5) Dad zurück zu Hause

5.9K 199 0
                                    

Kendall hatte sein Versprechen gehalten.
Am nächsten Morgen beachteten meine 4 Brüder mich nicht mehr und nicht weniger als sonst auch immer. Ich durfte im Haus alleine sein, wenn ich es wollte, jedoch ging einer von ihnen mit, sollte ich mich weiter als den Gartenzaun wegbewegen. Manchmal hatte ein kleiner Teil der Mia in mir schon oft darüber nachgedacht, einfach aus dem Fenster zu springen und weg zu laufen. Egal wohin, einfach nur weg, aber dann muss ich immer daran denken, dass die 4 es nur zu meinem Schutz machten. Sie liebten mich, wie ich sie liebte und wegzurennen wäre nach dem was Mom passierte schlimmer als sie zusammen zuschlagen oder ihnen alle Schimpfwörter der Welt an den Kopf zu werfen.

Deshalb verbrachte ich auch den Sonntag, wie sonst. Ich backte einen traditionellen Sonntagskuchen, wie Mom es mir beigebracht hatte, ging in unseren Fitnessraum oder schwamm im Pool. Manchmal lag ich auch einfach nur faul auf dem Bett und schaute Serien, wärend ich mich mit Essen vollstopfte.

Heute jedoch schwamm ich wieder und weil ich nicht sicher sein konnte, ob ein Partygast nicht ausversehen seine Backe hier liegen gelassen hatte, überschminkte ich meine blaue Mondsichel mit wasserfestem Makeup... und halbe Stunde später befand ich mich in dem warmen Wasser als eine Hand mir andeutete von einem meiner Tauchgänge nach oben zu schwimmen. Wie gestern reichte mir Jake wieder ein weiches Handtuch, an dem ich meine Hände trocknete und dann zu ihm hoch schauen konnte. Doch nicht nur er stand am Beckenrand, sondern mein Dad dazu.
"Hey, Dad!" Ich versuchte krampfhaft mein lächeln aufrecht zuhalten ohne ihm dabei das Gesicht zuzerkratzen.
Mein Vater hatte keine gute Beziehung mit uns Kindern, seit er Moms Tod bedeutete.
"Mia." Mehr als ein Kopfnicken bekam ich nicht als Begrüßung, jedoch zeigte er mir mit seiner Hand, dass ich aus dem Becken steigen sollte.
Das Handtuch um mich geschlungen, um der Herbslichen kälte zu entkommen richtete ich mich vor ihm auf. Was ihr wohl von mir wieder wollte? Jack stellte sich schützend neben mich um mich im Ernstfall zu verteidigen.

"Die Jungs haben mir gesagt, dass du immer noch nicht deinen Partner gefunden hast?" Seine Stimme klang nicht halb so, wie sie früher einmal klang. Heutzutage konnte sie Eis durchschneiden und einem eine Gänsehaut bereiten.
Verwirrt schaute ich zu Jake.
"Partner?" Meinte er den Abschlussballtanzpartner?
"Na deinen Seelengefährten. Gezeichneten mit der selben Zeichnung. Den Mann mit der Mondsichel. Dein Zukünftiger und Vater deiner Kinder. Wie du deinen Bestimmten auch immer nennen willst." Bei deinen Worten gefrohr mir das Blut in den Adern.
Wenn ich auch daran dachte, dass Kandall, gerade Kendall der Vater meiner Kinder sein würde, bekam ich einen Würgreiz. Nicht etwa, weil er hässlich aussah, dass konnte man von ihm leider nicht behaupten, mit seinen hellen braunen Haaren und den dunklen, fast schwarzen Augen. Auch sein Körper lies von guten Eltern schließen.

"Nein, Dad. Ich brauch ihn auch nicht!" Den letzten Teil flüsterte ich, doch er hatte es anscheinend gehört.
"Du brauchst ihn nicht? Was soll das bedeuten, Mia?" Sein Blick brannte auf meiner Haut und ich trat unwohl von einem auf den anderen Fuß.
"Ein dummes Zeichen soll nicht darüber entscheiden, wen ich schließlich einmal Heirate oder überhaupt nur als Freund habe."
"Natürlich brauchst du deinen Seelenverwandten. Nur ihn kannst du Lieben, sonst keinen. Das hast du doch bei deiner Mutter und mir gesehen."
Ich lachte humorlos auf.
"Jap. Das habe ich gesehen. Zwei Bestimmte, Seelenverwandte, die sich den Tod bringen. Du hast Mom umgebracht. Nur wegen dir liegt sie jetzt unter der Erde. Und nur nach dir, könnte sie dort auch für immer bleiben." Wütend hatte ich meine Arme in die Luft geworfen und meinen Vater angefunkelt.
Die Wahrheit wollte ich schon lange einmal aussprechen.
"Junge Dame. Ich denke nicht, dass du so mit mir sprechen darfts. Ich bin dein Vater! Und wenn dann hat sich deine Mutter selbst umgebracht. Sie hätte schließlich nicht wegfahren müssen. Wäre sie zu Hause geblieben würde sie jetzt noch leben und das Auto von damals gäbe es auch noch und nicht nur auf dem Schrottplatz, weil sie es gegen einen Laster gefahren hatte." Bei jedem Wort schnürte sich mein Hals enger zusammen und als mein Erzeuger sich umgedreht hatte und in das warme Haus gelaufen war, konnte kch nicht anders, als anfangwn zu weinen. All mein Frust, der sich angestaut hatte lies ich in Tränen aus mir heraus und ich merkte garnicht, wie ich sanft von Jake hochgehoben wurde und in unser Gemeindschaftsraum gebracht wurde.
Immer noch wurde meine Sicht von Tränen getrübt und ich klammerte mich fest an die Schulter meines Bruders, der mich samft auf eines der Sofas legte und kurz verschwand um mir einen seiner Pullis überzog.
Erst jetzt hörte ich langsam auf, Rotz und Wasser zu heulen und blickte erschrocken auf, als ich mehrere Räusperer hörte.
Neben mir auf dem Sofa saß mein Bruder Marvin, der mich sogleich in den Arm nahm, im gegenüber auf einem Sessel waren Lukas und Steven gequetscht und auf dem Teppich saßen einmal Kendall, der mich mit einer Gefühlslosen Maske beobachtete und einmal ein mir fremder Junge. Jake hatte sich vor mich gekniet um mir ein wenig Privatsphäre zu geben, da es mir etwas peinlich war, völlig berheult und noch nass vom Pool in einem viel zu großen Pulli zu sitzen.

"Streit mit Dad?" Lukas musterte mich mitleidig und wütend zugeleich.
Ein einfaches nicken brachte ich zustande.
"Sie hat ihm die Wahrheit über Mom gesagt. Mitten ins Gesicht." Marvin hielt mir die Hamd hin, in die ich einschlug.
"Was hat er gesagt?" Steven hatte sich von dem Fernseher abgewand.
"Nur wie es zu dem Unfall kam. Also nach seiner Meinung nach." Ich zuckte die Schultern.
"Das hat mich rasend gemacht." Ich krallte mich in den Pulli meines Zwillings fest und konnte einen Schluchtzer unterdrücken.
"Warum ist er eigentlich wieder da?" Niemand wusste auf meine Frage eine Antwort.

Und so wurde aus dem ziemlich schlechten Tag eine nette Wendung ich spielte mit meinen Brüdern, Kendall und einem ihrer Freunde, Cole hieß er in meinen Erinnerungen, verschiedene Ballerspiele, bis ich völlig erschöpft einschlief, ohne es gemerkt zu haben.

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt