"Ich brauche kein Uns, kein Wir."
Brooklyn
"Es läuft ganz gut. Haben bloß gerade etwas Stress aus paar unterschiedlichen Gründen."
Mit gemischten Gefühlen nahm ich diese Antwort war und nickte nur kurz.
"Und, wie läuft es bei dir?"
"Bestens."
"Freut mich zu hören."Unsere Gespräche wurden immer Magerer und ich ahnte woran dies liegen könnte, jedoch sprach und dachte ich es nicht.
Lorena
Das Blatt schien sich fürs erste gewendet zu haben und ich konnte für kurze Momente abschalten.
Chloé redete ununterbrochen mit mir und innerhalb 4 Stunden verstanden wir uns besser und besser.
Wir lachten, wenn wir etwas lustiges sahen, ununterbrochen, und blieben "ernst" wenn wir über etwas 'wichtiges' sprachen.
Jedoch blieb mir immer im Hintergrund hängen das es Brooks Freundin war und damit musste ich mich erst einmal abfinden.
Ich hatte keine Ahnung warum ich das so schwer nahm, immerhin war es mind. 2 Jahre her das ich ihn gesehen habe und ihn wirklich "mochte".
Eigentlich dachte ich ebenfalls, dass ich das alles hinter mir lassen könnte, doch wie heißt es so schön, man sieht sich immer zweimal im Leben, auch wenn es jetzt schon das dritte Mal war.
Schicksal hin oder her ich musste alles von damals irgendwie hinter mir lassen können, damit ich mir nicht noch unnötiger selbst schadete.
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Der Tag ging schneller vorbei als erwartet und zurück im Bus wurde ich immer müder und spürte den extremen Schlafmangel.Da wir ganz hinten im Bus, bei den 5er Plätzen saßen, saß ich mit Chloé, Brook, Will & Timmy zusammen.
Natürlich hatte ich mich zu den Fensterplätzen durch geboxt und saß letztendlich doch wieder neben Will.
Chloé wurde ebenfalls müde, lehnte sich mit den Rücken an die Fensterscheibe, gegenüber von meiner, und legte ihre Beine auf Brook ab.
Brooklyn
Der Tag lief überraschend gut ab, auch wenn ich merkte, dass irgendwas gewaltiges nicht mit Lorena stimmte.
Chloé machte es sich bequem und schlief ein, während meine Augenlider ebenfalls schwer wurden.
Lorenas Blick ruhte kurz auf mir und ich betrachtete sie daraufhin.
Sie wurde genauso müde wie ihr kleiner Bruder und lehnte sich völlig fertig an die Scheibe des Busses.
Nachdem sie eingeschlafen war konnte ich auch beruhigt meine Augen schließen und etwas Schlaf nachholen.
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Will weckte uns und sagte das wir aussteigen müssten.Ganz verpeilt stand ich auf und half Chloé hoch.
Lorena versuchte ihren Bruder zu wecken, der sich keinen Millimeter von der Stelle rührte und schlief.
Da sie fix und fertig war half ich ihr und trug ihren Bruder aus dem Bus.
"Danke"erwiderte sie müde, als wir ausgestiegen waren und nahm ihn mir ab.
"Ich kann ihn tragen."bot ich ihr an doch sie lehnte Dankend ab und nahm ihn selbst.
Chloé nahm meine Hand und zog mich an ihre Seite, damit sie sich anlehnen konnte, während wir die letzten 300 Meter bis zum Hotel liefen.
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"Schönen Abend noch!"wünschten mir Lorenas Eltern lächelnd und ich dankte ihnen, und wünschte ihnen das gleiche.Lorena
Wir hatten uns von Chloé und Brook verabschiedet und liefen zu unseren Zimmern.
Ohne einen Wortwechsel lief ich mit Will zu unserem Zimmer und schmiss mich müde auf mein Bett.
Ich schlief ein, schneller als man irgendein Wort hätte von sich geben können.
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Es war 2:38 Uhr, als ich aufwachte und langsam Aufstand.Will schlief und ich schnappte mir ein paar frische Klamotten und zog mich im Bad um, bevor ich verschlafen mit Dutt und meinem Hoodie auf das Dach ging und die kalte Nachtluft genoss.
Die Lichter leuchteten überall und ich sah ein paar Schiffe auf dem Meer herum shippern.
"Guten Morgen!" hörte ich plötzlich und sah Chloé.
"Na! schon ausgeschlafen?"
"Mehr oder weniger und du?"
"Fit wie ein Turnschuh."Wir lachten.
"Mit wem redest du Chloé?"fragte plötzlich Brook und kam auf den Balkon raus.
"Mit Lorena."
Sie zeigte hoch zu mir und ich winkte kurz.
"Alles gut?"
"Klar, bei euch?"
"Ja."Er zog sich sein Hoodie über und stieg auf die Brüstung und kletterte zu mir herauf.
"Das mach ich nicht.
Ich nehme den längeren Weg, bis gleich."Sie ging herein und verschwand aus unserer Hörweite.
"Wie geht's dir wirklich?"
"Wie sollte es mir schon gehen.
Will hat mich knappe 3 Jahre lang verarscht und trampelt auch noch auf mir herum."
"Wie verarscht?"
"Er hat mir 3 Jahre lang vorgespielt mein bester freund zusein. Hat sich in mein Herz geschlichen.
Hat gesagt er liebt mich.
Und dann, dann hat er es gestern zerrissen, darauf herum getrampelt,.. indem ich erfahren hab das er mein Cousin ist.."Keine Ahnung warum ich ihm das erzählte doch ich brauchte jemanden mit dem ich reden konnte, der mich verstand und mehr oder weniger meine Familienverhältnisse kannte.
Er sah sichtlich erstaunt aus und seine Miene wurde ernster.
Chloé kam vom Treppenhaus und ich ließ sie zwischen Brook und mich.
"Alles gut?"
"Ja,.. denk schon. Und bei euch?"Chloé antwortete zügig, während Brook leicht abwesend schien.
Brooklyn
Ich sah wie sich Ihre Tränen gesammelt hatten und erlitt einen schrecklichen Schmerz in der Brust.
Meine Erinnerung von damals trieb es hoch.
Der Tag an dem ich dachte Sie verloren zu haben.
Der Tag den ich nur zurück drehen wollte um Lorena zu retten.Die Tage darauf an denen ich verzweifelt hoffte eine Nachricht von Will zu bekommen in der er schreibt das sie lebte, doch es trat keine Erlösung ein, bis vor 2 Tagen.
Wut breitete sich in mir aus, da er wusste das sie lebte, da er gewusst hatte das sie eine Chance zum Überleben hatte, da er wusste was ich für sie empfand und dennoch ließ er mich zerbrechen.
Ob ich sie noch liebte?
Ehrlich gesagt, wusste ich es nicht.Meine Gefühle schwankten von einem auf das nächste Gefühl und ich verzweifelte immer und immer wieder beim Versuch mich klar entscheiden zu können.
Alles stand auf dem Kopf und ich konnte mir nicht im klaren darüber werden was oder wenn ich wirklich wollte.
Lorena hatte etwas in mir ausgelöst, hatt mich nicht wie die anderen behandelt, war sie selbst und dennoch konnte Chloé alles in mir umkrempeln.

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Begegnung des Lebens
Romance"Das Leben ist nicht kompliziert,wir machen es nur kompliziert." Er hatte recht gehabt und ich? Ich war selbst schuld,ich wollte es ja nicht anders.. Ich hätte alles ändern, alles verhindern können und trotzdem hab ich es nicht geschafft..