Durch das sanfte Schaukeln auf Kends Armen wurden meine Augen wieder schwerer, bis sie schließlich nicht mehr aufzuhalten waren und ich ins Reich der Träume verfiel.
Das eizige, was ich noch mitbekam, war die weiche Matzratze unter mir und die Hände, welche mir vorsichtig Haare aus dem Gesicht strichen.Als ich meine Augen wieder öffnete, war es spät Abends, die Sonne war schon unter gegangen und man konnte nur schwach in meinem Zimmer etwas erkennen.
Nun wieder wach lief ich in mein Badezimmer um mich ein wenig aufzufrischen.
Ich wollte danach runter in unsere Küche gehen, als ich Lärm aus dem Spielezimmer hörte.
Interessiert lief ich auf unseren Gemeinschaftsraum zu und öffnete die Tür.
Auf den Sofas verteilt saßen die Jungs mit ein paar Freunden, unter anderem Kendall. Sie spielten gerade ein Spiel am Fernseher und wirkten ziemlich beschäftigt, wehsalb ich am Rahmen stehen blieb.Ich dachte unerkannt zu bleiben, da keiner mich zu bemerken schien, als Kend seinen Kopf zu mir wand und mich musterte.
Ohne ihn zu beachten lief ich auf einen Sitzsack zu, welcher noch frei war und lies mich darauf plumsen,sodass auch die Köpfe der anderen zu mir gedreht waren.
"Hey Mia. Genug Schönheitsschlaf?" Steven grinste mich neckend an, was ich nicht auf mir beruhen lies.
"Du brauchst es schließlich nicht, da bei dir ja schon alles verlohren ist, Brüderchen."
Siegessicher streckte ich ihm die Zunge raus, während Steven nur beleidigt die Arme verschränkte.Erst jetzt beachtete ich die anderen Jungs. Es waren Kendall, Cole, und zwei weitere.
Oh nein, nicht Cole.
Da ich lagsam keine Lust mehr hatte, den Jungs bei ihren Gesprächen zuzuhören, stand ich gelassen auf und wollte gerade aus dem Zimmer gehen, da merkte ich eine Hand, welche über mein Bein strich.
Erschrocken sah ich runter zu Cole, welcher mich grinsend musterte und ich zog angeekelt mein Bein weg.
Zum Glück hatten meine Brüder diese kleine, stumme Konversation nicht mitbekommen, aber als ich an Kendall vorbei ging, merkte ich, wie er sich angespannt zu Cole lehnte. Ich wusste er würde etwas zu ihm sagen, aber ich wollte keinen Streit deshalb legte ich Kend beruhigend die Hand auf die Schulter und drückte ihn leicht zurück auf seinen Platz.
Danach verschwand ich im Keller um eine Runde schwimmen zu gehen.Wieder Schule,wieder Lehrer, begaffende Mitschüler und Kendall. Ich wusste nicht, wie ich ihm bestmöglich aus dem Weg gehen konnte, aber es hieß, auf Abstand zu gehen. Für uns beide war das wichtig, das ist mir gestern klar geworden.
Die erste Mittagspause überlebte ich, da ich bei Lynn und ihren Freundinnen saß.
Als ich die Cafeteriatüren öffnet, für die zweite große Pause, war mir bewusst, dass ich es aufjeden Fall nicht überleben würde.
Wie geschockt starrte ich auf das Schauspiel, welches sich dort abspielte.In der Mitte des Menschenkreises standen Kendall und Cole, beide mit den Fäusten vor dem Gesicht.
"Halt dich von ihr fern!" Cole lachte jedoch nur auf.
Von was redeten die beiden?
Meine Brüder hatten alle außer Marvin jetzt Sport, und sie waren schon in der Turnhalle weswegen sie nicht einschreiten konnten.
Ich bahnte mir einen Weg um zu den beiden Streitenden zu gelangen.
"Mia möchte nichts von dir. Sie ist nicht so wie die anderen. Lass sie in Ruhe."Kendall hatte sich vor Cole aufgestellt und noch bevor jemand hätte reagieren können, holte Kend aus und schug Cole mitten ins Gesicht. Dieser lies das nicht auf sich sitzen und schlug zurück, weswegen sich gleich darauf eine Prügelei bildete.
Meine Schreie, dass die beiden aufhören sollten, beachtete aber keiner.
Marvin blieb genauso nur daneben stehen und ich konnte schon jetzt erkennen, dass bei beiden Blut lief. Warum schritt keiner ein?Und dann tat ich das wohl dümmste, was ich hätte tun können.
Ich stellte mich zu den beiden und hielt Kend und Cole außeinander. Was ich wohl verdrängen wollte, dass die beiden zwei große Männer waren und eindeutig stärker als ich.
"Hört auf." Meine Stimme klang schrill doch die beiden bleiben eine Sekunde stehen.
"Himmel, hört doch auf euch zu Prügeln. Was bringt das schon?"
Frustriert sah ich zu beiden auf und konnte die Prellungen und Blut sehen, wo sie sich getroffen hatten."Warum habt ihr das getan?" Nun kam die Wut in mir auf und ich schaute beide an, als würden sie mir meine Pizza wegnehmen.
Cole war der erste, der sich abgab mit mir zu kommunizieren.
"Anscheinend hast du mehr Beschützer als nur deine Brüder."
"Ihr habt euch wegen so einem Shit geprügelt."
Nun sah ich Kendall erstaunt an."Sei doch froh, dass ich dir helfen wollte." Wütend ging er einen Schritt zurück.
"Aber nein, die Dame möchte nur immer ihre Wünsche und das hat ihr wohl nicht reingepasst."
Erschrocken und verletzt öffnete ich meinen Mund um mich zu verteidigen, da sprach Kendall schon weiter.
"Du denkst alles wäre immer super. Aber seit du in meinem Leben bist ist alles scheiße. Ich kann noch nicht einmal was mit Mädchen machen, da bist du wieder da. Du sollst dich einfach nur verpissen, ok? Ich bin es leid durch ein Scheiß Zeichen mit irgend einer dahergelaufenen Tussi verbunden zu sein. Lass mich einfach nur in Frieden." Er machte eine Handbewegung, wie wenn er Fliegen verscheuchen würde und in meinem Magen zog sich alles zusammen. Ich konnte das Raunen hören, welches durch die Mengen ging und auch einzelne höhnische Gelächter.Die Worte von ihm fühlten sich an, als hätte man mir hundert mal in den Bauch geboxt und ich spürte etwas in mir zerbrechen.
Nur mit Mühe schaffte ich es die aufkommemden Tränen, zurück zu halten.
"Ich bin also eine dahergelaufenen Tussi!?" Ich konnte kaum noch aufrecht stehen, so stark zogen seine Worte mich hinunter.
"Mia. Ich war doch nu-,"
"Halt den Mund!"
"Abe-,"
"Ich sagte, halt den Mund." Meine Stimme wurde laut und überschlug sich fast, aber meine Welt zersprang.Noch einmal schaute ich ihm ins Gesicht, da drehte ich mich auch um und ich konnte die ersten Tränen nicht aufhalten. Es war wie ein Gewitter. Erst ein paar tropfen, dann ein Sturzregen.
Rennend schubsten ich die Schüler auseinander und bahnte mir einen Weg, da war ich schon aus dem Zimmer draußen. Ich konnte hören wie mir jemand folgte, wahrscheinlich Marvin aber ich achtete nicht auf seine Rufe.
Immer schneller rannte ich, bis hinaus auf den Pausenhof.
Ich überquerte ihn und sprang auf die Straße, um einfach nur weg zu kommen, da hörte ich zu spät das laute quitschen.
Lichter blendeten mich, und ich hob schützend meine Arme, da gab es einen Knall und überall in meinem Körper entzündeten sich Schmerzen wie winzig kleine Flammen. Und ich konnte nicht einmal mehr sagen, wo oben und unten war, da wurde alles schwarz.
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Gezeichnet, Bestimmt und Verloren
ChickLitIch bin Gezeichnet, seit dem ich auf dieser Welt bin. Ich bin Bestimmt, an den größten Badboy dieses Planeten. Ich bin Verloren, und doch versuche ich es mit allen Mittel zu verhindern. 1 Zeichen, 4 Brüder welche mich Beschützen wollen, und mitten d...