Begegnung des Lebens

35. Kapitel

Das hatte mir gerade noch gefehlt.

Einmal Beef reicht ihr ja nicht, pro Tag.

Ich stand auf und schob meinen Rucksack zur Seite, während der ganze Innenhof uns anstarrte.

"Ist meine Zeit schon zuende?" fragte ich belustigend.

Sie hielt irgendetwas unter ihrer Jackentasche und war leicht zittrig.

"Sind Messer nicht eigentlich verboten?" fragte ich sie nachdenklich.

Der Angstschweiß, auf ihrer Stirn, wurde mehr und ich stocherte weiter in der Wunde herum.

"Ich hab gedacht du bist kreativer und bringst mich nicht so einfallslos um."
"HALT DIE KLAPPE!" schrie sie und der ganze Innenhof war still.

"Pff, nicht gleich übermütig werden."

Brooklyn

Die Pause verbrachte ich hauptsächlich bei der Schulsekretärin, da ich ein paar Sachen holen und abgeben musste.

Als ich endlich alles beisammen hatte und Richtung Innenhof gehen wollte kamen mir 100 von Schülern entgegen.

Stirnrunzelnd schaute ich auf die Uhr und beobachtete wie alle im schnellen geh Tempo in ihre Klassenzimmer gingen.

Was hab ich verpasst?

Ich fing Will ab, der als aller letzter das Schulgebäude betrat, und fragte ihn was los war.

"Gott Lara hat wahrscheinlich ein Messer, verdammte Scheiße & Lorena legt es auch noch richtig drauf an und provoziert sie.
Als Mr. Harper das mitbekommen hat, hat er unauffällig alle Schüler gebeten in ihre Klassen zu gehen und hat die Polizei gerufen & jetzt herrscht hier totaler Ausnahmezustand und das zählt auch noch unter Amok Lauf."
"Du willst mir doch nicht sagen das Lorena und Lara alleine dort sind?"
"Mr. Harper ist noch dort, jedoch wird er nicht viel ausrichten können."
"Bitte was!"

Stürmisch lief ich zur Tür, jedoch merkte ich nach mehreren panischen schütteln das sie abgeschlossen wurde.

"Es ist zwecklos, wir kommen hier nicht mehr raus bis die Polizei alles abgesichert hat."
"Lorena wird sterben wenn wir nichts tun! Sie hat keine Scheu davor sie einfach umzulegen."
"Lorena wird schon wissen was sie tut, sie schafft das."

Mr. Moriaty schleifte uns in einen der Klassenräume, die eine perfekte Sicht auf den Innenhof hatten.

Während alle an der Wand saßen schaute ich mir das Disaster im Innenhof an, und rung mit meinen Gefühlen.

Mr. Harper versuchte Lara zu beruhigen doch Lorena legte es wirklich darauf an.
Sie stocherte in allem herum und der Auslöser war ich.

Gestresst rieb ich mir die Schläfen und runzelte die Stirn.

Ich kann nicht einfach hier dumm rum sitzen und zusehen wie sie vielleicht stirbt.

Was mach ich nur?

Lorena

So standen wir uns gegenüber.
Wie immer, nur das ich erneut den kürzeren ziehen würde und das diesmal für wahrscheinlich immer.

Brook betrachtete alles aus dem Fenster in der ersten Etage und traute seinen Augen nicht.

Ja, ich regte sie absichtlich auf. Warum? Wusste ich selber nicht so genau, das Leben hatte mir einfach immer in die Magengrube geboxt und dem wollte ich vielleicht ein ende setzen.

"Na los, sonst muss ich noch zum Mathe unterricht bevor du es endlich geschafft hast."nörgelte ich und hebte meinen Rucksack auf.

"Mh.. na dann sehen wir uns halt morgen wieder."

Achsel zuckend drehte ich mich um und hoffte das sie den richtigen Punkt treffen würde.

Stille herrschte.

Mr. Harper stand in ausreichender Entfernung hinter Lara und versuchte sie zu beruhigen, was ihm sowas von nicht gelang.

Während ich langsam ging, hörte ich schon wie sie die Waffe entsicherte, und meine Vermutungen wurden war.

Sie hatte kein Messer, das wusste ich von Anfang an, jedoch wäre dann größere Panik ausgebrochen hätten alle das gewusst.

Sie richtete die Waffe auf mich, ich spürte es.

Langsam bereitete ich mich auf das Geschehnis vor, was in wenigen Sekunden mich ereilen würde und dann war es auch schon fast soweit.

Ein letztes Mal drehte ich mich um und schaute ihr in die Augen, während sie die Waffe auf mich richtete.

"Na!"fragte sie leicht psychopathisch.

"Hast du Angst?" zog sie wenige Sekunden später hinterher.

"Oh ja. Deswegen stehe ich auch noch so entspannt hier."erwiderte ich gelangweilt und dann passierte alles innerhalb von Sekunden.

Lara stand kurz vorm abdrücken als Brook etwas aus dem Fenster rief, was mich mehr zeriss als die Kugel die mich kurz danach nur in meinen Magen traf,dank Brook.

Da mich innerlich die Worte mehr zerrissen als die Kugel blieb ich stehen und schwankte anfangs nur leicht, wie als wäre nichts passiert.

Was er sagte zu Lara?
Das, was ich schon immer hören wollte, das worauf ich innerlich schon immer gewartet hatte, das was nie und nimmer mehr passieren würde.

Die einfachsten 3 Wörter der Welt waren es, die mich zerstörten.

Mr. Harper kam plötzlich auf mich zu, während die Polizei Lara die Waffe abnahm.

Ich drehte mich geschockt um.

"Lorena, alles ok?"
"Alles bestens."

Völlig verpeilt und nichts ahnend ging ich ins Schulgebäude.

Brook kam auf mich zu gerannt und wollte mich festhalten und umarmen, als ich ihn wegschubste.

"Du wolltest mir nicht mehr weh tun, du hattest es versprochen!"schrie ich und spürte wie die erste und wahrscheinlich letzte Träne über meine Wange rollte.

Will sah ich von weiten,verschwommen. Er rannte auf mich zu, doch bevor er auch nur vor mir stand lag ich schon auf dem Boden im sterben.

Ich bemerkte das Blut, was mittlerweile mein T-shirt rot getränkt hatte und holte tief Luft.

"Das warten umsonst auf den Tag der nie kommt.." murmelte ich vor mir her und erblickte Brook bevor das grelle Licht kam.

Brooklyn

Sie lag vor mir.
Ihr Blut war einfach überall und nichts konnte es stoppen.

Verzweifelt versuchte ich sie anzusprechen doch sie regte sich nicht.

"Du darfst nicht sterben! Nicht so und nicht jetzt!"schrie ich sie an.

"Das war noch lange nicht das letzte Wort! Ich akzeptiere das nicht Lorena!"

Die Sirene des Rettungsdienst ertönte in meinen Ohren, doch es war zu spät, für uns war es zu spät.

Will zog mich von ihr weg, mit einem der Sanitäter und schon lehnte ich an den Spinden mit meinem Rücken und ließ den kurzen Body-Check des Sanitäters über mich ergehen während in mir etwas starb.

"Es ist vorbei, für immer. Du hast das Spiel verloren Brook."fasselte ich vor mir her und wurde letztendlich von Will und 2 der Sanitäter zu einem zweiten Rettungswagen gebracht wo mir alles nötige gegeben wurde.