38) Das werde ich ihm beibringen!

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Mia p.o.v.

Mein Atem beruhigte sich langsam, als ich in den Armen meines Freundes lag.
Kendall hatte mich gerettet, mich beschützt und vor diesem Monster bewart.
"Danke!" Ich drückte mein Gesich gegen seine Stoffjacke, weshalb meine Worte nur leise zu hören waren, aber Kend verstand mich.
"Bedank dich nicht dafür. Das würde ich immer machen.
Cole wird dir nichts mehr machen können. Nie mehr wieder!"
Bei seinem Namen zuckte ich leicht zusammen, weshalb Kend mich fester umschlang.

"Zieh dir das an. Die Party werden wir abbrechen." Steven hob mir einen meiner Pullis hin, welchen ich mir über meine Unterwäsche zog und folgte meinen anderen Brüdern.
Die Türe meines Zimmers lag achtlos auf dem Boden.
"Ich denke nicht, dass du heute hier bleiben solltest. Komm mit zu mir.
Ich bin die ganze restliche Woche alleine zu Hause, weil meine Familie auf einer Geschäftsreise ist und meine Eltern meine kleine Schwester mitgenommen haben.
Du kannst bei mir übernachten."

Kendall kniete sich vor das Bett hin und schaute mich bittend an, weshalb ich nickte und mir die restlichen Tränen von der Wange wischte.
"Gehen wir."
Also zog ich mir noch eine Jogginghose an und nahm Kendalls Hand in meine.
Gemeinsam liefen wir zurück in das Wohnzimmer, wo die meisten Leute schon verschwunden waren.
"Steven? Ich schlaf heute nacht bei Kendall."
Mein großer Bruder sah mich zweifelnd an.
"Willst du nicht im Gästezimmer schlafen?"
"Hey, Bro. Sie braucht ein wenig Abstand. Ich bring sie auch wieder Morgen zurück. Versprochen."

Mit dem Nicken von Steven verschwanden wir, raus bis zum Auto von Kend, welches zwei Straßen entfernt stand.
Der Heimweg war kurz und eine angenehme Stille herschte.
Eine Stille, welche ich für den Moment genoss, denn mein Kopf brummte, als würde dort ein Hubschrauber herum fliegen.
Vielleicht gab es ja Minihubschrauber im Gerhirn?
Verwirrt von mir selbst schüttelte ich den Kopf und konzentrierte mich auf die Straßen in unserer Stadt.
Ich war erst ein paar Mal bei Kend, doch ich erkannte sein Haus sofort wieder, als wir davor hielten.
Kendall parkte das Auto und sah zu mir herüber.
Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Schweigend liefen wir die Stufen hoch, bis zur Haustür, welche mein Freund für uns öffnete.
Wir zogen unsere Schuhe aus, er hängte seine Jacke auf und wir machten uns auf den Weg in die Küche.
"Also was wollen wir Essen?"
Kend sah grübelnd in die Küchen schränke, bevor er sie wieder schloss und sein Handy hervor hollte.
"Wir bestellen uns was!"
Während wir beide auf die Pizzen warteten, saßen wir auf dem Sofa und ich schaute ihn an.
Die Falte zwischen seinen Augenbrauen, seine braunen Haare, die geschwungenen Lippen.
Als hätte er meinen Blick bemerkt sah er zu mir auf und lächelte wissend.

"Kleiner Stalker!"
Empört setzte ich mich gerade auf.
"Ich bin kein Stalker. Sonst würde ich schließlich jemanden Beobachten, der mir Fremd oder zumindest enfernt ist. Aber da ich dich beobachte ist das kein Stalken, weil du mir gehörst." Zum letzten Satz passend streckte ich ihm meine Zunge heraus und grinste Siegessicher.
Doch bevor ich meinen Triumph geniesen konnte, hatte Kend sich vorgebäugt und meine Taille ergriffen.
Er zog mich zu sich heran und vergub seinen Kopf in meiner Halsbeuge.
"Stimmt vollkommen. Dafür bist du aber auch meins."

"Kann ich mit klar kommen." Als würde es mich nicht kümmern, zuckte ich mit dem Schultern und schaute gespielt gelangweilt in der Gegend herum.
"Du kannst damit klar kommen? Ich bin sexy, Geil und schlau. Jedes Mädchen würde sich wünschen mit mir zusammen zu sein und du kommst damit klar?"
Empört pickste er mir in die Seite und ich schrie auf.
Lachend lies ich mich auf ihn fallen und schaute ihm in die Augen.
"Wie gut dass du nicht jedem Mädchen gehörst, sondern nur mir."

Und dann küsste ich ihn und wollte gerade meine Arme um seinen Hals legen, da klingelte es.
"Ich hasse diese Person, die uns hier unterbrochen hat." Kend schaute wütend in Richtung der Haustür und stand dann vorsichtig auf.
Jedoch lies er mich nicht los, sondern nahm mich wie ein Äffchen auf den arm, sodass ich Notgedrungen meine Arme und Beine um seinen Körper schlingem musste.
Kend nahm Geld aus seinem Geldbeutel und öffnete die Tür.
Da ich mit meinem Kopf in Richtung Kendalls Brust schaute, hörte ich nur wie Kend dem Pizzaboten das Geld gab und ihn am Ende noch anschnautzte, dass er mir nicht auf den Arsch schauen sollte.

"Der Kerl war mir unsympatisch." Ein Schnauben kam von meinem Packesel und ich wurde wieder ins Wohnzimmer getragen, nur das mir dieses mal der Duft zweier Pizzen in die Nase stieg.
"Aber doch nur, weil er uns beim Küssen unterbrochen hatte."
"Mag sein." Danit legte Kend mir wieder vorsichtig auf dem Sofa ab und wollte mich wieder küssen, als ich ihn von mir weg drückte.
"Jetzt geht Pizza vor. Die ist noch warm und wenn wir jetzt Zeit mit Küssen vergeuden, wird sie kalt und ich habe wirklich hunger. Also schwing deinen Arsch hier runter und geb mir eine dieser geil riechenden Pizzen her."

Mit der Ansage lies mich mein Freund brummelnd und murrend los, drehte sich aber gehorsam um und reichte mir einen Karton.
"Vielen Dank." Übertrieben höflich warf ich ihm einen Luftkuss zu, welchen er mit einem Zwinkern beatnwortete.
Das Essen schmeckte wirklich genial und ich konnte mir hin und wieder einen seufzer nicht verkneifen.
So ging es mir immer mit Essen, da konnte ich nichts machen.
"Langsam hab ich das Gefühl, dass ich auf die Pizza Eifersüchtig werden muss. Du machst noch mit mir Schluss um sie zu Heiraten."
Kend sah unzufriden auf das Stück in meinen Händen und ich musste laut lachen.
"Nein, nicht einmal für Essen würde ich das machen. Wobei, für Extra Pizza zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen, vielleicht schon."

"Ich bin froh, dass du wieder lachst!" Meine Miende verdüsterte sich schlagartig und sogar das Essen konnte nichts dagegen tun.
"Glaub mir! Wenn ich eins machen werde, wenn ich Cole wieder sehe, dann ihm so richtig eine Reinzuhauen. Er wird sich nie wieder an einer Frau vergreifen können, dass werde ich ihm beibringen!"

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt