8) Bei Kendall zu Hause

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"Wer war das, Mia?" Seine Stimme verdeutlichte den Ernst der Lage, sodass ich kurz schluckte.
"Mein Dad. Er war nicht zu frieden mit mir, dass ich nicht in der Küche stand und putze, wie er meinte, dass ich da hingehört."
"Dein Vater möchte dich zum Putzen zwingen? Warum gerade dich? Und warum schlägt er dich dann." Seine dunklen Augen hatte die Farbe von dem Fußboden angenommen.
"Das hat mit meiner Mom zutun. Er meinte, ich ähnele ihr zu sehr. Und anscheinend kann er dies nicht ertragen und will mich jetzt so sehen wie sie damals. Gebrochen." Meine Wut in der Stimme war kaum zu überhören.

"Hey. Mach dir keine Kopf darüber. Auch wenn ich nicht weis, warum deine Brüder so beschützerisch sind, werde sie dass immer sein. Auch vor deinem Dad."
Ach stimmt.
"Shit. Ich muss ihnen sagen, wo ich bin. Die werden schon über all nach mir suchen!" Geschockt suchte ich nach meinem Handy, was ich aber allen anschein nach zu Hause hab liegen lassen.
"Ganz ruhig. Ich werd ihnen Mitteilen, dass du bei mir heute pennst." Er holte schon sein Handy hervor.
"Was? Ich werde garantiert nicht hier schlafen. Warum kann ich nicht einfach nach Hause?"
Kendalls blicke zeigte belustigung.
"Damit du zu deinem Vater gehst? Es ist besser, denke ich, dass du weg bist. Zumindest heute Nacht. Und deine Brüder werden das verstehen."
Damit hatte er mal wieder recht.
"Aber einer von ihnen kann mich doch abholen, es ist erst Mittag!" Ich wollte nicht mit einem Player in einem Zimmer schlafen.
"Wirklich? Es ist schon nach 21 Uhr, Süße!" Er zeigte nach draußen, wo der Mond deitlich zwischen den Sternen stand.
"Uups!"

"Hey Marvin? ... jap, ich wollte sagen, dass Mia bei mir ist... wow ganz ruhig, ich fass sie an. Zumindest, wenn sie es nicht will!" Dabei zwinkerte er mir zu.
"Nein, Mann wir sind bei mir. Mia wird hier pennen... weißt du wie ihre Backe aussieht?... jap euer kleine Schwester braucht heute mal Abstand zu ihrem Dad... ob sie zugestimmt hat? Naja ich denke sie bleibt doch gerne bei mir oder Mia?... jap sie kommt morgen mit zur Schule... tschau Marvin." Damit legte der Penner auf und grinste.
"Und wie stellst du dir das vor? Ich habe hier keine Zahnbürste, Schlafzeugs oder Wechselklamotten." Genervt strich ich eine Strähne hinter mein Ohr und verschrenkte die Arme beleidigt.
"Hey, Zahnbürsten haben wir auch; du bekommst ein T-shirt von mir und morgen trägst du einen Pulli oder so. Problem gelöst." So befand ich mich keine halbe Stunde später gerichtet und bettfertig in einem viel zu großen Shirt, dass meine halben Beine verdeckte.
Kendall hatte noch seiner Mutter bescheid gegeben und sich selbst gerichtet. Und damit meinte ich, dass er wieder in nichts als einer Boxershorts aus dem Badezimmer kam und ihr könnt euch vorstellen, was das für eine Show war. Seine blaue Mondsichel stach dabei besonders hervor und instinktiv zog ich den großen Ärmel ein Stück runter um meine zu verdecken.

"Prinzessin, rutsch mal." Damit schmiss er sich neben mich auf das große Bett und lies mich so aus dem Gleichgewicht kommen, dass ich gleich darauf von der Seite runter fiel und auf dem harten Boden mit dem Po vorraus aufkam.
"Aaaaah, du Arsch." Stöhnend rappelte ich mich auf und warf mich auf den Täter drauf, sodass dieser sich nicht befreien konnte.
Dann griff ich nach einem seiner Kissen und schmiss es hart auf sein Gesicht.
Jedoch lachte Kendall darüber nur.
"Ein Kissen? Warum denn nicht gleich mit einer Feder?" Sauer lies ich von ihm ab.
"Dann nehm ich nächstes mal ein Stein, wenn es der Herr so möchte."
Als Antwort zog er mich an meiner Hüfte nahe zu sich umd griff auf seinen Nachttisch.
"Zuerst wollen wir deine Backe ein wenig abschwellen. Morgen wirst du schon schreklich genug aussehen." Damit strich er mir leicht eine Paste auf die Backe und ignorierte meinen empörten Blick.
Als er fertig war, gab er mir einen leichten Klaps auf meinen Oberschenkel und grinste leicht pervers.
"Jetzt kannst du entscheiden. Entweder du schläfst rechts oder links. Du kannst aber natürlich auch oben oder unten schlafen. Damit hätte ich kein Problem."

Ensetzte schrie ich auf.
"Ich dachte, einmal warst du nicht so wie in der Schule und jetzt musstest du meinen Gedanken versauen. War klar. Danke ich schlafe links." Damit ging ich auf die linke Seite des großen Bettes und drehte mich in die Richtung des Raumes um seinem Gesicht zu entgehen. Er sollte nicht bemerken, dass sein Satzt mich zum Rot werden gebracht hatte.
"Gute Nacht, Süße." Kendall machte ein übertriebenes Kussgeräusch nach.
"Gute Nacht, Idiot." Damit zog ich mir die Decke über meine Beine und war erstaunlich schnell auf dem Weg in das Reich der Träume.

"Kendall, Mia? Ihr müsst je... oh tut mir leid euch aufzuwecken. Ihr solltet jetzt aufstehen sonst kommt ihr zu spät in die Schule." Damit lief sie mit einem Gutgelaunten, wissenden Grinsen aus dem Raum.
Plötzlich hellwach bemerkte ich, dass ich keines Wegs auf meiner Seite des Bettes lag. Ich lag in der Mitte aber so dich an Kendall gedrückt, dass es mich wunderte wieso er noch Luft bekam. Erschrocken rückte ich von ihm ab umd merkte wie er mich nun auch grinsend anblickte. Peinlicher gings nicht oder?
Er stützte sich auf einem seiner Arme ab und lachte auf.
"Du solltest dich sehen. Röter als eine Tomate." Verärgert richtete ich mein T-shirt und stand anschließend von seinem Bett auf.
"Lach nicht so doof. Ich bin im Bad." Dort kämmte ich meine Haare, sprang kurz unter die Dusche um mir mit Kendalls Männerduschgel ein wenig Wachheit zu verschaffte. Ein Handtuch entnahm ich einem der Schränke und zog meine Unterwäsche an, während ich sein Shirt in dem Wäschekorb warf. Verärgert über mich selbst machte ich die Tür einen Spalt breit auf und rief nach Kendall.
"Ja?" Er lag immer noch im Bett.
"Kannst du mir bitte einen Pulli von dir geben? Ich geb ihn dir nach der Schule wenn ich was anderes zum anziehen hab zu Hause oder so wieder."
Lachend erhob er sich und kam kurz darauf mit einem weinroten Pulli wieder.
"Warum gerade der, wo dein Name drauf steht?" Genervt seuftzte ich auf, denn dieser Pulli war jetzt schon in der Schule eine reinste Legende.
"Wenn du nicht in deiner Unterwäsche rausgehen willst, solltest du den hier anziehen." Dabei sah er grinsend an mir hinunter.

"Arschloch!"

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt