ArianaAls ich mich am Montagmorgen im Spiegel der Mädchentoilette betrachte, kann ich nicht glauben, wie scheiße ein Mensch nur aussehen kann. Ich kann nicht glauben, dass ich übers Wochenende fast gar keinen Schlaf abbekommen habe und am aller wenigsten kann ich fassen, dass Edon und ich uns wirklich geküsst haben.
Geküsst!
Edon Parker, - der attraktivste und wahrscheinlich beliebteste Kerl der ganzen Stadt. Gleichzeitig auch der Mensch, in den ich schon seitdem ich denken kann verliebt bin - und ich - Ariana Morgen. Das Mädchen, dass für die meisten nicht existiert. Nicht besonders schlau, nicht besonders schön. In so ziemlich keinem Bereich besonders.
Außer vielleicht im Pech haben.
Ich seufze schwer und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, in der Hoffnung, es würde etwas an der Tatsache ändern, dass ich so aussehe, wie eine lebende Leiche.
Natürlich tut es das aber nicht. Wobei, verwunderlich ist es nicht, denn die letzten Tage waren verdammt schwer für mich. Es war schwer, aus dem Bett zu kommen. Es war schwer, etwas anderes zu tun, als nachzudenken. Und vor allem war es schwer, Mace anzusehen, ohne dabei ein komisches Gefühl zu bekommen. Denn eigentlich verschweige ich ihm nichts. Nichts, außer die Tatsache, dass ich schon eine Ewigkeit in seinen besten Freund verliebt bin.
Ich wollte es ihm schon immer sagen. Ich wollte, da wir uns seit dem tragischen Vorfall geschworen haben, uns nicht anzulügen. Wir haben geschworen, immer für einander da zu sein und uns immer zu beschützen.
Seit dieser Nacht, - seit unserem Geschwisterschwur - war es umso schwerer, meine Gefühle gegenüber Edon für mich zu behalten.
Und doch habe ich es getan. Denn ich habe immer gedacht, es würde nichts ändern, wenn ich es ihm sagen würde. Ich würde lediglich eine schwierige Lage schaffen. Mace könnte nicht mehr locker in Edon's Gegenwart sein und das, obwohl Edon doch nichts für meine Gefühle kann. Dass war immer meine Sorge gewesen. Denn ich war mir sicher, dass die Gefühle nur von meiner Seite aus kommen.
Doch seit dem Kuss... Seitdem zweifle ich an der Tatsache. Denn wenn es so wäre, wieso hat er meinen Kuss erwidert?
Wieso?
»Ariana!«
Eine wütende Stimme zieht mich wieder in die Realität und ich hätte mir vor Schreck fast den Kopf am Spiegel angeschlagen. Mit einem pochendem Herzen drehe ich mich um und blicke geradewegs in die Augen von Malia.
Sie rümpft die Nase. »Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?! Ich habe dich sechsundzwanzig mal angerufen und dir gefühlt zweihundert Nachrichten hinterlassen! Sogar deinem Bruder habe ich geschrieben! Verdammt, was war los? Warum hast du kein einziges Lebenszeichen von dir gegeben?«
Sie sieht mich an. Wartet auf eine Erklärung. Auf eine Antwort. Auf irgendetwas logisches, dass ihre Verwirrung und die Ungewissheit vielleicht ein bisschen runter schraubt. Doch das einzige, was meinen Mund verlässt, ist ein einziger Satz. Ein Satz, der die ganze Lage nur noch viel schlimmer macht.
»Ich habe Edon geküsst.«
»Du hast was?!«
»Ich habe Edon geküsst. Ich habe ihn geküsst!«, wiederhole ich einwenig lauter und fange an, von einem Fleck zum anderen zu laufen. Denn nun, wo ich es laut ausgesprochen habe, wird die ganze Situation nur noch absurder. Es ist so verdammt kompliziert.
Was ist nur passiert?
Ein erstickter Schrei lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich und ich sehe Malia erschrocken dabei zu, wie sie sich beide Hände vor den offenen Mund schlägt. »Was? WAS? Warum erfahre ich das erst jetzt? Ist das dein Ernst? Ich will alles wissen. Und damit meine ich auch wirklich ALLES!«, ruft sie zum Teil vorwurfsvoll, zum anderen Teil noch immer wütend.
Ich erstarre und brauche einen Moment, um meine Stimme wiederzufinden. Und sobald ich dies getan habe, erzähle ich Malia die Geschichte. Ich erzähle ihr was passiert ist und lasse dabei keine Sache aus. Noch nicht einmal den Moment, als uns Lorena erwischt hat.
Ich erzähle ihr alles.
Und sobald ich damit fertig bin, finde ich eine komplett überforderte Malia vor. Gerade noch - als ich ihr die peinliche Situation mit Lorena erzählt habe - konnte sie sich garnicht mehr vor lachen einkriegen und nun ist sie so still wie schon lange nicht mehr. Sie kann anscheinend nicht glauben, dass das wirklich wahr sein soll.
Ich kann es schließlich selbst nicht.
»Das ist echt heftig.«, höre ich sie dann nach einem Moment sagen und kann nur zustimmend nicken.
»Mehr als das.«
»Ich meine... dass ist doch krass! Erst glauben wir beide, es ist hoffnungslos und versuchen dich abzulenken. Und jetzt plötzlich... jetzt habt ihr euch geküsst. Er hat deinen Kuss erwidert! Ariana... ich weiß, dass du es dir eine lange Zeit nicht eingestehen oder besser gesagt nicht im entferntesten vorstellen konntest, doch ich glaube... ich glaube Edon empfindet wirklich etwas für dich.«, flüstert sie zum Ende hin mit einem funkeln in den Augen.
Mein Herz bleibt stehen. Mein Mund schließt sich, genauso wie meine Augen. Ich lasse den Kuss wie so oft in den letzten Tage in meinen Gedanken aufleben und versuche mich daran zu erinnern, wie sich Edon verhalten hat. Was für eine Emotion in seinem Blick lag und ob da tatsächlich mehr war.
Das muss es doch sein!
»Du hast recht...«, murmle ich zögerlich. »Nein... du musst recht haben! Ich meine, er hat mich geküsst. Dass muss mehr bedeuten. Ich... ich muss zu ihm und mit ihm darüber reden! Wir müssen das endlich klären!«, rufe ich zum Ende hin immer überzeugter.
Malia nickt begeistert. »Ja! Und du kannst ihm gleich auch deine Gefühle gestehen, Ariana. Es ist wirklich an der Zeit.«
Ich nicke, überwältigt von der plötzlichen Entschlossenheit, die mich und meinen Körper packt. Hastig ziehe ich Malia noch in eine feste und überglückliche Umarmung, ehe ich von ihr ablasse und mit einem nervösen Grinsen aus der Mädchentoilette laufe. Mein Herz kollabiert in meiner Brust, doch es stört mich im Moment kein bisschen. Denn ich denke nur an Edon. Und daran, dass es gleich raus sein wird.
Das Geheimnis, dass ich seit so langer Zeit in mich reingefressen habe.
Ich werde ihm sagen, was ich empfinde.
Ich werde ihm sagen, dass ich ihn verdammt nochmal liebe. Und das ich um ihn kämpfen werde. Denn ich weiß genau, dass auch er etwas für mich empfindet. Etwas, dass über Freundschaft hinausgeht.
Das.... das muss er einfach.
A/N:Ein kleines Gute-Nacht-Update.
Ich hoffe ich konnte euch damit glücklich machen und es hat euch gefallen. Wenn ja, würde ich mich wirklich über Feedback freuen❣️
Ach übrigens: Es kam so lange nichts, weil ich wirklich Probleme mit dem Internet hatte. Total scheisse, ich weiß, aber jetzt bin ich ja wieder da, hehe.
das wars dann auch und ich sage;
may we meet again🙌🏼
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Casanova ✓
Genç KurguEdon Parker ist so ziemlich das, was die meisten unter dem Wort Casanova verstehen. Er ist gutaussehend, arrogant und spielt mit den Mädchen, die ihm alle zu Füßen liegen. Zumindest mit jeder, außer Ariana. Denn sie ist nicht nur seine Nachbarin und...