kapitel 43 (Erinnerung)

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Mit diesen Worten und ein letzten blick ging er an mir vorbei und um ihn noch nachzusehen, drehe ich mich zu ihm.

Seine Gestalt, stoppt an der Tür nochmal, aber dann verschwand er schon und ließ mich alleine. Alleine in einer Wohnung voller Erinnerung. Alleine mit der Gewissheit, dass er mich liebt und ich ihn.

„Nein" nuschel ich vor mich her und streckte wieder ein arm aus.

„Lass mich nicht alleine", sage ich nun lauter und ohne das mein Gehirn es checkte, rennen meine Beine schon los.

Ich renne aus der Wohnung. Ich renne die Treppen runter und aus dem Haus.

Ich quetsche mich an meinen gaffenden Nachbarn vorbei, die ein fettes Grinsen im Gesicht haben, doch als sie mich sehen, wich dieses gleich.

Immer weiter quetsche ich mich durch die Menge von Leuten, die ihn nicht leiden können und mich nicht verstehen. Aus der Menge stolpere ich und falle noch mal auf meine knie, aber wieder ignoriere ich die schmerzen und stehe sofort wieder auf.

Meine Augen suchen sofort sein kleinen Polo und beim Suchen, finde ich auch Sophies Gesicht, doch diese hat nicht wie die anderen ein Grinsen im Gesicht oder sieht mich geschockt an. Nein. In ihren Augen glitzerten tränen und sie sieht mich traurig an.

Ein Motorgeräusch, ließ mich aber weggucken und so sehe ich, wie Cenan Grad aus parkte. Sofort renne ich los und ignoriere wieder, die rufe meiner Mutter.

„Cenan bitte", schrei ich los und schaffe es ihm beim Parkplatz noch zu erwischen. Ich haue auf den Kofferraum rum, bevor ich an der Beifahrer Seite ankomme und dort gegen die Scheibe klopfe. Er aber sieht nur grade aus und fährt los. Ich renne ihm dennoch hinterher.

„Cenan bitte, bleib stehen", ruf ich so laut ich kann. Jack und Marie die wohl Grad zu mir wollten, sehen mir geschockt hinterher, aber für die zwei habe ich jetzt keine Zeit.

Der Polo hat immer mehr Abstand zu mir und ich merke, wie ich immer langsamer werde und langsam nicht mehr kann. Ich will aber nicht aufgeben.

„Ich liebe dich. Lass mich nicht alleine" brülle ich mit letzter Kraft, bevor ich stolpere und mich wieder hinlege. Diesmal habe ich aber nicht mehr die kraft vollständig aufzustehen und bleibe auf meinen schmerzenden knien sitzen.

Mit einem Blick seh ich noch, wie der Kleine blaue Polo um die Ecke biegt und weg ist.

Jetzt sind sie alle weg. Er ist weg und ich konnte ihn nicht aufhalten. Ich konnte nicht gegen meine Mutter ankommen. Was kann ich eigentlich?

„Leyna" Jack kniet sich sofort neben mich und ich sehe leicht rauf zu ihm. „E-er ist weg... Jack er ist weg und ich konnte nichts machen. Ich bin... Ich bin..."

Er zieht mich sofort in eine Umarmung. „Pss..babe..", flüstert er und dann legten sich schon andere arme um mich. „Leyna" weint Marie und quetscht mich zwischen sich und Jack ein.

Keine Ahnung, wie lang wir so auf den Boden saßen oder wann wir überhaupt aufgestanden waren.

Ich nahm einfach nichts mehr wahr, alles war wie in Watte gepackt. Meine Sicht war so verschwommen, das ich jede zwei Meter hingefallen wäre, wenn Marie und Jack mich nicht stützten würden. Und ich dachte nur daran, dass er jetzt wirklich weg war. Das meine Mutter ihn einfach erpresst hat und das sie nicht an unsere liebe glaubte.

„Leyna" diese Stimme ließ mich erschaudern und sofort sehe ich Cenan wieder vor mir. Neue tränen rennen meine Wangen runter.

„Geht es dir gut?" kam es schrill und ich hätte gerne geschrien, das sie sich ihre Frage sonst wohin stecken soll, aber ich hielt den Mund und sah auf den Boden.

Marie lachte nur spöttisch auf. „Dein erst Anne? Ihr Soll es gut gehen, nachdem du ihren freund wegschickst. Klar ihr geht es super" lachte sie weiter mit bösen Unterton.

„Das geht vorbei" sprach, diese stimme wieder und ich hob den Kopf an.

Blau traf auf blau

„Ich würde dich ja gerne hassen, aber Hass ist ein Gefühl und das verdienst du nicht" ich seh noch ihr geschocktes Gesicht, aber mit diesen Worten und ein Zeichen von mir, das ich fertig war. Gingen wir drei an ihr vorbei.

Wir wollten gemeinsam, die Hölle durchqueren, aber nun ist jeder von uns auf sich alleine gestellt.

Blue meets BrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt