18) Zwischen leeren Brunnen und bunten Blättern

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Die Luft war kalt und feucht und ein Windzug fuhr mir über mein Gesicht und meine Hände. Ein dicker Schal schlang sich um meinen Hals und schützte mich vor der Herbstlichen Stimmung, die sich deutlich zeigte. Der Stadtpark war ruhig, keine Menschenseele weit und breit, sodass ich langsam die Wege entlang laufdn konnte und den Blättern bei ihren Flugspieken zusehen konnte. Das Wasser des Springbrunnens war schon abgeschaltet, sodass in der Mitte des Parks ein einziger grauer Brunnen drohnte, von Bäumen umringt.

Ich schlenderte langsam auf die Mitte zu, den Blick faszieniert auf die gefärbten Äste über, neben und vor mir gerichtet. Als ich die kleiner Bank unter der alten Eiche erreicht hatte, lies ich mich darauf nieder und zog meine Beine an meinen Körper um die Wärme von mir zu nutzen. Die Uhr an meinem Handgelenk zeigte, dass ich noch eine viertel Stunde Zeit hatte, so lehnte ich mich entspannt nach hinten und lies meine Gedanken schweifen.

"Du bist schon da?" Die tiefe Stimme erklang dich hinter mir, und erschrocken sprang ich von meinem Sitz auf und drehte mich zu dem Übeltäter um.
"Kannst du nicht vorsichtig sein? Ich jätte fast einen Herzstillstand bekommen, Kend!" Wütend verschränkte ich meine Arme, als der Angesprochene nur zu lachen begann.
"Schön dass es dich amüsiert. Nächstes mal färst du mich dann ins Krankenhaus." Dabei trat ich einen Schritt um die Bank auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.

"Ich werde dich immer retten, Kleine. Wollen wir ein wenig gehen?" Kendall bot mir seine Hand an, um mich den kleinen Hang zum Weg hinauf zu ziehen. Oben angekommen wollte ich meine Hand wieder zurück ziehen, jedoch war dies nicht möglich, denn ich mein Seelenverwandter hielt seine Hand immer noch umschlossen um meine und sah nicht so aus, als würde er sie loslassen.
Eine Weile liefen wir schweigend umher, bis ich ihn zum stehen bleiben zwang.
"Wer bist du eigentlich?"
"Was meinst du?" Kendall sah mich mit gerunzelter Stirn an.
"Na, wer bist du? Ich kenne nur den Badboy Kendall aus der Schule aber dich kenne ich nicht." Da er größer war, musste ich leicht zu ihm hoch schauen.

"Warum denkst du, dass das nicht ich bin?" Nachdenklich sah er zur Seite, in die Ferne.
"Weil du anders bist. Selten, wenn niemand sonst da ist. Oder wenn du Spaß hast. Dann achteat du nicht drauf, wie du sein willst."
Ich hob meine Hand und drückte seine Backe sanft zu mir, sodass er gezwungen war, mich an zusehen.
"Warum bist du nicht immer so wie zu deiner Familie?"
"Denkst du dass ist so einfach?" Seine Augen funkelten, aus frust oder belustigung konnte ich nicht ausmachen.
"Einmal so ein Image und du musst es halten, sonst bist du unten durch."

"Und warum hast du dir so ein Image gemacht?" Meine Fragen waren vielleicht etwas aufdringlich, jedoch lagen sie mir seit langem auf der Zunge.
"Du kannst dir nur selten aussuchen, wie du wirklich sein möchtest. Menschen urteilen nach deinem Ausshenen, deinem Können und deiner Art wie du dich ihnen zeigst. Aber schlussendlich bilden sie sich ihre Meinung, und du kannst diese nur etwas verschieben, nie aber grundsätzlich verändern. Dafür sind wir zu Sturköpfig. Zu Eingefahren."
Wärend seiner Rede gestikulierte er wild mit seinen Armen vor meinem Gesicht umher.

"Und warum hast du dich ihnen so gezeigt?" Ich nahm seine Hände wieder in meine und hielt sie ruhig an seiner Brust.
"Du hast es einfacher. Du bist beleibt, musst dich nicht um andere Gedanken scheren und kannst bei allen machen was du mlchtest. Auserdem wollte ich meine Gezeichnete finden. Und als Streber oder Uncooler war ich mir sicher, sie nie für mich gewinnen zu können."
Darauf hatte ich nichts zu erwieder und wir liefen weiter.

"Wollen wir in das Cafè dortdrüben? Es wird langsam kalt." Ich nickte und wir beide betraten kurz darauf das kleine, kuschelige Häusschen, wo wir uns an einen hinteren Tisch nieder ließen.
"Und du? Was war das mit deiner Mutter?"
Kendall hatte seine Jacke ausgezogen und beugte sich nun dich zu mir herüber. Seine grünen Augen glitzerten in dem schwachen Lichtschein der bereits angeschaltenen Lampen und es verschlug mir für eine Sekunde den Atem, bis ich mich wieder gefasst hatte.

"Das ist drei Jahre her. Meine Eltern sind genauso gezeichnet, wie du und ich. Und doch konnte sich ihre Liebe nie so richtig entscheiden. Haben sie sich doch geliebt, so war die Seite des gegenseitigen Hasses genauso vorhanden. Zwischen Liebe und Hass liegt eben nur ein dünner Weg und die beiden waren immer mittendrinn. Es ging Jahre so. Manchmal vertrugen Mom und Dad sich, manchmal erschlugen sie sich halb. Und irgendwann, nach einem viel zu großen Streit, rannte unsere Mutter weg. Sie war wie vom Erdboden verschlug, trotz dass meine Brüder und ich Srunden nach ihr suchten. Und als wir zwei Tage später die Suchen schon aufgegeben hatten, erschien eine Anzeige. Sie hatte es nicht mehr ausgehalten. Sie hat sich umgebracht." Bei den Erinnerungen kamen mir vereinzelnde Tränen hoch, welche ich jedoch sofort wegwischte.

"Sie war großartig. Liebenswürdig und eine Mugter wie man sie in Märchen kannte. Und ihr Pech, einen Seelenverwandten zu bekommen, gezeichnet zu werden und dann auch noch mit Dad, war ihr untergang. Seitdem wollen meine Brüder mich schützen. Ich bin die einzige aus der Familie, die das Zeichen auch hat und sie wollen mich vor dir beschützen. Um mir das Leid zu ersparen, dass meine Mutter in den Tod brachte. Um mir diesen Mittelweg zwischen Liebe und Hass zu nehmen, auch wenn ich dann alleine und ohne Liebe sterben würde."

Mein Blick war auf den Tisch gerichtet, sodass ich die auftauchende Hand erst bemerkte, als sie die Tränen auf meiner Wange fort nahm. Kendall nahm seine Hand nicht weg, sondern legte sie stattdessen auf meine Wnage, wie ich es im Park bei ihm getan hatte. Sein Blick war ernst, doch voller Mitgefühl und Offenheit.
"Ich würde dich nie hassen können. Nie!" Und er tat das, was sich jedes Mädchen im inneren wünschte. Er legte seine Lippen auf meine und küsste die Salzigen Tränen von ihnen.

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Tut mir furchtbar leid dass das Kapitel jetzt erst so spät am Abend kommt😥

Dafür war es doch ziemlich kitschig und schnulzig geschrieben... Seit ihr für diesen Schreibstil oder lieber den davor in den anderen Kaputeln?

Bitte schreibt mir doch eine Amtwort darauf, dass ich weiß, wie ich weiter schreiben soll, ams Sonntag.

Danke schon jetzt für eure Rückmeldung

Eure Senseless4ever😄😄😄

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt