Begegnung des Lebens

33. Kapitel

"Jemanden um Verzeihung zu bitten ist mutig, jemanden zu verzeihen ist Ehrenhaft und die Vergangenheit zu vergessen ist Liebe."

Wir leben in der echten verdammten Welt und hier steht sich niemand wirklich zu etwas falsch gemacht zu haben, geschweige denn denkt jemand daran sich zu entschuldigen.
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Stattdessen saß ich hier, und versuchte mir vorzustellen was für Leben diese Leute wohl führten, anstatt mir einen Kopf darüber zu machen ob Brook mich verstehen würde.

Die einen waren glücklich verheiratet, die anderen hatten nichts anderes im Kopf als Sex und dann gab es auch noch die, die glücklich mit dem scheinlichen hier und jetzt, für kurze Zeit, waren.

Wenn wir dem Universum und unserem Leben doch nicht egal wären, dann wäre alles vielleicht besser, was aber auch nur eine lächerliche dumme Vermutung von mir war.

Meine Mutter riß mich aus meinem Gedanken Schauspiel.

"Wie bitte?" fragte ich höflich und schaute meine Mutter an.

"Ihr macht eine Fahrt nach Rom in 2 Wochen? Das hast du ja noch garnicht erzählt."
"Das ist auch nicht so wichtig, da ich daran eh nicht teilnehmen werde."
"Wieso nicht?"
"Die Fahrt war zu teuer, außerdem Wechsel ich sowieso den Kurs."
"Du wechselst den Kurs?"
"Ja.."
"Wann hast du das entschieden?"
"Heute."
"Aber wieso? Der Kurs hat dir doch so gefallen!"
"Ich bin nicht gut genug dafür.."
"Wenn du nicht gut genug dafür wärst hätte Mr. Harper nicht gefleht das du es dir noch einmal gut überlegen solltest."sprach Brooklyn dazwischen.

Wie hilfreich er doch ist, nicht.

"Wieso verlässt du den Kurs?" fragte meine Mutter so entsetzt, als hätte ich jemanden umgebracht.

"Es....  es macht mir keinen Spaß mehr.."
"Lorena Elizabeth Taylor!"sagte sie mit ernster Miene.

"Ja, ich hab halt keine Lust mehr darauf..
Ja, gut. Ich verstehe mich nicht so besonders mit zwei Schülern aus dem Kurs und hab keine Lust die jede Woche zusehen."

Brooklyn verschluckte sich plötzlich und hustete leicht.

Das er das versteht, hätte ich nicht erwartet.

"Warum redest du nicht mit deinem Lehrer darüber?"
".., weil es das nicht bringt.
Außerdem machen sie jetzt eh das Abschluss Projekt was mit der Fahrt zutun hat, und da würde es eh nichts bringen im Kurs zu bleiben."
"Wie viel kostet denn die Fahrt?"
"1370€."erwiderte ich leicht genervt.

Mein Vater verschluckte sich am Wasser.

"Ich wollte da sowieso nicht mit, alles gut."

Genau jetzt wusste ich, das ich alles dafür tun musste damit sie verstanden das ich nicht mit fahren wollte, sonst würde unser erspartes nicht mal mehr 1 Monat halten.

"Da sagte Mr. Harper aber etwas anderes."

Am liebsten hätte ich Brook gerade einfach eine über den Schädel gezogen.

Stock sauer schaute ich ihn an.

"Ich geh mal kurz an die frische Luft, bin gleich zurück!"

Ohne mir die Wut, und den Trouble in mir, anmerken zu lassen lief ich nach draußen.

Gott was mach ich jetzt??

Nachdenklich massierte ich mir die schläfen und suchte nach einer Lösung, als Brook dazu kam.

"Du hast mir gerade noch gefehlt!"sagte ich sauer.

"Wieso? Du wolltest doch unbedingt mit auf diese Fahrt und den Kurs willst du eigentlich auch nicht verlassen."
"Du verstehst einfach garnichts!"
"Dann kläre mich auf!"

"Es stimmt das ich den Kurs verlassen will wegen dir und Lara.
Ich Ertrage es einfach nicht sie so lange auszuhalten!"
"Keine Sorge, sie muss den Kurs verlassen."

"Wie bitte?"
"Sie hat nur 4,5 und in den Lern arbeiten 6, deswegen schmeißt sie Mr. Harper raus."
"Krass, deswegen hat sie so ein unbezahlbares Gesicht gezogen als ich mit Mr. Harper geredet habe."
"Problem gelöst würde ich sagen."
"Fehlanzeige! Selbst wenn ich im Kurs bleiben würde, ich kann auf den Ausflug nicht mit, dass ist völlig unmöglich und da wir dann nur noch das Abschluss Projekt machen, vom Ausflug würde das nichts bringen."
"Wieso kannst du nicht mit? Deine Eltern bezahlen es dir doch."
"Gott warum verstehst du das nicht! Meine Eltern sind Arbeitslos und wir leben momentan von unseren Jahrelangen Ersparnissen. Wenn sie mir die Fahrt bezahlen sind wir fast pleite und wir ziehen um.
Doch dank dir verlier ich nicht nur unser Haus sondern auch noch Mars, weil wir uns sein Futter nicht mehr leisten können!.. schönen Dank auch dafür.."

Wütend und zugleich traurig lief ich wieder zurück und setzte mich an meinen Platz, wo das essen schon bereit stande.

Alle wünschten sich einen Guten Appetit und dann fingen wir auch schon an mit essen.
•

Brooklyn

Ich hatte Mist gebaut und das nicht nur einmal.

Ich verstand nun ihre damaligen und jetzigen Reaktionen.

Und jetzt? Jetzt wollte ich nichts sehnlicher als es wieder gut zu machen und zu hören das sie mir verzeiht, doch das war einfacher gesagt als getan.

Ich zerbrach mir den Kopf während sie, ein paar Plätze entfernt, neben mir saß und innerlich wütend auf mich war.
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Das Essen neigte sich dem Ende zu und wir verabschiedeten uns, nachdem der Kellner die Rechnung gebracht hatte.

Allen sagte ich auf wiedersehen, bis auf Lorena.
Sie drückte sich gezielt davor sich von mir zu verabschieden und würdigte mich keines einzigen Blickes mehr.

Lorena

Dieser Abend war einfach nur schrecklich. Das Grauen vom Grauen.

Ich hatte mich zurückgezogen, um einfach kein einziges Wort mehr mit Brook reden zu müssen, geschweige denn neben ihm herlaufen zu müssen.

Verabschiedet hatte ich mich ebenfalls nicht und das war besser so.

Der Kontakt tat uns nicht gut, mir nicht gut.

Keine Ahnung wie wir es damals auf Korfu geschafft hatten so unbeschwert klar zu kommen, aber das zwischen uns, die Freundschaft oder wie auch immer ich das nennen sollte, war vorbei und hatte wahrscheinlich auch nie große überlebens Chancen gehabt.

Zuhause angekommen war es erst 21 Uhr und ich fing meine Hausaufgaben an.
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"Süße, sitzt du immer noch an den Hausaufgaben?"fragte meine Mutter gegen 23 Uhr und ich nickte.

"Hör endlich auf und mach morgen weiter, bitte!"
"Ich bin gleich fertig."
"Das hast du schon vor 45 Minuten gesagt."
"Diesmal wirklich, versprochen.
Nur noch 10 Minuten."
"Na gut! In 10 Minuten stehe ich wieder hier und wehe du hast dich dann noch nicht von diesem Schreibtisch weg bewegt!"