20.Kapitel

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"Ich? Ach quatsch!"
"Ich weiß schon Bad Boys vermissen niemanden und laufen auch keiner Frau hinterher."

Er verdrehte die Augen und machte einen genüsslichen Kopfsprung,in den Pool.

"Stattdessen suchen Sie sich neue Opfer und versuchen über die alten hinweg zu kommen, unbemerkt.
Stimmts oder hab ich recht?"
"Warum denkst du nur so schlecht?"
"Seien wir mal ehrlich,den perfekten Partner gibt es doch eh nicht. Das ganze Hollywood geschwafel ist die reinste Lüge und wir müssen das nehmen was wir kriegen,oder wir lassen es."

Ich rutschte langsam von der Kante des Pools,herunter ins Wasser.

Meine Haare stellten sich bei der Kälte auf und ein kleiner angenehmer Schock durchfuhr meinen Körper.

"Du glaubst also nicht an den Traum Typ?"
"Was sollte das bringen? Jeder hat zuviele Vorstellungen von seinem Perfekten Partner und am Ende werden wir enttäuscht,weil es nur zu 30% unsere Traumvorstellung erfüllt.
Oder willst du mir sagen das du es magst wie deine Ex dich stalkt und sich von anderen die nur an dir vorbei laufen angegriffen fühlt?"

Brook kratzte sich leicht am Hinterkopf.

"Siehst du."
"Jeder Mensch hat Macken und Fehler,wir müssen sie nur akzeptieren und anfangen zu lieben."

Hätte ich damals nur gewusst das er wirklich recht hatte...
aber an meiner Situation hätte es leider letztendlich auch nichts geändert.

An der Bar, unten am Pool, ertönte Musik.

Es dauerte nicht lange bis ich aus dem Pool stieg, mir ein Handtuch nahm und von der Dachterrasse herunter zur Poolbar schaute.

Ein paar Leute tanzten wie wild in 80er Jahre Kostümen und versuchten Gäste ebenfalls zum tanzen zu animieren.

Brook trocknete sich seine Haare mit dem Handtuch und kam dann neben mich.

"Na, Lust zu tanzen?"
"Ich kann nicht annähernd tanzen. Bin lieber die, die dumm daneben steht."
"Ach komm!"

Er nahm sich unsere Sachen und zog mich aus der Suit,herunter zur Bar.

Auf dem Weg zum Pool zog ich verzweifelt in der Eile noch mein T-shirt an um nicht komplett von allen angestarrt zu werden.

"Brooklyn ich kann wirklich nicht tanzen,please lass uns zurück gehen."
"Ach vergess doch mal alles und hab Spaß,ohne dauernd darauf zu achten das die Leute sonst was denken!"

Er hatte recht,erneut, doch wie sollte ich diese Angewohnheit nur über Bord schmeißen?
Das konnte ich nicht.

Trotz allem ließ ich mich von ihm mitziehen und tanzte wohl oder übel mit.

Unwohl,komisch,schrecklich ungewöhnlich,alles traf in diesem Moment zu und ich wurde nicht gerade lockerer als ich die Menschen um uns herum sah.

Brook zog meine Blicke auf sich,in dem er meine Hand nahm und mich einmal um die eigene Achse drehte.

Kurz benebelt von allem stand ich wenige Sekunden wieder gerade und beachtete nur ihn.

Mein Blick hielt sich langsam an ihm fest und mein Körper bewegte sich unbewusst im Rhythmus zur Musik.

Mein Atem wurde ungewöhnlich ruhig,was völlig unmöglich war in dieser Situation für mich,jedoch stieg mein Puls ebenfalls nicht allzu schlimm,wie erwartet,an und ich würde so schnell also keine Panikattacke bekommen.

Mein kompletter Kopf war wie ausgewechselt als ich in seine braunen Augen starrte und mein Herz hatte, gefühlt,ein paar Aussetzer.

Was passiert nur mit mir?

Irgendwas riss mich aus meinen Gedanken und die Musik dröhnte in meinem Kopf.

'you got a fetish for my love' hallte in meinen Ohren vor sich hin und ich hatte keine Ahnung was in diesem Moment geschah.

Unruhe stieg in mir auf und plötzlich drängte mich jemand weg.

Ich war verloren in der Masse,sah Brooklyn nicht mehr,geschweige denn den Ausweg aus der Menschen Ansammlung.

Verloren zog mich mein Vater aus der Menschenmasse und ich wusste nun warum die Unruhe in mir Aufstieg.

Nicht nur,weil ich Brook und seine Ex zusammen sah,wie sie sich küssten,sondern,weil mein Vater hektisch war,wie als würde er vor etwas wegrennen.

"Dad,was ist los?"
"Wir Reisen in ein paar Stunden ab."
"Was! Wieso? Ich dachte wir bleiben bis übernächste Woche??"
"Wir haben unsere Meinung geändert."
"Aber wieso??"
"Frag nicht,und geh bitte hoch zu deiner Mutter und pack deine Sachen."

Als wir im Fahrstuhl waren herrschte elende stille,da keiner von uns ein Wort sprach,und im Zimmer?

Im Zimmer wurde es noch schlimmer und die Stille umgab das ganze Hotelzimmer,nicht mal im Gang hörte man Schritte anderer Gäste,nur die verdammte Stille herrschte über uns.

Ich sah zu wie meine Mum die Sachen in den Koffer schmiss und mein Bruder seelenruhig und unwissend schlief.

"Nimm dir ein paar Sachen, die du dann auf der Fahrt anziehst und geh dich bitte umziehen."sagte meine Mutter und ich nickte einfach nur.

Benebelt schnappte ich mir meine zerrissenen Hosen, meinen grauen Adidas Pullover und ein paar passende Schuhe und ging mich im Bad umziehen.

Keine 20 Minuten später,hatte ich mich komplett frisch gemacht und sah das mein Koffer schon gepack und bereit war.

"Nimmst du bitte schon einmal den Koffer von Timmy und dir,und stellst dich vor das Hotel?"
"Ja.."

Ohne wiederrede ging ich und lief mit den Koffern bis vor das Hotel.

Ich setzte mich auf die Mauer und versuchte meine Gefühle unter den griff zu bekommen.

Was passiert hier nur..

"Lorena?"riss mich jemand aus meinen Gedanken und ich sah Mrs. Beckham.

"Ja?"
"Alles in Ordnung?"
"Ja,na klar."
"Reist ihr etwa schon ab?"
"Ja,leider.. "
"Wieso? Ihr seit doch erst knapp über 1 Woche hier."
"Ich weiß es selbst nicht.. meine Eltern haben den Geistesblitz bekommen das wir ja doch schon 2 Woche eher nach hause fahren können.."
"Oh.. das ist schade. Dann wünschen wir euch eine gute Heimreise!"
"Dankeschön, Ihnen viel Spaß noch hier!"
"Danke!"

Sie verschwanden Richtung Lobby und langsam wurde mir wirklich bewusst das wir nach hause fahren.

Trouble tauchte plötzlich auf und legte sich vor mich,auf die Mauer.

Ein letztes mal streichelte ich sie,und glaubte das sie es auch ahnte, mich nicht mehr wieder zu sehen.

Und genau in diesem Moment fing das Vermissen an,und ich bereute einiges.

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