Kapitel 14

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Lunas POV

"Da bist du ja! Wir haben euch schon gesucht. Wo ist Bill?" Fragte Toby. Als er seinen Namen erwiderte zerriss es mir das Herz in Abermillionen von Einzelteilen. Auf einmal fühlte ich mich so schwach, so zerbrechlich so leer, als würde ein Teil von mir fehlen.
Ich senkte meinen Blick, damit er nicht sehen konnte, dass ich kurz vom psychischen Zusammenbruch stand. Meine Augen brannten, füllten sich mit Tränen die schließlich meinen Wangen hinunter rannten. Alles was ich spürte war der Schmerz, den ich nicht nur mir zufügte sondern auch meinem eigenen Bruder!
"Hab Bill gefunden" hörte ich Tom von weitem "er ist eine rauchen auf der Toilette". "Das wird saftigen Ärger geben, nicht nur wegen des Rauchens, sondern weil wir nicht kommen" stellte Toby fest. "Mir gehts nicht gut, ich geh' nach Hause" redete ich leise, damit sie meine Stimme nicht zittern hören. "Süße, was ich los?" Kam Tom zu mir und legte einen Arm um mich. "Bitte lass mich einfach in Ruhe und gehen" flüsterte ich.
Ich sehnte mich gerade sehr danach, mich jemanden in die Arme fallen zu lassen und alles raus zu lassen. Mich auszuweinen und alles zu erzählen. "Na gut, ich schau später nach dir. Ja?" Fragte Tom und versuchte mir ins Gesicht zuschauen aber ich drehte mich weg. "Bis dann" mit diesen Worten ging ich. Ich rannte auf einmal als würde mich etwas oder jemand verfolgen. Nach Hause, ich wollte einfach nur nach Hause. In mein Bett mich verkriechen und nie wieder heraus kommen.

Zuhause angekommen rannte ich in mein Zimmer und lies mich in mein Bett fallen. Die Tränen schossen nur so aus meinen Augen. Mein Herz zerbrach erneut als ich an Bill dachte. Es schmerzte so sehr, ich kann es nicht beschreiben.
Ist das gerecht? Wieso hab ich nur Pech in meinem verdammten Leben. Ich hab wirklich das Gefühl das ich mit Bill glücklich sein könnte, wenn wir keine Geschwister wären.

"Wieso fickt mit mein leben so hart? Hab ich es etwa verdient am Boden zu liegen und kaputt zu gehen? Ja? Hab ich das etwa?
Wäre Bill damals nicht gewesen, wäre ich jetzt bereits nicht mehr am Leben!" Weite ich vor mir hin "Bill...".

Nun weinte ich noch mehr und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. "Ich liebe dich doch auch" weite ich noch mehr.
Ja, verliebt in meinem eigenen Bruder.

Irgendwann als ich mich etwas beruhigt hatte, schlief ich ein und schlief so schlecht wie schon lange nicht mehr. Als ich wieder aufwachte, schaute ich auf mein Handy um auf die Uhr zu sehen. Kurz vor 13 Uhr.
Als ich aufstand um in den Spiegel zu schauen, bekam ich einen Schreck. Ich seh aus wie ein Monster. Meine Schminke hing nun überall in meinem Gesicht, aber nur nicht mehr da wo sie hingehörte.

Im Bad am Waschbecken reinigte ich mein Gesicht um das Schlamassel in meinem Gesicht zu entfernen.

"Wenn ich meine Gefühle jetzt auch noch so wegwischen könnte, wäre es um einiges leichter" sprach ich zu mir selbst und schaute in den Spiegel. Meine Augen waren noch immer rot,  vom ganzen heulen. In meinem Zimmer setzte ich mich auf mein Fensterbrett und zündete mir eine Zigarette an, ich genoss den Wind der ab und zu in mein Gesicht wehte. Mit kräftigen Zügen rauchte ich meine Zigarette.
Von weitem konnte ich erkennen, dass Bill und Tom die Straße entlang liefen. Ich hatte gar keine Lust Bill zu sehen. Dass würde mich nur noch mehr verletzen. Aber gut, ich habe keine andere Wahl.
Ich warf den Zigarettenstummel weg, schloss mein Fenster und legte mich auf mein Bett, während ich die Decke anstarrte. Was nun? Wie soll ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten?

Wenige Minuten später klopfte es an meiner Tür. "Was?" Fragte ich genervt. Ich will allein sein...
Die Tür öffnete sich und Bill kam herein, mein Atem stockte für einen Moment. Ich entschloss mich nicht weiter auf ihn ein zu gehen und ihm nicht in die Augen zu sehen. "Wieso bist du vorhin so schnell gegangen?" Fragte er. Außer ein schultern zucken, gab ich nichts von mir. "Tom hat mir erzählt, dass es dir nicht so gut geht. Er hat bemerkt, dass du traurig warst. Du hast ihm nicht in dein Gesicht schauen lassen. So wie früher wenn du geweint hast" er setzte sich zu mir "und du bist nicht mehr geschminkt".

'Toll, seit wann schaust du darauf ob ich geschminkt bin oder nicht?!'

"Und jetzt?!" Fragte ich. "Würde ich dich gerne küssen" er nah meine Hand in seine. "Es geht nicht" sagte ich und spürte wie meine Hand, die in seiner lag, anfing zu kribbeln. "Alles geht wenn man es zulässt, Prinzessin" er hielt meine Hand noch fester. "Nenn mich nicht so" entgegnete ich ihm. "Für mich bist du meine Prinzessin Luna" mein Herz schlug erneut schneller bei diesen Worten.
"Lässt du mich jetzt allein?" Fragte ich und schaute nun zu ihm, seine Augen waren gefüllt mit Hoffnung. Hoffnung, es gibt keine Hoffnung für unsere Liebe und das weiß er genau so gut wie ich.
"Wie du wünschst Prinzessin, ich bin unten. Sag bescheid wenn du etwas brauchst. Ich liebe dich" er küsste meine Hand sanft, lies sie Los und küsste mich noch einmal auf die Wange bevor er ging und die Tür hinter sich schloss.

Die Stellen die er mit seinen Lippen berühre fingen wie wild an zu kribbeln. Kurz musste ich leicht Lächeln, aber es verschwand wieder, als mir wieder bewusst wurde, in welcher Lage wir uns befanden.
Ich griff nach meinem Handy und schrieb einer alten Freundin, ich bin schon 6 Jahre oder so mit ihr befreundet. Sie lebt in unserer Heimatstadt. So genau wusste ich es nicht, ob ich ihr erzählen sollte was hier vorgefallen ist. Aber sie bot mir an sie besuchen zu kommen übers Wochenende. Sprich heute bis Sonntag.

Sofort kramte ich meine Reisetasche aus meinem Schrank und packte meine Sachen.

Forbidden Love - ''...But you can't control who you love''      3132k17dream...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt