23.Kapitel

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"Man sagt niemals Tschüß, sondern auf Wiedersehen,da man sich immer zweimal im Leben begegnen wird."

Wie wahr dieses Zitat war,konnte ich nie begreifen,bis heute.

Mein Blick blieb auf dem Fußboden und ich wagte mich keinen Millimeter zu gehen.

"Sir,ich muss dem Neuen Nachhilfe geben und die Schule zeigen. Kann ich Bitte gehen?"
"Ja,natürlich Mrs. Taylor!"
"Danke."

Schneller als der Wind verschwand ich und schaute keineswegs auf, aus der Angst erkannt zu werden.

Zwei Gänge weiter blieb ich stehen und lehnte mich an die Spinde.

Dieses Kapitel wollte ich abschließen, vergessen, auslöschen & verbrennen, doch die Vergangenheit holt einen immer wieder ein.

In diesem Moment traf dies auch zu und langsam hasste ich es.

"Lorena?"
"Ja?"
"Alles okay? Wollten wir uns nicht an der Kantine treffen?"
"Der Schuldirektor ist gerade dort und ich wollte ihn lieber meiden."
"Verstehe."
"Wie wäre es,wenn wir oben mit dem Rundgang beginnen?"
"Na klar!"

Wir liefen in die erste Etage und ich zeigte ihm alles,was er wissen musste.

"Der Chemieraum! Das Sekretariat, das Büro des Direktors und die Klassenzimmer 135-225.
Der Wasserspender, die Toiletten, das heilige Lehrerzimmer,.."


Als wir in der Turnhalle angekommen waren,war der Rundgang beendet.

"Ich Danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und die lange Geduld. Schon einmal im voraus entschuldige ich mich für den morgigen Muskelkater und bitte Sie jetzt mir nach draußen zur Mathe Nachhilfe zu folgen."

Will Applaudierte wie 8 Leute zusammen und ich grinste die ganze Zeit als wir nach draußen zu den Tischen, im Innenhof, liefen.

"Also, welche Mathe Kenntnisse benötigst du denn?"
"Viele."

Er zählte mir mehrere Sachen auf und dann begonnen wir auch schon mit dem jetzigen Stoff.

Nach 45 Minuten wurden wir plötzlich unterbrochen von unserem Schuldirektor der natürlich nicht alleine war.

"Will,wollen wir für heute erst einmal Schluss machen?"
"Dazu sag ich nicht nein!"

Er grinste und wir packten, unter Beobachtung, unser Zeug zusammen.

Als wir an unserem Schuldirektor und Mr. & Mrs. Beckham vorbei mussten versteckte ich mich, zur Sicherheit, hinter Will.

"Ist irgendwas?"
"Nein, alles super."
"Wenn du das sagst."

"Sehen wir uns morgen wieder?"
"Sicher."

Kurz bevor wir uns verabschiedeten kam Lara.

"WO WART IHR?? Ich hab auf euch gewartet!"
"Äh.. sorry wir haben im Innenhof  gelernt."
"Warum sagt ihr mir das nicht??"
"Wir wussten nicht wo du warst."
"Argh! Du wolltest ihn nur für dich alleine haben, das Zahle ich dir Heim du Blöde Bitch!"

Sie drängelte sich wütend zwischen uns durch und verschwand zu ihrem Auto.

"Was war das denn? Oha, die geht ja richtig ab."
"..ich sollte mich schon mal warm anziehen, fuck man.."
"Ach komm, die bleuft doch nur."
"Schön wäre es..
Na dann, bis morgen Will!"
"Bis morgen!"

Ich lief zur Haltestelle,vor der Schule, und wartete auf meinen Vater.

Um die Wartezeit zu überbrücken versuchte ich ein paar Tricks auf meinem Skateboard, bis ich mir erneut das Knie aufschlug.

"Shit."

Das Blut lief, wie Wasser aus einem Wasserhahn, und ich suchte ein paar Taschentücher um wenigstens nicht ganz zu verbluten.

Nach ein paar Minuten gab ich es auf und ließ das Blut mein Schienbein herunter laufen.

Die Verbrauchten Taschentücher schmiss ich in den Müll und danach setzte ich mich auf die Bank,um weiter zu warten.

20 Minuten später saß ich immer noch im Schneidersitz auf der Bank und versuchte meinen Vater zu erreichen.

"Geh schon ran, bitte!"

Nichts, immer wieder die Mailbox,ugh.

Der Parkplatz leerte sich,immer und immer mehr,von weiten doch nirgends war mein Vater in Sicht.

Die Wolken, über mir, zogen sich zusammen und es fing an zu nieseln.

Der Nieselregen wurde immer stärker und langsam aber sicher fing es an zu schütten.

Die Kapuze meines Hoodies war nach 10 Minuten komplett durchnässt, doch ich bewegte mich nicht weg von der Bank.

Nach einer weiteren halben Stunde tauchte mein Vater endlich auf.
Ich stellte meine Sachen in den Kofferraum und stieg patsch nass ins Auto.

"Es tut mir leid! Ich musste noch Timmy holen,ihm ging es nicht gut und dann Stande ich im Stau.."
"Schon gut Dad, die Hauptsache ist das du jetzt endlich da bist."

Ich schnallte mich an,während mein Dad das Radio anmachte,und schaute aus dem Fenster,wo der Regen an die Scheibe prasselte.

"Wie war dein Tag?"fing mein Vater mit dem Smalltalk an.

"Besser als Gedacht, und eurer?"
"Ganz gut."
"Das ist toll. Wie geht es Timmy?"
"Besser, der Arzt hat ihm Medizin, vor ein paar Stunden, gegeben und seitdem lacht er wieder."
"Schön zu hören!"


Mein Vater bog in unsere Einfahrt ein.

In aller eile stiegen wir aus dem Auto, holten meine Sachen aus dem Kofferraum und rannten im regen zur Haustür.

"Lorena, du bist ja patsch nass!
Geh nach oben, trockne dich ab und zieh dir schnell ein paar trockene Sachen an,bevor du noch krank wirst und wir gleich essen."

Meine Sachen ließ ich fürs erste im Eingangsbereich liegen, zum abtropfen, während ich mich im Bad abtrocknen ging und mir frische Sachen anzog.



Der nächste Tag brach heran und ich machte mich wieder für die Schule, im Bad, fertig.

Gestern Abend passierte nicht mehr viel. Ich aß zum Abend, spielte mit Timmy und Mars, machte Hausaufgaben,trocknete meinen Ranzen und ging gegen 23 Uhr schlafen.

"Lorena, du musst gleich los!"

Ich rannte etwas schwankend nach unten zur Küche, um meinen Eltern Tschüß zu sagen.

"Bis heute Nachmittag!"
"Viel Spaß in der Schule!"riefen beide mir hinterher und dann machte ich auch schon, leicht erschöpft, los.

Während ich zur Schule mit dem Board fuhr merkte ich, wie ich immer wieder leicht schwankte, doch ich ignorierte es.


"Guten Morgen!" empfing mich Will lächelnd am Schuleingang.

"Wie kannst du nur ein Morgen Mensch sein, unverständlich."

Er lachte und dann liefen wir auch schon gemeinsam zur Turnhalle.

"Bereit für 3 Stunden sport bei Mr. Hart?"
"Na klar, und du?"
"Auf jedenfall."sagte ich mit sarkastischem Unterton.

"In die Umkleidekabine mit euch und es werden keine Kinder gezeugt in meinem Unterricht! "
schrie uns Mr. Hart fast schon entgegen und Will schaute mich fraglich an.

'Was ist denn mit dem Falsch?' sprach er im flüsterton mir entgegen.

Ich lachte nur und sagte: "Gewöhn dich daran." bevor ich in die Umkleidekabine einbog.

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