Epilog

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Ein Jahr später

• Ariana •

Ich bin wunschlos glücklich.

Das ist das erste, was ich mir denke, als ich mein Zeugnis entgegennehme und mit einem Applaus gewürdigt werde. Ich habe die Highschool beendet und das sogar mit einem erstaunlich guten Durchschnitt.

Ich habe es hinter mir...

Mit einem erleichterten und vor allem überglücklichen Lächeln steige ich von der Bühne und laufe auf direkten Weg in Edon's Arme. Ich lache und höre es auch ihn tun, als er uns um seine eigene Achse dreht und ich schnappe erst nach Luft, als ich wieder den Boden unter den Füßen spüre.

Edon lacht noch immer und ich erkenne, dass er sich mindestens genauso sehr freut wie ich. Schließlich haben wir beide endlich unseren Abschluss in der Tasche. Selbst Edon hat es geschafft, mit meiner Hilfe nicht in Mathe durchzufallen und er hat sogar ein Lacrosse  Stipendium bekommen. Ich weiß, dass es sein größter Traum war und das es nun zur Wirklichkeit geworden ist, ist einfach nur unbeschreiblich.

»Herzlichen Glückwunsch! Ich wusste doch, dass ich die intelligenteste Tochter der Welt habe!«, höre ich Dad rufen und als ich mich von Edon löse, werde ich direkt von ihm in die nächste Umarmung gezogen.

Ich grinse. »Gut zu wissen, dass du so zuversichtlich warst.«

»Wie könnte ich es nicht sein?« Dad lächelt und ich tue es ihm nach. Es ist einfach nur schön, dass wir alle zusammen hier sind. Wenn ich ehrlich sein soll, war es immer mein Traum gewesen, mein Abschlusszeugnis zusammen mit meiner ganzen Familie entgegenzunehmen. Und obwohl ich weiß, dass eine Person fehlt, ist es okay. Denn obwohl Mum nicht da ist, bin ich glücklich. Ich weiß einfach, dass sie es so gewollt hätte und das sie stolz auf mich wäre.

Ganz sicher...

»Ich hab gehört, dass selbst die zwei dümmsten Schüler aus dieser Highschool ihren Abschluss geschafft haben! Ich kann's nicht glauben!«, ertönt es plötzlich hinter uns und Edon und ich schnauben zur selben Zeit, was Mace zum Lachen bringt. Nacheinander schließt er uns in die Arme und gratuliert uns letztendlich sogar.

»Ich hab dir gesagt, dass ich's schaffen werde.«, erwidert Edon mit einem triumphierenden Grinsen, was Mace dazu bringt, zweifelnd die Brauen zu heben. »Die Lehrer haben wahrscheinlich beide Augen zugedrückt und dazu auch noch sehr viel Mitleid gehabt. Anders kann ich es mir einfach nicht erklären.«

Edon grinst breiter. »Oder ich bin einfach schlauer, als du dachtest, Mace.«

»Nein, ich weiß es jetzt: Sie waren betrunken. Eure Lehrer waren sicher angetrunken und konnten nicht klar denken. Glück gehabt, Kumpel.« Mace klopft Edon auf die Schulter, was Edon mit einem Augenrollen quittiert.

Ich hingegen sehe mich in der Menge um und als ich Malik, Malia und Sean von weitem erkenne, winke ich sie alle mit einem Lächeln zu uns.

»Wir haben es geschafft!«, schreit Malik, als er bei uns ankommt und uns stürmisch in eine Umarmung schließt und ich wäre beinahe nach hinten gekippt, wäre ich nicht im nächsten Moment auch von Malia überfallen wurden. Sie zieht mich in eine feste Umarmung und schreit sich die Seele aus dem Leib.

Lachend tue ich es ihr nach.

»Nie wieder Schule!«

»Studieren ist genauso schlimm.«, kommentiert Sean wie immer seelenruhig, doch ein kleines, süffisantes Lächeln befindet sich nun auf seinen Lippen.

Malia verdreht die Augen. »Lass es uns doch für einen Moment vergessen und so tun, als hätten wir es schon hinter uns, okay?«

»Okay, wie ihr wollt.«

»Hey Leute, was sagt ihr zu einer Party? Ich hab gehört Jayden schmeißt gleich heute Abend eine zur Feier zum Ende des qualvollen Lebensabschnittes. Ihr seid doch alle dabei, oder?«, ruft Malik motiviert in die Runde.

Sean nickt, während Malia garnichts sagen muss. Die beiden gehen schließlich seit dem sie zusammen gekommen sind nirgends ohne den jeweils anderen hin. Ich wusste schon von Anfang an, dass etwas aus ihnen werden würde.

Ich wusste es.

»Was ist mit euch?«, fragt Malik dann, doch ich habe garnicht die Chance zu antworten, denn Edon legt seinen Arm um meine Schulter und wechselt dann einen Blick mit Mace aus.

»Tut uns leid, aber Ariana, ich und Mace haben heute Abend schon was anderes vor.«, bemerkt Edon grinsend und auch Mace tut es ihm nach, während ich die einzige von uns dreien bin, die anscheinend keine Ahnung hat, was gerade vorgeht.

»Was haben wir denn vor?«, frage ich neugierig an die beiden gewandt.

»Wir tun das, was du willst. Heute darfst du entscheiden, wie wir den Abend zusammen verbringen sollen.«, erklärt Edon und ich sehe beide für einen Moment mit hochgezogenen Brauen an.

»Ich darf entscheiden?«

Edon nickt.

»Egal was?«

Nun ist Mace an der Reihe, zu Nicken.

Ein erfreutes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. »Das ist das schönste Geschenk seit langem.«, kommentiere ich, als mir genau zwei Dinge in den Sinn kommen. »Filmemarathon mit ganz viel Marmorkuchen. Ich erwarte, dass ihr keinen einzigen blöden Kommentar bei den Liebesfilmen abgibt. Und ich will sie alle sehen. Von Lebe und denke nicht an morgen bis hin zu Ein ganzes halbes Jahr und Stolz und Vorurteil. Das wird ein unvergesslicher Abend, Jungs.«

Mace verzieht das Gesicht und spielt einen Würgreiz vor, während Edon laut lacht.

»Okay, dann euch viel Spaß dabei.«, bemerkt Malik amüsiert und verabschiedet sich dann von uns und verschwindet mit Malia an der Hand. Sean verzieht sich auch um anderen Leuten zu gratulieren und selbst Dad und Mace verfangen sich in ein intensives Gespräch über das Lacrosse Spiel letzten Freitag.

»Wir haben es geschafft.« Ich sehe Edon an, der immer noch bis über beide Ohren lächelt und er sieht dabei so unglaublich atemberaubend aus. »Ich kann es einfach nicht glauben.«, erwidere ich noch immer total nervös und aufgeregt.

»Ab morgen beginnt ein neuer Lebensabschnitt.«, flüstere ich dann und in meinem Bauch fängt es sofort an zu kribbeln. »Die Vorstellung macht mir irgendwie Angst, wenn ich ehrlich sein soll.«

Edon greift nach meiner Hand und schenkt mir einen sanften Blick, der mich tatsächlich beruhigt. »Das braucht es nicht, schließlich haben wir uns, unsere Familie und unsere Freunde. Beistand aus allen Seiten würd ich sagen.«

Ich nicke und verliere mich im nächsten Moment in seinen wunderschönen, warmen braunen Augen. »Ich liebe dich, Edon.«

Edon grinst. »Ich liebe dich auch. Zumindest bis jetzt. Ob das nach dem heutigen Abend immer noch so sein wird, werden wir sehen, nachdem ich den letzten schnulzigen Film hinter mir habe.«

Lachend gehe ich auf Zehenspitzen und schließe den Abstand zwischen uns, indem ich ihn am Hals zu mir ziehe. Ein raffiniertes Lächeln nimmt dabei auf meinen Lippen platzt. »Ach was, für mich würdest du doch alles tun.«

Edon nickt entgegen meiner Erwartung und geht garnicht erst auf mein Spiel ein. Stattdessen lehnt sich zu mir hinunter, gibt mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen und streicht mir dann als er sich von mir löst mit dem Daumen über die Wange. »Wenn du nur wüsstest, wie richtig du damit liegst.«

        

E N D E

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt