kapitel3 (Erinnerung)

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Wieso sollte ich den jetzt warten?

Ich tat, dass was er wollte, auch wenn er mir bestimmt nicht sagte warum. So tat ich es einfach. Sekunden des Wartens verstrichen, bis Teddys stimme, durch die Wohnung zu uns hallte „jetzt" und wie von einer Biene gestochen, drehte sich Cenan leicht um und plötzlich war wieder licht.

Meine Augen weiteten sich ein wenig, als ich Cenan nun im hellen sah. Seine Stirn war total verschwitzt und es war auch ziemlich weiß. Das leichte rot was vorher auf sein Gesicht lag, war wie weggewischt und sein Körper zitterte leicht. Er atmete ein paar mal tief durch und schaute dann kurz wieder zu mir, bevor er dann in die Richtung lief, wo Teddy eben auch verschwunden war. Er hielt aber nur eine Tür, die näher zu mir war an, öffnete diese und ließ sie danach zugleich wieder zu knallen.

Okay jetzt stand mir das Fragezeichen, bestimmt im Gesicht geschrieben, aber auch wen ich gern wusste, was den jetzt plötzlich los war, so fragte ich nicht und ging einfach, so wie die anderen 2 vor mir den kleinen Flur entlang. Blieb dann aber zu der Tür, die ins Wohnzimmer führte stehen, da ich sah, wie sich Teddy Grad auf ein braunen altmodischen Sessel nieder lies.

Unentschlossen stand ich zwischen Flur und Wohnzimmer und wusste nicht ganz, was ich jetzt tun sollte. Sollte ich gehen? Oder sollte ich bleiben? Ich tendierte eher für erstes aber mal wieder war ich zu langsam und so wurde ich schon ins Wohnzimmer geschubst. Ich drehte mich empört um und erblickte Cenan der sein Shirt in ein graues getauscht hat und wieder ganz normal aussah. Keine Schweißperlen, kein zittern.

Er ging an mir, ohne ein sorry oder sonst was vorbei ans Fenster und öffnete das linke. Er lehnte sich raus und ich wollte schon loslaufen als er sich ganz weit hinauslehnte und ich schon dachte, er würde jeden Moment kopfüber hinausfallen. Er kam aber nach ein paar Minuten wieder zurück und drehte sich um. Er schaute mich an und ich ihn, aber als er eine Augenbraue hochzog und mich fragend mit seinen blick ansah, checkte ich erst, dass er meinen blick bestimmt schon die ganze zeit spürte und so drehte ich meinen Kopf schnell zu Teddy.

Peinlich.peinlich.

„Und was sollte jetzt gegen meine Langeweile helfen?"

Teddy murmelte irgendwas und stand dann wieder vom Sessel auf. Er ging, ohne mir eine Antwort zu geben einfach an mir vorbei und ließ mich wieder mit Cenan im Raum alleine und langsam fragte ich mich, ob er das mit Absicht macht.

„Wie alt bist du eigentlich?" kam die schöne tiefe und raue stimme an mein Gehör an und ein wenig von der Frage verwirrt, blickte ich wieder zu ihm. Wieso wollte er denn das jetzt wissen? Ich könnte ihn ja anlügen, aber wieso sollte ich das machen? Damit er und ich vielleicht...

„16" platzte aus mir plötzlich die Wahrheit und war froh, dass ich meine Gedanken so stoppen konnte. Ich wusste nicht mal, wie ich auf so ein scheiß mit lügen kam, aber das er vielleicht dann in mir eine Frau sehen würde und nicht nur ein kleines Schulmädchen. Wieso denk ich sowieso an sowas, wenn ich ihn sehe? Er ist nur ein Nachbar und davon hab ich doch viele. Ich kenne ihn doch erst seit gestern, obwohl kennen wäre ja schon zu viel, ein flüchtiger bekannter? Nein das wäre auch schon zu viel. Wir sehen uns das 2 mal und kennenlernen läuft doch eigentlich anders ab, oder?

Ich bin verwirrt, aber dennoch wieso hab ich so krasse Gedankengänge, wenn ich ihn nur ansehe? Oder seine Stimme höre? Wieso muss er auch so hübsch und so wundervoll aussehen und dahinter muss er so ein Arsch sein?.

„Und du?" stellte ich einfach die Gegenfrage, damit der Raum nicht mit einer komischen stille befüllt ist und steckte meine Hände in die Hosentasche, weil ich sonst kein plan hatte, was ich damit anfangen sollte und ich hasste, wenn sie einfach an mir herunterhingen.

Blue meets BrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt