EdonDie nächsten Wochen sind schwer. Für mich wahrscheinlich nicht ganz so sehr, wie für Ariana, Mace und ihren Vater, aber sie sind dennoch unglaublich hart. Denn ich mochte Gracie und zu wissen, dass sie wirklich tot ist, ist immer noch schwer zu begreifen. Doch am meisten trifft es mich, wie sehr Ariana und Mace in den letzten Wochen gelitten haben.
Ich habe ihnen den Schmerz jeden Tag aufs neue vom Gesicht ablesen können und das Wissen, dass ich nichts tun konnte, um ihnen diesen komplett zu nehmen, hat mich fertig gemacht. Nein, ich korrigiere, es macht mich noch immer fertig. Denn die beiden sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben und wenn ich könnte, würde ich ihren Schmerz und ihre Trauer sofort auf mich nehmen.
Doch das kann ich nicht. Und das weiß ich. Das einzige, was ich für die beiden tun kann, ist für sie da zu sein. Und das war ich auch. Die letzten vier Wochen war ich tagtäglich an ihrer Seite und habe alles gegeben, um sie abzulenken.
Ich habe versucht, beiden zuzuhören und ich habe gemerkt, dass es ihnen geholfen hat, mit jemandem darüber sprechen zu können. Aber ich war nicht die einzige Person, die für sie da war. Auch ihr Vater war es. Er ist zurück ins Haus gezogen und ich merke, dass sich ihr Verhältnis verbessert. Diese Angespanntheit zwischen ihnen löst sich allmählich und es ist einfach nur gut, zu wissen, dass sie noch ein Elternteil haben, auf das sie zählen können.
»Worüber denkst du nach?«
Ich spüre, wie Ariana die Konturen meines Gesichtes nachfährt und sehe zum ersten Mal seit einer langen Zeit, in der wir beide still schweigend auf ihrem Bett lagen, zu ihr. Ihr Gesicht sieht hoch in meins und ich bemerke aufs neue, dass ich ihr ein ganzes Leben lang einfach nur in die Augen schauen könnte. Ich weiß, dass hört sich dumm an, aber es erfüllt mich mit einer gewissen Ruhe. Ihr Blick bringt mich dazu, locker zu lassen und den Moment zu genießen.
»Ich denke, dass du das beste bist, was mir jemals passiert ist.«, entgegne ich ehrlich und bin überrascht, als Ariana sich ohne ein weiteres zu mir lehnt und mich küsst. Als sie sich wieder von mir löst und ein echtes Lächeln auf ihren Lippen trägt, kann ich nicht anders, als es glücklich zu erwidern.
»Das kann ich nur zurück geben.« Ariana fährt mit ihren Fingern durch meine Haare und stürzt dann ihr Gesicht ab, während sie zu mir gedreht daliegt. »Denkst du dir auch manchmal, dass das Leben genau genommen unglaublich kurz ist. Ich meine, es ist wie eine Schifffahrt. Man kommt an Bord und fährt durch so viele verschiedene Abschnitte und ehe man sich versieht ist man am Hafen angenommen und es ist vorbei.«
Ich höre ihr aufmerksam zu und nicke letztendlich. Ihre Worte ergeben Sinn. Der Hafen ist das sichere Ende. Der Tod. Und nur man selbst kann entscheiden, in welche Richtung man das Boot lenkt.
Man selbst hat die Macht.
Aber wie das Wetter ist, ob es gewittert oder ob die Sonne scheint, das liegt nicht in deiner Hand. Das ist Schicksal. Genauso, wie es Gracie's Tod war. Ariana konnte nichts dafür, sie konnte es nicht verhindern. Aber sie hat noch immer das Ruder in der Hand. Sie kann entscheiden, wie sie damit umgeht.
Sie entscheidet, wie ihr Leben nach diesem Schicksalsschlag aussieht.
Und ich bin mir sicher, sie wird die richtige Entscheidung treffen. Ich weiß, dass Ariana das schaffen wird, denn sie ist stark. Und ich werde während der ganzen Reise an ihrer Seite stehen.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und mit Liebe im Herzen.
A/N:Gleich kommt noch ein Epilog und dann ist die Geschichte tatsächlich beendet, ich kann es echt nicht glauben!
Wie fandet ihr das Kapitel?
Lasst mir eure Meinung/Gedanken/Gefühle gerne in den Kommentaren da, würde mich freuen.
Wir lesen uns,
xoxo
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Casanova ✓
Teen FictionEdon Parker ist so ziemlich das, was die meisten unter dem Wort Casanova verstehen. Er ist gutaussehend, arrogant und spielt mit den Mädchen, die ihm alle zu Füßen liegen. Zumindest mit jeder, außer Ariana. Denn sie ist nicht nur seine Nachbarin und...