33) Schockokuchen vor Kendalls Küssen

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"Weißt du, ich hatte nie gedacht, dass mein Zeichen einmal eine so große Auswirkung auf mich und meine Liebe hat!"
Kendall vor mir wusste nicht so genau, ob er dies jetzt als gutes oder schlechtes Zeichen nehmen sollte.
"In welchem Sinn, eine Auswirkung...?"
Ich wusste ich konnte ihn nicht mehr hinhalten, nur um Kend nervöser zu machen.
Und ich tat dass, was ich schon die ganze Zeit machen wollte, seit er das Haus betreten hatte. Ich küsste ihn auf den Mund. Ich legte all meine Gefühle in diesen einen Kuss hinein. Die Angst, die Wut, die Liebe.
Ich wollte nicht mehr aufhören und es schien ihm auch so zu gehen, denn nach einer Zeit des Küssens bemerkte ich, dass er über mir lag, sich mit den Händen neben meinem Kopf abstützte und mich so auf dem Bett gefangen hielt.

Als uns schließlich bedauerlicherweiße die Luft ausging, trennten wir uns soweit von einander, dass nurnoch unsere Köpfe sich gegenseitig berührten. Er hatte seine Augen geschlossen und atmete schnell und schwer. Aber selbst mit zweuschekten Haaren, roten angeschwollenen Lippen und roten Wangen sah er verdammt heiß aus.
"Wolltest du mir das sagen?"
Seine Stimme war kaum ein flüstern und noch tiefer als sonst.
Kendall bäugte sich zu mir hinunter und hauchte leichte Küsse auf meinen Hals.
"Vielleicht?" Ich musste kichern, als er über eine empfindliche Stelle fuhr.
Dort machte er mit seinen Lippen halt und fing an zu saugen.
Die Stelle kribbelte zugleich angenehm und unangenehm und ich konnte mir einen seuftzer nur knapp verkneifen.

Als Kendall dann von mir ablies blieb er jedoch wieder nur eine Handbreite von meinem Gesicht entfernt und schaute auf mich hinunter.
Seine dunklen Augen funkelten und ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen.
Ich strich mit meinem Zeigefinger sein Kinn entlang und fuhr durch seine Haare. Sie waren wie dunkle Schockolade, weich und...
"Scheiße!" Ich schubbste Kendall sanft aber bestimmt von mir herunter und richtete mich auf, bevor ich aus dem Zimmer stürmte.

Seine schweren Schritte erklangen dicht hinter mir aber ich achtete nur darauf in die Küche zu kommen. Dort angekommen, riss ich die Backofentür auf, holte das heiße Blech vorsichtig mit Handschuhen heraus und stellte den fertigen Kuchen auf ein Gitter.
Als ich gerade die Ofentür schloss hörte ich hinter mir ein empörtes Schnauben.
"Du hast unseren schönen Moment zerstört, nur um einen Kuchen aus dem Ofen zu holen?" Ich drehte mich unschuldig lächelnd zu ihm um und kicherte, als ich seinen schmollenden Gesichtsausdruck sah.
"Das ist ein Schockokuchen! Den darf man nicht verbrennen lassen."
Ich schritt langsam auf ihn zu und legte meine Hände sanft auf seine Wangen.

"Außerdem heißt das ja nicht, dass wir da nicht weiter machen können, wo wir stehen geblieben waren, oder nicht?"
Ich lehnte mich etwas zu Kendall und sah ihn lächeln, bevor ich meine Augen schloss und seine Liplen wieder meine berührten.
Diesemal kam es nicht so weit, wie davor, denn schon kurz darauf wurden wir von einem lauten Räuspern unterbrochen.
"Ich wollte mich eigentlich nur nach dem Kuchen umschauen, aber ich denke mein Apettit ist hier mit vergangen."
Hastig schob ich Kendall zurück und strich meinen Pulli glatt, ehe ich mich zu Jake drehte, welcher im Türrahmen stand und Würge gräusche von sich gab.
"Ach, halt doch den Mund! Als ob du nicht auch schon jemand geküsst hättest." Wütend funkelte ich meinen Bruder an, da er uns unterbrochen hatte.

"Schon gut, Kleine. Bin schon draußen, aber macht das doch bitte in Abwesenheit des Kuchens. Er ist noch zu jung um so etwas mit zu bekommen."
Genervt warf ich einen Handschuh nach meinem Bruder; dieser flüchtete jedoch nur aus dem Zimmer.
"Wir sollten den Kuchen auskühlen lassen und während dessen in deinem Zimmer reden." Kend zog mich aus dem Raum wieder zurück in mein Schlafzimmer.
"Hast du mir jetzt eigentlich vergeben? Dass ich so scheiße war?"
Ich lachte auf.
"Natürlich, sonst hätte ich dich schon auf den Mond gejagt. Oder dir zumindest eine Reingehauen, aber ich hätte dich nicht geküsst."

Man konnte sehen, wie Kend erleichtert auflachte und wie seine Augen zu funkeln begannen, als er meine Hände in seine nahm.
Er zog mich auf das Bett auf seinen Schoß und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Da du mir jetzt verziehen hast, wollte ich etwas fragen, was ich eigentlich schon seit Wochen fragen wollte.
Willst du meine Freundin sein?"
Ich drehte mich glücklich zu ihm um und gab ihm einen Kuss.
"Ja, natürlich. Ich liebe dich doch." Als ich merkte, was ich ihm gestanden hatte, riss ich meine Augen auf.
Wir beide waren jetzt vielleicht zusammen, jedoch hatte ich nicht vor, ihm meine Gefühle sogleich zu sagen.
Kendall aber schien darüber nur noch fröhlicher.
"Ich liebe dich auch, Prinzessin!"

"Und ihr seit jetzt also zusammen?" Steven musterte uns scharf, seit dem wir uns beide auf das gemütliche Sofa in unserem Gemeinschaftsraum gesetzt hatten.
"Nein, weißt du? Eigentlich sind wir Zwillinge." Genervt verdrehte ich die Augen.
"Geht nicht, Süße. Dein Zwilling bin schon ich, Dummerchen!"
Marvin warf mir einen Imaginäre Luftkuss zu, welchen ich gespielt fing.
Kend neben mir lachte dabei amüsiert auf.
"Dass das mal klar ist. Keine unnötigen Geknutsche wärend wir da sind und kein Sex!" Steven schaute uns beide streng an, weshalb ich wütend aufschnaubte.
"Darüber hast du doch nicht zu entscheiden. Himmel, wenn wir wollten könnten wir hier und jetzt miteinander schlafen und du könntest daran nichts ändern." Aufgebracht warf ich meine Hände in die Luft, während dessen alle anderen außer Steven und mir laut anfingen zu lachen. Kendall musste so lachen, dass er fast vom Sofa fiel.

"Du gefällst mir, wenn du nicht so schüchtern bist!" Schon wieder prustete er los und ich schlug ihm beleidigt auf seinen Oberarm.
"Oooohh, erste Beziehungskrise!" Marvin schaute zwischen uns hin und her, als würden wir uns jetzt gleich gegenseitig die Köpfe einschlagen.
"Übertreib nicht." Kendall verpasste meinem Zwilling zu Recht einen Klaps auf dem Kopf.
"Ich würde Mia nicht mehr her geben, nicht wegen einer Millionen Streits über ihre Schüchternheit oder wenn eine Millionen Menschen zwischen uns stehen würden. Wir sind gezeichnet. Seelenverwandte und wir sind zurecht für einander geschaffen!"

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt