| 32 | Es ist wunderschön

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„Babe, wach auf, wir müssen packen!" Flüstert mir Ryder ins Ohr und er schüttelt mich leicht an der Schulter. Ich grummel etwas unverständliches und drehe mich von ihm weg.

Er lacht auf und pikst mir in die Seite. Ich rutsche etwas mehr an die Wand, doch Ryders Arme waren länger als gedacht und er fing an mich zu kitzeln. „Ryder hör auf!" Lache ich und winde mich zwischen seinen Armen, doch er hört nicht auf. Als ich schließlich kaum noch Luft habe, lässt er von mir ab und drückt mir noch einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.

Die anderen laufen schon beschäftigt im Zimmer herum und packen ihre Sachen ein. Ich seufze und strecke mich noch einmal bevor auch ich aufstand.

Tristan machte laut Musik an und tanzend bewegten wir uns durch das Zimmer. Wir alle hatten das Frühstück verschlafen, es war jetzt halb 12 und um 2 Uhr gab Mittagessen.

Gestern hatten wir noch geplant nach dem Mittagessen an den Strand zu gehen, da es heute noch einmal warm werden sollte.

Als es Zeit zum Mittagessen war, liefen wir alle schnell runter. Ich war komplett fertig mit packen, hatte mir aber die nötigsten Sachen auf mein Bett gelegt. Am Tisch alberten wir wie sonst auch herum, aber es lag eine traurige Stimmung im Raum. Wir alle hatten die Tage hier genossen und wollten noch nicht wieder nach Hause.

„Leute was wollen wir am Strand eigentlich machen? Herr Forbs meinte er hätte noch einen Volleyball dabei?" Fragte ich über den Tisch hinweg.

„Mal schauen, ich will auf jeden fall noch einmal ins Wasser!" Sagt Tristan und streckt Jake drohend eine Pommes vor sein Gesicht, der schon die ganze Zeit andeutet sein Wasserglas über ihm zu entleeren.

Langsam lehne ich mich an Ryders Schulter. Es war so viel passiert in letzter Zeit. Vor ein paar Monaten konnte ich mir nicht mal richtig vorstellen beste Freunde zu haben und jetzt hatte ich gleich vier und einen Freund.

Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich die anderen beobachtete. Olcay warf gerade Cole mit einer Pommes ab, der ihr darauf einen Kuss auf die Nasenspitze gab. Ryders Hand umfasste meine und ich atmete tief seinen Duft ein. Nachdem alle aufgegessen hatten, liefen wir noch schnell einmal nach oben um uns umzuziehen und meldeten uns dann bei Herr Forbs ab.

Lachend lief ich den Weg zum Strand und wartete dann schließlich auf die anderen, die langsamer waren. Zusammen liefen wir zu einem freien Platz. Langsam ließ ich meinen Blick über den Strand schweifen und musste daran denken was gestern passiert war.

„Woran denkst du Babe?" Fragte mich Ryder leise und ich schaute ihn an. „An Gestern." Sagte ich mit einem kleinen Lächeln und auch Ryder hatte ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.

„Das gestern war Wow." Er lachte und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Auch ich musste lachen und Ryder zog mich hoch.

Hand in Hand liefen wir ins Wasser, es war kalt, was auch sonst, aber Ryder zog mich unerbittlich weiter.

„Ryder stopp mir ist kalt!" Beschwerte ich mich und Ryder breitet seine Arme aus. „Komm her!"

Lachend schwimme ich in seine Arme und lasse mich von ihm wärmen. Auf einmal schwappte ein Schwall Wasser über mich und ich hörte Olcay lachen. „Na warte Olcay, das bekommst du zurück!" Schrie ich und machte sie nass. Auch Ryder hatte sich neben mich gesellt und machte Jake nass, der Olcay wohl zur Hilfe kommen wollte.

Auch Cole und Tristan kamen dazu und wir kreischten und machten uns gegenseitig nass. „Stopp, ich kann nicht mehr!" Rief ich dann und atmete tief ein und aus.

Auch die anderen sahen erschöpft aus und langsam liefen wir zu unseren Handtüchern. Ich lag neben Ryder und Cole, Olcay lag daneben und Tristan und Jake lagen schräg über uns.

Meine Augen fielen automatisch zu, ich riss sie jedoch wieder auf, als jemand mit einer Tüte knisterte. Cole hatte Chips dabei und als er sie in die Mitte legte griff jeder zu.

Schon nach kurzer Zeit war die Chipstüte leer und ich schloss wieder die Augen. Ich hörte meinen Freunden zu die leise redeten und glitt schließlich in einen leichten Schlaf.

Als ich wieder aufwachte, kam gerade die Dämmerung und es wurde kälter. Ich zog mir schnell mein T-Shirt und meine Jogginghose über und sah mich dann nach den anderen um. Doch keiner war mehr da.

Traurig packte ich meine Sachen ein und machte mich auf den Weg zurück zur Jugendherberge. Auf der Hälfte des Weges kam mir Ryder entgegen, er hatte etwas weißes in der Hand und lächelte mich liebevoll an.

„Du bist wach!" Stellte er fest und wollte mir einen Kuss geben. Ich wich aus und schaute ihn beleidigt an. „Warum seit ihr einfach weggegangen und habt mich da liegen gelassen?"

Tristan hatte Windlichter dabei und wir haben uns dazu entschieden das wir uns aufteilen und jeder mit seinem Freund bzw Freundin an einen Ort geht der ihnen viel bedeutet und die anzündet. Ich wollte mit dir an den Strand." Stellte er klar.

Noch einmal machte er den Versuch mich zu küssen und ich ließ es zu. Ein warmes prickeln durchfuhr meinen Körper und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Hand in Hand liefen wir zum Strand zurück und setzten uns in den Sand. Die Sonne färbte das Wasser Orange-Gelb und sanft rauschten die Wellen an den Strand. Ich vergrub meine Zehen in dem warmen Sand. „Es ist wunderschön."

„Da hast du recht." Stimmte mir Ryder leise zu und holte ein Feuerzeug aus seiner Tasche. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und spürte die Muskeln die sich unter dem T-Shirt bewegten, als er die Windlichter auffaltete. Er gab mir eine und nahm dann das Feuerzeug in die Hand.

Zusammen machten wir erst meine und dann seine an, sie funkelten leicht und ich spürte den Drang der Windlichter nach oben zu fliegen. Sanft lächelte ich Ryder an und küsste ihn noch einmal, bevor ich mich wieder auf das Licht in meinen Händen konzentrierte.

Als die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden war, ließen wir die Lichter in den Himmel steigen, zwei Lichter die doch viel bedeuteten.

Ich schaute den Lichtern hinterher, wie sie in den Himmel stiegen, immer schneller und schneller. Als ich Ryder ansah, bemerkte ich, dass er mich anlächelte und auch ich hatte ein Lächeln auf meinen Lippen.

„Ich liebe dich." sagte er.

„Ich liebe dich auch." Sagte ich glücklich und lehnte mich an ihn. Als auch die letzten Strahlen verschwunden waren, standen wir langsam auf und liefen wieder zu der Jugendherberge. Die Party sollte schon begonnen haben, und so liefen wir als erstes nach unten, von wo uns schon laute Musik entgegen kam.

Wir mischten uns in die Menge und ich tanzte wie schon lange nicht mehr.

Viel später am Abend, konnte ich kaum noch reden, ich hatte so viel gejubelt, dass ich heiser geworden bin. Lachend saß ich neben Olcay auf dem Sofa und hatte einen Becher in der Hand, von dem ich nicht wusste was drin war.

Aber es schmeckte gut und das zählte. Lachend trank ich noch einen Schluck und bemerkte das mein Getränk leer war.

„Ich hole mir gerade noch etwas zu trinken!" Schrie ich so gut es ging zu Olcay, die nur nickte und sich abwandte. Gut dann nicht. Ich kämpfte mich durch die Menge und stand schließlich vor der Bar.

Es war keine richtige Bar in dem Sinne, es waren ein paar Tische aufgestellt auf denen Essen und Trinken stand. Da ich morgen noch einigermaßen gesund sein wollte, schüttete ich mir Cola ein und suchte dann Ryder.

Ich fand ihn in einer Ecke, wo er sich mit Jake und Tristan unterhielt. „Ryder, ich gehe nach oben!" Schrie ich ihn an. Als er mich hörte, sagte er etwas zu den beiden und kam dann auf mich zu.

„Wenn du gehst, gehe ich auch!" Er nahm meine Hand und zusammen drängelten wir uns aus dem Raum raus. Leise liefen wir nach oben, ich zog mir schnell meinen Schlafanzug an und legte mich schon hin, Ryder kam wenig später auch dazu.

Kurz bevor ich einschlief sagte Ryder: „Du Hope?"

„Ja was ist?" Murmelte ich schläfrig.

„Das war echt die beste Klassenfahrt!" Flüstert er und ich murmel noch ein schwaches „Ja" bevor ich endgültig einschlafe.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt