Kapitel 44

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Ariana

Song 1: Make Me (Cry) -
Noah Cyrus feat Labyrinth
Song 2: I'm Not The Only One -
Sam Smith
Song 3: Too Good at Goodbyes -
Sam Smith

10 Monate zuvor
Flashback

Erschöpft und müde laufe ich die Veranda zur Haustür hoch. Obwohl ich heute früher Schluss hatte als sonst, fühle ich mich alles andere als erleichtert und will nun nichts weiter, als mich schlafen zu legen. Denn ich habe schon lange nicht mehr so richtig abgeschaltet.

In letzter Zeit ist einfach viel zu viel passiert.

Mal abgesehen von dem Schulischen Stress und der Sache mit Edon... ist da auch noch Mum, die meinem Kopf keine Ruhe lässt. Ich meine, sie hat mir zwar versprochen für immer mit den Drogen aufzuhören, doch die Angst, dass sie es dennoch wieder tut, lässt mir einfach keine Ruhe.

Ich seufze schwer und schiebe die Haustür auf, nur um sie gleich darauf wieder hinter mir zu schließen. Gerade als ich auf direktem Weg auf die Treppen zusteuere, höre ich etwas verdächtiges.

Verwirrt halte ich inne und folge der weiblichen Stimme zum Schlafzimmer meiner Eltern. Erst als ich genau vor ihr stehenbleibe, erkenne ich, dass es sich bei der Stimme um die meiner Mutter handelt.

Ich runzle verwirrt die Stirn.

Was macht sie denn so früh schon Zuhause?

Ich höre sie kichern und kurz darauf etwas sagen, was ich nicht besonders gut höre. Deshalb drücke ich mich dichter an die Tür und versuche mein Ohr so nah an die geschlossene Tür zu pressen, wie es auch nur geht.

Und es funktioniert.

Denn ich höre sie nun um einiges besser.

»Nein... nein, ich kann heute nicht. Wirklich, Schatz. Das würde Verdacht schöpfen.«

Verwirrt halte ich inne. Anscheinend telefoniert sie mit Dad, aber ich verstehe nicht, was sie damit meint.

Was für Verdacht schöpfen?

»Nein. Er ist noch am arbeiten. Aber wenn er das mit uns herausfindet, dann wird er ausrasten und das darf ich wirklich nicht zulassen...«

Warte mal... wer ist er?

»Ja... mir hat es doch auch gefallen. Natürlich will ich dich wiedersehen, Baby. Ehm... wie wäre es mit übermorgen? Da wollte mein Mann mit den Kindern fürs Wochenende verreisen.... ja.... hört sich gut an. Um acht bei dir. Oh ja, ich freu mich auch schon...« Eine Stille ertönt, in der ich meine Mutter wieder kichern höre. »Ja, ich werde meine schönste Unterwäsche anziehen...«

Völlig außer Atem drücke ich mich weg von der Tür und stolpere einige Schritte zurück. Mein Herz rast in meiner Brust und meine Augen füllen sich wie auf Befehl mit Tränen. Wie eine Leiche schleppe ich mich die Treppen hoch in Richtung Zimmer und versuche dabei nicht laut zu sein. Wenn meine Mutter mich nun auch noch erwischen würde und wüsste, dass ich alles mitbekommen habe, wüsste ich nämlich wirklich nicht, was ich tun sollte.

Oh Gott..

..Oh mein Gott...

Ich drücke sobald ich meine Zimmertür hinter mir schließe die Augen zu und unterdrücke dem Drang, laut aufzuschreien. Mein Hals fühlt sich so an, als wenn er sich zuschnüren würde und die Atemnot, der ich verfalle, macht mich nur noch hysterischer, als ich ohnehin schon bin.

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt