Kapitel 11 (Edon's Sicht)

137K 4.9K 1.1K
                                    


| Edon |

Andra - Forget me not

Seit einer geschlagenen Stunde sitze ich nun schon hier und höre mir Mace's Fluchen an. Ich gewinne - wie eigentlich immer gegen ihn und er kann das einfach nicht akzeptieren. Doch das ist nichts Neues, da er denkt, dass ich jedes Mal nur Glück habe. Doch tief in seinem Inneren weiß er, dass ich einfach besser bin.

»Fuck!« Ein dumpfes Geräusch ertönt, als er seine Faust gegen die Wand schlägt und ich kann nicht anders, als amüsiert zu grinsen. »Irgendetwas stimmt mit meinem Controller nicht! Lass uns noch einmal spielen, aber dieses Mal bekomme ich deinen.«, beharrt er und schnappt sich meinen Controller, ohne überhaupt auf eine Antwort meinerseits zu warten.

Ich mustere ihn überlegen. »Du denkst doch nicht wirklich, dass das an dem Controller liegt.« Meine Augenbrauen schießen amüsiert in die Höhe, was Mace nur dazu bringt, genervt zu schnauben. Er ist sichtlich wütend und mir wird wieder einmal bewusst, dass er der schlechteste Verlierer ist, denn ich kenne.

Gut, ich bin auch kein guter Verlierer, doch das ist mir recht egal, da ich sowieso nie verliere. Ich bin und bleibe eben der geborene Gewinner.

»Ich werd's dir schon zeigen...«, murmelt er schlecht gelaunt und der ganze Prozess beginnt von vorne. Wir starten eine neue Runde und am Ende gewinne, - wer hätte es gedacht, - wieder ich.

Seufzend lasse ich das Gefluche über mich ergehen, doch dieses mal ist es um einiges schlimmer. Mace schmettert seinen Controller wutgeladen zu Boden, ehe er aufspringt. »Weißt du eigentlich wo Ariana ist?«, fragt er dann plötzlich und ich bin irritiert, da ich wirklich nicht damit gerechnet hätte, dass er mich nun sowas fragt.

Mace fährt sich gestresst durch die Haare, während mein Blick wie von alleine zum Fenster schweift. Etwas überrumpelt stelle ich fest, dass es draußen bereits dämmert. Schulterzuckend sehe ich zu meinem Kumpel zurück. »Nein... - also doch. Ich weiß nicht genau wo sie ist, aber meine Mum meinte, sie trifft sich mit irgendwen.«, antworte ich und bemerke erst jetzt, dass selbst ich nicht weiß, mit wem sie gerade zusammen ist.

Mace sieht mich einige Sekunden neutral an, ehe er genervt aufstöhnt. »Das kann doch nicht ihr verdammter ernst sein! Erst rennt sie aus dem Haus, ohne mir zu sagen wo sie überhaupt hinwill und jetzt ist sie immer noch nicht da, obwohl es draußen schon dunkel ist.«

»Soll ich sie anrufen?«

Mace nickt nach kurzem überlegen und ich greife ohne zu zögern nach meinem Handy, dass auf dem Tisch liegt. Dann wähle ich Ariana's Nummer, die ich inzwischen schon auswendig kann, was wirklich komisch ist, da ich nicht einmal meine eigene auswendig kenne.

Der Griff um mein Handy wird fester, während ich mir das altbekannte piepen anhöre. Gerade als ich denke sie hat endlich abgehoben, ertönt die Mailbox. Genervt beende ich das Telefonat und sehe wieder zu Mace, der mich abwartend mustert. »Und?«

»Mailbox.«, entgegne ich kurzgebunden.

Er fährt sich erneut übers Gesicht, ehe sein Blick ebenso wie meiner zurück zum Fenster wandert. Die Sonne ist seit einigen Minuten untergegangen und der Himmel färbt sich immer dunkler. »Warte, ich versuch's auch einmal.«, sagt er, ehe er sich sein Handy schnappt und ihre Nummer eintippt. Einige Sekunden ist es still, ehe auch er sein Handy wegsteckt und verzweifelt seufzt.

»Sie geht nicht ran..«, murmelt er und scheint wirklich besorgt zu sein.

»Bist du sicher, dass sie dir nicht gesagt hat wo sie hinwill?«, hake ich nach einer kurzen Stille nach, denn auch in mir herrscht langsam Unruhe. Ariana ist ein junges Mädchen, sie ist hübsch und nun wahrscheinlich alleine draußen im Dunkeln.

Es kann sonst was passieren...

Allein bei dem Gedanken überkommt mich eine Gänsehaut und ich balle meine Hände zu Fäusten. Mace scheint dies zu bemerken, da sein Blick auf meine Hände fällt, auf die ich immer mehr Druck ausübe. Emotionsgeladen stehe ich auf und greife nach meiner Jacke, die auf der Sofalehne liegt. »Lass uns sie suchen gehen.«, beschließe ich dann und mache mich sofort auf den Weg nach unten.

»Warte, ich komme mit.«, höre ich Mace dicht hinter mir rufen. Ich beschleunige meinen Gang und aus irgendeinem Grund werde ich immer rasender. Was denkt sich Ariana auch dabei, draußen alleine im Dunkeln herumzulaufen? Und das auch noch ohne zu sagen, wo genau sie ist.

»Denkst du sie ist bei Malia?«

Kurz drehe ich mich zu Mace, ehe ich ihm antworte. »Keine Ahnung, könnte sein.« Ich hole meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und steige in mein Auto.

Unser Gespräch ist so gut wie beendet, dass einzige was Mace noch sagt ist, dass Ariana mächtig etwas erleben kann, wenn wir sie gefunden haben. Und wenn das nicht so eine ernste Situation gewesen wäre, hätte ich vielleicht sogar darüber gelacht.

A/N:

Wie hat euch das Kapitel gefallen?❤️

Was sagt ihr zu Edon's und Mace's Reaktion?

xoxo

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt