Genervt haue ich auf meinen Wecker und stöhne auf.
Schule. Ich wollte nicht in die Schule. Außerdem war es Montag, noch schlimmer! Ich rollte mich vorsichtig an den Rand meines Bettes und setzte mich auf. Dann stellte ich vorsichtig einen Fuß auf den kalten Boden, zog ihn jedoch gleich wieder zurück.
Gott war das kalt! Nach 5 Minuten, in denen ich mich nicht entscheiden konnte was ich jetzt machen sollte, stellte ich mich schließlich hin und lief zu meinem begehbaren Kleiderschrank, um mich anzuziehen. Ja ihr habt richtig gehört, ich habe einen begehbaren Kleiderschrank! Mein Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber der Tot von Mama hatte ihn so zerstört, dass er mit dem Trinken angefangen hatte.
»Ach Mama... wärst du doch nur hier...«, dachte ich. Ich zog mir eine schwarze Hose und einen großen rosa Farbenden Pulli an und nahm meine Tasche und mein Handy.
Schnell sprintete ich die Stufen runter und in die Küche, wo ich für meinen Vater und für meine Stiefmutter Carla, Eier mit Speck machte.
Ich selber hatte keinen Hunger, ich war noch satt von gestern Abend und so lief ich in den Flur, wo ich mir meine schwarzen Nikes anzog. Dann zog ich mir schnell noch eine Jacke an und lief aus der Tür. Als ich beim Bus angekommen war, konnte ich ihn noch gerade so erwischen und stand jetzt eingeklemmt zwischen kleinen und großen Kindern, die aus dem Schwitzen gar nicht mehr herauskamen. Jeder Schüler aus meiner Schule, warf mir komische Blicke zu und rückte ein Stückchen von mir weg.
Innerlich machte mich das traurig, doch äußerlich bewahrte ich die uninteressierte Maske, die ich im Bus immer aufsetzte.
Als der Bus an der Schule hielt, stieg ich als einer der Letzten aus und huschte Richtung Eingang.
Links standen wie immer die Badboys und die Bitches, denen ich heute (und eigentlich auch immer), auf keinen Fall begegnen wollte. Ich rannte schon fast in die Schule und schaffte es sogar an deren Ecke vorbei, wo sie mich sonst immer abfingen.
Schnaufend setzte ich mich auf meinen Platz in meiner Klasse und holte meine Deutschsachen hervor. Der Lehrer war noch nicht da und so war ich die einzige in der Klasse und konnte ungestört meine Hausaufgaben nach holen.
Es zerriss mich innerlich das mich jeder mobbte, aber ich ließ mich nicht ablenken und schaute konzentriert auf mein Arbeitsblatt. Als ich kurz überlegen musste strich ich mit einem seufzen meine Haare hinter mein Ohr und wollte meine Brille richten, griff jedoch ins leere. Ich hatte meine Brille nicht auf! Nervös wühlte ich in meiner Tasche herum, doch ich konnte sie einfach nicht finden. Ich schloss kurz meine Augen und schaute dabei nach oben.
Eigentlich war es nur eine Brille aber ich war an einem Tag in der Stadt und habe mir besondere Brillengläser einsetzten lassen damit meine blauen Augen grau wirken. Jetzt konnte ich nur hoffen das mich niemand mit meiner echten Augenfarbe sah, sonst würden sie bestimmt noch schlechter über mich reden als sie schon taten. Ich machte mich an die letzte Aufgabe auf dem Deutschzettel, als sich die Tür öffnete.
Meine Augen wurden groß und schnell schaute ich wieder nach unten. Ich rückte näher an die Wand und hoffte das sie einfach lachend an mir vorbei gingen ohne etwas zu mir zu sagen.
Wenn sie mich mit meiner richtigen Augenfarbe sahen, war ich am Arsch! Die Schritte kamen näher und näher, bis sie schließlich bei mir stehen blieben.
"Na wen haben wir denn da?", fragte Ryder und lachte dreckig. Ihr müsst wissen, das ist einer der Jungs die mich mobben. Ryder Black. Dann ist da noch Cole Black und Mike Summer.
Alles gutaussehende Badboys. Das musste selbst ich zugeben.
Ich saß immer noch so da und schaute nicht in seine Augen. »Ich rede mit dir Gollum!«, schrie Ryder mich an.
Ich zuckte zusammen, konnte mich aber immer noch nicht dazu überwinden ihn anzugucken. Was wenn er meine Augen sogar noch hässlicher fand als die grauen und dann noch mehr Witze darüber machte! Ich sagte: "ICH REDE MIT DIR!", zischte er mich nochmal an.
Kurz schaute ich zu ihm rüber und dann direkt wieder auf meinen Tisch. "Na gut du hast es nicht anders gewollt", lachte er grimmig. Leise flüsterte er etwas seinen Jungs zu und alle lachten kurz auf.
Plötzlich spürte ich etwas nasses öliges meinen Kopf hinunter laufen und dann flogen plötzlich Federn durch die Luft. Sie setzten sich auf meine Haare und überall dahin wo das Öl war.
Mittlerweile liefen Tränen meine Wangen runter und ich schluchzte leise vor mich hin. Die drei lachten nur und hielten ihre Handys hoch, um mich zu filmen.
Bestimmt hatte es dann morgen die ganze Schule und jeder lachte noch mehr über mich! Na geil morgen hatte es die ganze Schule.
Ich stand auf und lief an den Jungs vorbei, aus der Klasse raus und auf den Gang. Dort standen schon die anderen Schüler und hielten ebenfalls ihre Handy hoch um mich zu filmen. So schnell ich konnte rannte ich auf Toilette und schloss die Tür der Toilettenkabine ab. Dann ließ ich mich erschöpft auf das Klo sinken und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich hielt das nicht mehr aus. Ich war innerlich zerbrochen und einfach nur noch leer.
Die Welt wäre besser ohne mich.
Als ich mich aus geheult hatte und ich mir sicher war das der komplette Toilettenraum leer war, stellte ich mich vor den Spiegel und wusch mir das Öl und die Federn, so gut es ging aus meinen Haaren.
Na toll, das Öl ging nicht ganz aus meinen Haaren raus und ich hatte heute morgen geduscht! Und das alles nur wegen diesem dämlichen Öl. Ich war jetzt schon erledigt vom Tag und so entschied ich mich dafür, mich im Direktorat krank schreiben zu lassen, in dem ich Kopfschmerzen vorspielte.
Die Direktorin nickte nur mitfühlend und gab mir eine Krankenbescheinigung, die ich bei meinem Lehrer den ich als nächstes hätte, abgeben sollte.
Dadurch das ich sehr gut in der Schule war, war es wohl nicht so schlimm wenn ich einmal den halben Tag fehlen würde. Langsam ging ich nach Hause und dachte über das eben geschehende nach.
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Hope
Teen FictionHope Huston. Ryder Black. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Er mobbt sie. Sie zerbricht. Doch was passiert wenn sich einer der beiden verliebt? Don't like it? Don't read it Rechtschreibfehler und ähnliches sind enthalten. Viel Spaß b...