36.Kapitel

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Brooklyn
Meine Mutter kam aus der Masse von Eltern hervor und umarmte mich.

"Brook, gott sei dank, dir geht es gut!" sagte sie erleichternd.

"Mir geht es gut, warum geht es mir nur gut... "
"Was ist passiert?"

Ich schwieg und starrte auf den Asphalt während Lorena wahrscheinlich schon Tod war und ihre Eltern davon erfahren hatten.

"Mum, ich möchte zurück nach London."fing ich aus dem nichts an.

Ich würde es hier nicht mehr aushalten. Ich musste hier weg sonst würde ich alles nie vergessen können, sonst würde ich sie nie vergessen können.

"Was! Wieso? Ich dachte Oakland gefällt dir so?"
"Bitte lass uns zurück,bitte.." flehte ich sie an und sie willigte letztendlich ein.





Lorena

Völlig im Arsch wachte ich nach 5 Litern Blutverlust,  12 Betäubungsmitteln,8 Schlafmitteln, einer 2 OP's und 7 Bluttransfusionen auf.

Fuck, jetzt hab ich diese Scheiße auch noch überlebt.

Genervt schaute ich auf das Handy was auf dem Nachttisch stand und sah das schon wieder Samstag war.

16 Tage abwesend, geil.

Ich legte das Handy zurück und fuhr mir gestresst über mein Gesicht.

WARUM LEBE ICH NOCH VERDAMMT!

Mein Herzschlag verschnellerte sich leicht und die Geräte fingen an laut zu Piepsen.

Genervt riß ich alle Schläuche, Nadeln, kleber,... ab und versuchte mich aufzusetzen.

"Ach fuck ey!"

Dr. Sevani betrat gerade mit Gerry mein Zimmer als ich mich mit allen Kräften die ich hatte aufgesetzt hatte.

"LORENA, DU SPINNST WOHL!"sagte Gerry wütend.

"Stress nicht schon wieder, ich bin erst seit 5 Minuten wach, also chill."

Gerry schüttelte den Kopf während Dr. Sevani lachte.

"Du bist uns fast 8 mal weg gestorben, allein 4 mal Vor ort und  beim 5ten mal warst du für 2 Minuten klinisch tot, also würdest du dich jetzt bitte wieder hinlegen und die Geräte dran lassen."
"Habt euch wohl sorgen gemacht?" fragte ich neckend.

"Ohne dich hätten wir doch die ganze Woche nichts zutun." Stieß Dr. Sevani lachend ein.

"Ihr wisst doch das mich so schnell nichts klein bekommt, außerdem würde ich euch sicherlich nicht ohne Arbeit zurücklassen."

Beide lachten, auch wenn Gerry leicht gequält aussah.

"Ich gehe deine Eltern holen."erwiderte Gerry und verließ das Zimmer.

"Wie geht es dir?"
"Bestens, wie immer."
"Sicher? Du siehst aus wie ein Stück Scheiße."
"Dann liegen sie doch mal ne Woche im Krankenbett herum, dann sprechen wir uns weiter."
"Ich sehe selbst nach 3 Monaten Schlaf gut aus!"
"HaHaHa, der war gut." sagte ich lächerlich.

"Willst du dich wirklich mit dem Arzt anlegen?"
"Mach ich doch immer."

Meine Mutter kam ins Zimmer gestürmt und umarmte mich weinend, während mein Vater Timmy trug.

Beide weinten, wahrscheinlich vor Glück.

"Mom, nicht weinen. Ich bin Top fit wie immer!"sagte ich grinsend und versuchte sie aufzuheitern, damit sie nicht mehr so traurig war.

"Denkt ihr wirklich, das ich euch einfach hier zurück lassen würde?
Ihr würdet doch vor Langeweile sterben ohne mich!"

Ein leichtes lächeln machte sich auf ihren Lippen breit.

"Na geht doch!"sagte ich lachend und nahm Timmy an mich.

"Mich bekommt nichts klein,stimmts?" fragte ich Timmy und er umarmte mich.

"Naww! Hast du mich vermisst?"
"Ja!"

Grinsend nahm mein Vater ihn von mir herunter.

"Wir lassen Lorena sich jetzt nochmal ausruhen, und kommen später weg,ok?"sagte mein Vater und schaute Timmy an.

"Nein,ich will nicht!"
"Lorena braucht noch Ruhe, und wenn du geschlafen hast kommen wir sofort wieder her."
"Versprochen?"
"Ja."
"Ok."
"Na dann wink Lolo nochmal und dann geht's heim,ins Bett!"
"Tschüßi!"

Er schüttelte kräftig seine Hand und ich kicherte.

"Bis morgen!"erwiderte ich und meine Mutter gab mir noch einen Kuss auf die Stirn.

"Gerry schließt dich wieder an die Geräte an,und dann lassen wir dich auch inruhe und schauen morgen nach dir."
"Muss das sein?"
"Ja!"
"Mh.. na gut."

Gerry und Dr. Sevani hatten mich wieder an die Geräte angeschlossen und verpassten mir ein paar Schmerzmittel ,bevor sie gegangen waren, damit ich über die Nacht kam.

Als sie weg waren ließ ich mich zurück auf das Kissen fallen und atmete tief durch.

"Na du Schlafmütze!"ertönte es wenig später aus irgendeiner Ecke.

"Will?"sagte ich fraglich und bekam ein leichtes auf kichern zu hören.

"Denkst du, ich würde dich hier alleine lassen? Wer weiß was du machen würdest."
"Idiot."gab ich murmelnd von mir und bekam einen leichten klaps gegen meinen Arm.

"Würdest du das Licht anmachen, damit ich dich sehe und zurück schlagen kann!"
"Nop, die Krankenschwester bekommt das nur mit und dann schmeißt sie mich wieder raus."
"Verräts du mir wie sie aussah, damit ich ihr danken kann?"
"Du bist ganz schön frech für dein Alter."sagte er kichernd.

"Und du bist ganz schön anhänglich."
"Tja,so ist das."

Ich spürte wie er mit den Schultern zuckte.

"Haste mich vermisst?"
"Na klar!
Aber ich wusste das du nicht gehen würdest ohne mir Tschüss gesagt zu haben."
"Du hast ja genügend Selbstvertrauen."
"Klar, irgendwer muss es ja haben."

Ich schnippste ihn gegen den Kopf.

"Was hast du gesagt."
"Gott, ich hab dich vermisst."

Er umarmte mich.

"Na, das ist doch schon besser."

Lächelnd erwiderte ich die Umarmung.

Brooklyn

16 Tage sind vergangen.
16 Tage war sie Tod.
16 Tage lang starrte ich schon ihr Skateboard, aus dem Urlaub, an.
16 Tage lang machte ich mir schon Vorwürfe und gab mir für alles die Schuld.

16 verdammte Tage.

Der Gedanke an ihre letzten Worte,die an mich gerichtet waren, machte mich fertig.

'Du wolltest mir nicht mehr weh tun, du hattest es versprochen!' halte von Tag zu Tag in meinen Ohren.

Ihren letzten, enttäuschten, Blick an mich sah ich jeden Abend vor dem Schlafen.

Jede Nacht träumte ich von ihr, träumte das alles nur ein Traum war, das alles nicht echt war, das sie lebte und mich wieder spontan küssen würde, doch es passierte nicht.

Meine Mutter machte sich sorgen, seit diesem einen verdammten Tag und versuchte alles damit ich wieder lachen konnte.

Ihr zu liebe lachte ich, auch wenn mir nie nach lachen zu mute war und ich sie vermisste.

Irgendwann verblasst jeder Schmerz.

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