Kapitel 20 (Edon's Sicht)

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| Edon |

In my Blood - Shawn Mendes

Ariana schweigt die ganze Fahrt über, was ihr garnicht ähnlich sieht. An sich benimmt sie sich gerade besonders komisch, was ich ihr jedoch nicht verübeln kann. Wenn ich in ihrer Situation wäre... ich schätze, ich wüsste garnicht, wie ich mit alldem umgehen sollte. Und dafür bewundere ich sie. Ariana ist unfassbar stark. Auch wenn sie denkt, dass sie alles andere als das wäre.

Wenn ich ehrlich sein soll macht es mich wütend, dass sie denkt, dass sie das alles alleine schaffen muss. Und das sie denkt, dass Mace ihr die Schuld gibt, macht mich nur noch wütender. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie überhaupt nur mit so einem absurden Gedanken spielen kann. Denn so ist es nicht. Wie könnte man ihr die Schuld geben, für das, was passiert ist. Ariana kann nichts dafür.

Es war ein Unfall. Ein tragischer Unfall.

»Über was denkst du nach?«

Ihre helle Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. So gerne ich nun auch zu ihr schauen würde, um zu wissen, was in ihr vorgeht, - ich kann nicht. Zum einen, weil ich noch immer Auto fahre, und zum anderen, weil ich nicht möchte, dass sie sieht, wie verärgert ich wegen alldem bin.

»Über nichts wichtiges.«, winke ich deshalb ab und versuche meine Lüge zu überspielen, indem ich ein schwaches Lächeln aufsetze.

»Warum fahren wir jetzt eigentlich ins Einkaufszentrum?«, höre ich sie erneut fragen und ich kann nicht anders, als zu schmunzeln. Es ist immer wieder aufs neue amüsant zu sehen, wie neugierig sie ist.

Ich zucke mit den Schultern. »Shoppen.«

»Shoppen? Du?«, kommt es sofort von Ariana zurück, die ziemlich ungläubig klingt. Ich schätze sie weiß genau, dass ich es hasse zu Shoppen. Aber ich bin ja auch nicht derjenige, der sich gleich Klamotten kaufen geht.

Sondern Ariana.

Mädchen stehen doch auf sowas. Shopping hilft gegen Kummer. Egal in welcher Art. Und ich schätze sie braucht gerade nichts mehr, als ein wenig Ablenkung.

»Was? Willst du dich etwa beschweren? Eigentlich müsstest du in die Luft gehen. Das Letzte mal als du mich dazu überzeugen konntest war vor gut drei Jahren. Das war übrigens auch das Letzte mal, als du mich gefragt hast.«, erwidere ich belustigt.

Ich höre sie von der Seite schnauben. »Warum so plötzlich? Ist alles gut bei dir?«

Ich lache laut auf. »Du bist ziemlich gemein. Anstatt dich bei mir zu bedanken, auf Knie zu gehen und mich wie verrückt zu küssen, fragst du mich, ob alles gut bei mir ist. Kein Wunder, dass du noch keinen Freund hast.«

Stille.

Einige Sekunden herrscht absolute Stille, was mich dazu bringt, innezuhalten. Irritiert ziehe ich meine Brauen zusammen, ehe ich kurz einen Blick auf Ariana werfe, die ziemlich getroffen wirkt. Sobald sie bemerkt, dass ich zu ihr sehe, dreht sie ihren Kopf weg von mir.

»Hey, alles gut?« Meine Stimme ist sanft, was mich irritiert. Es ist wirklich immer wieder überraschend, zu welchem Mensch ich in ihrer Nähe werde. Es scheint, als würde bei ihr jedes Mal aufs neue eine bessere Ausgabe meiner selbst erscheinen. Eine, von der ich noch nicht einmal weiß, dass sie existiert.

»Ja, alles super.« Ariana klingt alles andere als super. Viel mehr scheint es, als wäre sie beleidigt. Und egal wie sehr sich mein Gehirn auch anstrengt, ich habe keine Idee, woran das liegen könnte. Das gerade war schließlich nur Spaß.

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