1) kein Kontakt

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Ich bin berühmt an meiner Schule.
Zumindest so berühmt, wie man es sein kann, wenn so gut wie kein Mensch außer deiner Familie je näheren Kontakt zu dir hatte. Überhaupt je mit dir gesproche hat.
Und doch kennt mich jeder, die einen wegen meinen Brüdern, welche mich beschützen wie ihren Augapfel, die anderen wegen meiner Fremdheit.
Wegen meinen 4 Brüdern Steven, Marvin, Jake und Lukas welche nicht einen einzigen Menschen auch nur in Berührungsnähe zu mir lassen.

Sie wollen mich beschützen, wegen dem was Mom wiederfahren ist.
Sie wollen mir, als Gezeichnete, als eine der wenigen Menschen auf dem Planeten ein anderes Leben bereiten wie unserer Mom.
Nur weil ich seit dem Tag an dem ich geboren bin, eine blaue Monssichel an meinem Oberarm trage und mir somit vorbestimmt ist, dass ich mein Gegenstück zu finden habe.
Sonst werde ich nie jemanden lieben können.

Und doch wollen meine Brüder nicht, dass dies geschiet, denn unser Dad, und unsere Mom sind beide mit dem gleichen Zeichen ausgestatten und doch geht es jetzt beiden mehr als schlecht.
Unsere Mutter ist Tod und unser Vater ist nicht der, der er einmal war.
Denn er hat Mom zu dem gemacht, was sie jetzt ist. Manchmal hoffe ich einfach, das das dumme Zeichen verschwindet und mir meine Brüder wiederum nicht jeden Kontakt verbieten würden.

"Mia" Marvins Stimme ist gedämpft hinter der Tür und doch merkte ich, dass er wütend ist.
"Mia Spencer, steh auf. Die Schule beginnt in einer halben Stunde und wir müssen noch hin fahren."
Mein Zwilling hatte sich vor mir aufgebaut und zog mir mit einem Ruck die Decke weg.
Danach zog er die Rollos auf, sodass warmes Herbstlicht durch die Ritzen fiel.

"Kann ich nicht schwänzen?" Jammenrnd hatte ich mich zusammen gekugelt um die restliche Wärme zu behalten.
"Nein. Du fragst jeden Tag und nie darfst du grundlos daheim bleiben. Ach, und du fährst heute bei mir mit, da Lukas schon früher gehen musste um irgend soeinen Zettel abzuholen. Als schwing dich in deine Klamotten. Hop hop!"
Genervt und noch übernächtigt machte ich mich auf dem Weg zum Badezimmer, bevor ich meine gepackte Tasche nahm und mich in Richtung Küche aufmachte.

Ein Apfel musste heute morgen reichen, denn die Zeit lies mir meine normale Morgenroutine nicht zu.
So schlüpfte ich in meine Sneakers und zog eine Jeansjacke über meinen Pulli, als ich auch schon in den kalten Morgennebel trat.
Mein Atem verwandelte sich schon als Rauch, so merkte ich, dass der Winter nicht mehr lange dauerte.

Im Auto wartete schon Marvin ungeduldig und fuhr auch gleich los, nachdem ich mich angeschnallt hatte. Auf der Fahrt zur Schule gingen wir unserer Lieblingsaktion nach. Wir diskutierten über die verschiedensten Person, Bücher oder Taten und wollten den jeweiligen anderen von unserer Theorie über zeugen.
Da fiel das Thema auch schon auf Kendall, einem neuen Schüler.
Ich war der Überzeugung, dass dieser Junge der totale frauenaufreißer und Badboy war, wärend Marvin ihr verteidigte und meinte, dass man mit ihm gut feiern gehen konnte.

An der Schule angekommen, stieg ich auch schon aus und wurde von Marvin und Steven in die Mitte genommen, wärend Jake weiter vorn lief und uns einen Weg durch die Schülermassen bahnte.
Vor dem Schultor trennten sich jedoch unsere Wege und ich lief mit meinem Zwilling zu unserem Klassenzimmer, wärend die anderen auf die Turnhalle zuliefen.
Lukas und Jake waren nur ein knappes Jahr voneinander entfernt geboren worden, sodass die beiden in die selbe Köasse gingen.
Nur Steven war älter und somit sozusagen unser Familienoberhaupt, wenn man Dad nicht mitzählte.

Die Stunden bis zur Mittagspause verliefen ätzend und ich bereute es, mich nicht einfach krank ausgegeben zu haben. Der Stoff könnte ich schließlich auch zu Hause lernen und Freunde hatte ich ja keine, weshalb mir Schule nicht ansatzweiße Spaß machte.
Als es dann aber endlich klingelte konnte ich gar nicht so schnell schauen und mein Bruder und ich waren draußen im Flur.
An der Cafeteria liefen wir mit je einem Becher Kaffee und einem Snadwich zu dem Spencer Stammtisch, an dem meine 3 anderen Geschwister schon auf den Stühlen saßen und sich gemütlich unterhielten.
Wie die meißte Zeit ging es dabei um Football oder Mädchen, wobei ich mich bei letzterem eher schlecht einklingen konnte.

"Hey Bros. Meine Jungs sind einen Trinken gegangen und haben mir nicht bescheit gesagt." Die tiefe Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich drehte mich zu dem jenigen um.
Kendall, der neue Schüler, welcher schon jetzt so beliebt war, dass die Mädchen Augen ihm auf Schritt und Tritt folgten.
"Kendall. Hier ist noch Platz." Und schon quetschte er sich zu uns an den Tisch und das Gespräch der Jungs ging weiter.

Meine Brüder schlugen gelassen bei Kendall ein und schon verwickelte sich ein Gespräch bei dem ich wieder nichts zuzufügen hatte, sodass ich wie das 5 Rad am Wagen daneben saß.
Selbst die Tischplatte war nicht so besonders, weshalb ich irgendwann meinen Stuhl nach hinten schob, die Tasche schulterte und meinen Kopf zu den Jungs wand.
"Ich geh noch vor der nächsten Stunde auf die Toilette. Da darf ich doch hin oder?" Betont lieb lächelte in die Runde.
Lukas über nahm das Wort und seuftzte zu erst.
"Nagut. Aber beim ersten Gong bist du im Klassenzimmer bei Marvin."
Genervt verdrehte ich die Augen.
"Ihr müsst nicht gleich so paranoied sein. Hier sind wir in der Schule. Ich werde schon nicht weg rennen."
Noch bevor ich deren Antwort und Protest erhalten konnte, sprang ich von meinem Stuhl auf und flüchtete aus dem vollbesetzten Raum, ohne die Blicke der anderen zu beachten.

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt