12) Irgendwann musst du reden!

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Eine erschrockene Stille legte sich um uns und keiner wagte diese zu unterbrechen. Marvin stand nur neben uns und blickte von einem zum anderen, Kendall hatte seinen Blick auf meinen Oberarm gelegt, wo das blaue Zeichen des Mondes aufleuchtete und strich immer wieder ungläubig drüber. Und ich?
Ich hatte mein Gehirn total ausgeschalten und tat das, was mir als erstes in den Sinn kam. Ich nahm all meine Kraft zusammen, riss mich aus Kends lockerem aber bestimmten Griff und floh aus dem Zimmer. Immer noch tropfend von dem Pool und nur in Bikini rannte ich die Stufen hinauf in unsere Eingangshalle, in der sich eine Gruppe Jungs, unter anderem meine 3 anderen Brüder, versammelt hatten und blieb kurz stehen. Keuchend musterte ich die Gruppe, rannte dann jedoch an den etwa 10 Personen vorbei und flüchtete die Stufen hinauf. Die halb belustigten, halb glotzenden Blicke ignorierend.

Im Bad angekommen, schloss ich hinter mir ab und sprang schnell unter die Dusche um gleich darauf im Handtuch gewickelt in mein Zimmer zu laufen und schnell hinter mir abzuschließen. Ein weiterer Kontakt mit Kendall wollte ich jetzt eindeutig nicht.
"Schicke Beine!" Erschrocken drehte ich mich quickend zu meinem Bett um, auf dem Kend angespannt saß und mich grinsend musterte. Das Handtuch bedeckte gerade einmal das nötigste, sodass ich Rot anlief und mich wieder zur Tür drehte. Ich schloss sie auf und wollte gerade durch treten, als mich seine Stimme zurück hielt.
"Du musst irgendwann mit mir reden! Das weißt du, Mia." Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn kalt an.
"Nein, muss ich nicht!" Damit schlüpfte ich ein weiteres mal durch die Tür wieder ins Badezimmer und verbarrikadierte mich dort. Ich schlüpfte in einige meiner Klamotten, welche ich dort immer zur Not hinlegte und föhnte meine Haare, aus langeweile heraus und um mich abzulenken. Und doch glitten meine Gedanken immer wieder zurück zu der Person, in meinem Zimmer.
Was Kendall jetzt wohl von mir dachte?
Ach das war mir doch egal! Ich wollte nichts von ihm und das musste er aktzeptieren. Einen Badboy als Seelenverwandter war nichts, womit ich mich abfinden konnte. Ich hatte zu sehr Angst, verletzt zu werden.
Aber würde Kendall mich einfach so ignorieren? Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, da ich nicht vorhatte, je mit ihm zu sprechen!

Nach etwa einer Stunde machte ich mich Bettfertig und setzte mich auf den Badewannen rand. Die Zeit verstrich, jedoch war ich nicht bereit meinen Schutz zu verlassen und hinaus zu treten. Die Augen fielen mir immer wieder zu und doch bleibe ich so lange in dem kleinen Raum sitzen, bis eine Stimme herein drang.
"Mia? Mia, komm da raus. Ich bin alleine hier." Das war eindeutig Marvin.
"Mia?" Seine Stimme klang flehend, sodass ich schließlich mit schmerzendem Rücken aufstand und die Tür aufschloss.
Meine Augen richtete ich emotioslos auf meinen Zwilling, der mich traurig musterte und mich dann in seine Arme zog.

"Hey, Süße. Es tut mir leid. Ich hatte nicht dran gedacht, dass du vielleicht im Pool wärst. Kendall hatte mir nur so ein wiederliches Zeug in die Haare geschmiert, dass ich ihn verfolgt hatte." Bei seinem Name zuckte ich unbewusst zusammen und löste mich von Marvin um in mit mir in mein Zimmer auf mein Bett zu ziehen.
"Ist ER weg?" Meine Stimme klang stumpf und kein bisschen wie noch ein paar Stunden davor mit James.
"Ja. Ich hab ihn weggeschickt. Ihr beide habt wohl einiges zu besprechen, aber nicht heute."
Entschieden schüttelte ich meinen Kopf.
"Wir haben nichzs zu besprechen. Ein Zeichen kann nicht daraüber bestimmen, wem ich vertraue... wem ich bestimmt bin. Ich werde mich garantiert nie in ihn verlieben. Außerdem kenne ich ihn gar nicht!" Bockig verschränkte ich meine Arme.
"Mia, du kannst dich nicht gegen dein Zeicehn wehren. Es ist dein Schicksal. Und du kanst nicht dagegen ankämpfen. Schlaf schön." Noch bevor ich etwas sagen konnte, war er durch die Tür verschwunden und lies mich allein, mit einem Haufen von Gedanken, Angst vor der Zukunft und einer Nacht voller Albträume.

Das Wocheende verlief ruhig. Für mich, eine wichtige Entspannung. Außer einem kleinen Streit mit meinen Brüdern war ich total relext. Ich hatte den 4 erklären wollen, dass ich alleine raus konnte, ohne 3 von ihnen meinen Seelenverwandten vorzustellen. Die Zeit, in der ich alleine war, konnte ich mich kaum konzentrieren, ohne an IHN zudenken, An Kendall. Und so kam mir der Montag recht gelegen, da ich wieder etwas zu tun hatte.
Jedoch war ich mir da nicht mehr so sicher, als ich auf dem Parkplatz stand und mit meinen Brüdern zu ihren Freunden blickte. Dort waren alle, die mich im Bikini gesehen hatten und im Nachhinein war mir das doch ganz schön peinlich. Außerdem war natürlich er dort.

"Jungs? Ich gehe noch zu meinem Spint und besuche dann James dort hinten ok? Marvin sieht mich dann ja im Klassenzimmer." Ohne eine Wieserrede zu dulden, gab ich ihnen allen einen Kuss auf die Wange und maschierte an der Gruppe vorbei um so viel Abstand zu ihnen zu bringen, wie es nur möglich war. Bei James, der sich gerade zum Eingang gewand hatte, nahm ich Anlauf und sprang lachend auf seinen Rücken.
Sein Schrei war dabei so hoch und laut, dass der ganze Hof zu uns rüber blickte.
"Man James. Ich wollte keine Aufmerksamkeit." Immer noch lachend wurde ich von James auf seinem Rücken im Kreis gedreht, sodass ich mich an ihn klammern musste um nicht herunter zufallen. Als mein neuer Freund mich runter lies umarmte er mich lange.
"Du musst mich halt nicht so erschrecken. Und übrigens, Kendall hats wohl ziemlich erwischt, so wie er eifersüchtig rüber schaut." Ich merkte, wie James provozierend seine Hand an meinem Rücken weiter runter sinken lies und knapp über meinem Hinterteil verweilen lies.
Belustigt knuffte ich ihm in die Seite und lies von ihm ab.
"Liegt nur daran, dass er weiß, dass ich seine Seelenverwandte bin."
James sah mich ungläubig an, biser mir freundschaftlich einen Arm um die Schultern legte und mich ins Schulgebäude zog. Wüsste ich nicht, dass er auf Männer stand, würde mich das nerven. So jedoch wusste ich, dass er das alles rein Freundschaftlich nahm.

"Na dafür hat er mich aber mit seinen Blicken ganz schön gekillt." Er lachte laut auf und öffnete das Schultor.
"Und ich muss sagen, dass dies ziemlich heiß aussah. Schade, dass er nur an dir interessiert ist." Dabei zwinkerte er mir mit seinen blauen Augen zu und lächelt charmamt. Ich musste lachen.
"Ich hätte kein Problem, ihn dir zu überlassen. Frag ihn doch einfach." Dabei zwinkerte ich ihm genauso zu.
"Jaja. Das denkst auch nur du!"

Gezeichnet, Bestimmt und VerlorenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt