18 (Gegenwart)

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Ich weiß nicht, wo wir genau sind oder wie lange wir schon fahren. Nur eins weiß im Moment und das ist, das meine Mutter mich mehrmals als nur ein mal geschlagen hat.

Ich verstehe sie in letzter Zeit einfach nicht mehr, aber wie sollte man sowas auch verstehen?

Jack und Tom versuchen mit mir zu Reden, aber ich starre nur auf den Sitz vor mich und halte Jacks Hand fest. Ich könnte heulen, die tränen wollen aber nicht. So schockiert mich die Tatsache, das meine Mutter zwar immer noch wie meine Mutter aussieht, aber dann auch wieder nicht.

Sie ist wie ausgewechselt und mit einem übergroßen Beschützerinstinkt, hat das schon lange nichts mehr zu tun. Sonst hätte sie mich ja auch vor ihrer Schwester in den Schutz genommen.

Das Auto hält und als ich Grad denke, es ist wieder nur eine Ampel. Da steigt Tom aus und Jack tut es ihm gleich, weswegen er meine Hand loslässt und ich mich sofort Alleine fühle.

Er reist keine 10 Sekunden später meine Tür auf und ich steige aus und ergreife sofort seine Hand. Meine Tasche hält er in der anderen und langsam laufen wir Tom hinterher in ein weises mehr Familien Haus.

Wer hier wohn könnte, will mir Grad nicht einfallen und fragen möchte ich auch nicht. So lass ich mich von Jack einfach bis zur Haupttür ziehen und sehe mir, während Tom wohl die Klingel sucht, den grauen Boden unter mir an.

Das Summen holt mich vom Boden und Jack, der mich dann zieht, lässt mich meine Beine wieder bewegen.

1 Runde

2 Runden

3 Runden

Wir biegen nach der dritten Runde nach links und langsam kommt es mir so vor, als ob mich der dritte Stock entweder mag oder mich nicht Leiden kann.

Wir gehen bis zum Ende des Flures und überspringen so 2 Türen. Am Ende ist ein Fenster, wo die Sonnenstrahlen durch kommen und ich wäre bestimmt weiter gelaufen, wenn Jack mich nicht zum Stehen gebracht hätte.

Sofort senke ich den Kopf zu den weiß-schwarzen fließen unter mir und finde sie eigentlich ganz schön. Sie sind wenigstens schöner als die bei uns im Haus.

Ich höre, wie Tom klopft und innerlich verdrehe ich Augen.

Gibt es hier oben keine klingel, unten aber schon?

Die Tür quietscht ein wenig, als diese jemand mit Schwung aufmacht und sie sogar ein kleines Knacken von sich gibt.

Ich sehe immer noch auf den Boden, da mir egal ist, wer dort nun steht.

„Ach ihr. Taylor hat schon Bescheid gesagt" sagt die Mädchen stimme, die mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich sehe aber immer noch nicht auf, da ich ja nicht in der Welt Geschichte rum schreien will, das meine Mutter mich geschlagen hat und meine Wange bestimmt schon blau schimmert.

Die anderen Stellen, die mir weh tun, sind bestimmt auch blau. Die sind aber zum Glück unter meinen Klamotten.

Jack zieht wieder an meiner Hand und so weiß ich, dass ich meine Beine bewegen muss, was ich dann auch sofort tue. Da ich Angst habe, dass mir Jacks Hand entgleitet.

Kaum bin ich durch der Tür und stehe in einen Flur, der orang-rot gestrichen ist und der Boden aus dunklen Laminat besteht. Geht hinter mir die Türe zu und auch Schreck, kralle ich mich mit meiner anderen Hand in Jacks Jeans Jacke.

„Alles gut, ich bin hier", flüstert er leise, so das ich es nur verstehe und gibt mir dann ein Kuss auf die Stirn. Ich nicke nur leicht und innerlich fluche ich. Wieso war ich den jetzt so schreckhaft? War doch nur eine blöde Tür.

Blue meets BrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt