

"Ich weiß, dass du zwei große Schwestern hast und ich glaube, wenn ich dich dort abliefere wird es sie interessieren wer ich bin. Das bedeutet ich bin bei dir und kann aufpassen, dass du niemanden etwas erzählst"

Mein Kinnlade fiel auf.

Nicht sein Ernst. Meine Schwestern... Sie waren die weibliche From von Nate.

Badboy Brother and FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt