Als Lecini am nächsten Morgen ins Gästezimmer kam konnte sie kaum ihren Augen trauen. Marcel lag mit seiner Frau nackt ihm Bett. Dicht aneinander gekuschelt schliefen sie. Lecini riss wütend die Decke weg und entblößt ihre nackten Körper.
„Du Arschloch!", schrie er und schlug ihm ins Gesicht. Marcel wachte auf und sag ihn entsetzt an. Hastig ließ er Carina los und wollte aufstehen, doch da flog auch schon die zweite Faust in sein Gesicht und Marcel fiel krachend auf den Boden. Carina wachte auch auf sah die beiden entsetzt an.
„Du hast mit meiner Frau geschlafen!", schrie er und Marcel hielt sich schon schützend die Hände vor den Schritt.
„Es tut mir...", stammelte er, doch bevor er diesen Satz beenden konnte, flog auch schon Lecini's Fuß in seinen Bauch. Ihm blieb kurz die Luft weg und er krümmte sich. Er ließ sich nach vorne fallen und ließ seine Stirn den Boden berühren.
„Lecini!", schrie Carina, doch er ignorierte sie und trat wütend auf Marcel ein. Er trat ihm in die Rippen, die Seite, gegen den Kopf und er schrie und winselte um Gnade. Um Gnade die er nicht bekommen würde.
„Du Arschloch! Ich dachte du wärst mein Freund!", schrie er, drückte ihn mit seinem Fuß auf die Seite und trat ihm mit voller Wucht in die Eier. Marcel schrie auf und rollte sich auf den Boden umher, er hielt sich den Schritt, seine blutende Nase spielte auf einmal keine Rolle mehr. Lecini sah dabei zu, wie ihm Tränen in die Augen schossen und wie er sich vor Schmerzen auf dem Boden windete. Schmerzen die er kaum aushielt.
„Marcel!", rief Carina, sofort drehte Lecini seinen Kopf zu ihr und sie zuckte zusammen. Nackt saß sie da und sah ihren Ehemann an.
„Du hast mich betrogen!", schrie er wütend und sie zuckte zusammen: „Du hast mich mit meinem besten Freund betrogen."
„Ich...", fing sie an zu stammeln und suchte nach einer Erklärung die ihn wieder beruhigen würde, doch da gab es nichts und Lecini wusste dass das alles auf ihrem Mist gewachsen ist.
„Ich hab Gedacht du liebst mich!", schrie er und all seine anderen Gefühle kamen in ihm auf. Auf einmal war er verletzbar, Tränen kamen in ihm hoch und er spürte, wie doll sie ihn doch verletzt hatte.
„Es tut mir leid.", sagte sie und schien seine Tränen kaum ertragen zu können.
„Das ist schön, dass es dir leid tut!", schrie Lecini und rannte aus dem Zimmer, er war fertig mit der Welt. Seine Frau und sein bester Freund hatten miteinander geschlafen. Er rannte ins Bad und schloss sich ein. Schluchzend legte er seine Stirn an die Tür.
Warum hatte sie ihn betrogen, er liebte sie doch so sehr. Es war bestimmt die Strafe dafür, dass er seine Kinder geschlagen hatte.
„Dad?", hörte er auf einmal eine Stimme. Erschrocken drehte er sich um und sah Mia. Seine große Mia.
„Was ist los?", fragte sie, etwas verunsichert und zurückhalten, aber auch besorgt.
„Nichts meine Große.", sagte er und lächelte: „Ich hab mich mit Marcel gestritten, nichts weiter."
Mia sah ihn an, sie wusste dass er etwas verheimlichte, aber sie sprach ihn nicht darauf an.
„Ich liebe dich.", sagte er und nahm sie fest in den Arm.
„Ich dich auch Papa.", sagte sie und legte ihre Arme um ihn. Lecini küsste ihr auf den Kopf und sie schloss lächelnd ihre Augen.
„Du bist der beste Papa der Welt.", flüsterte sie und Lecini musste wieder anfangen zu schluchzen.
„Und du die beste Tochter.", sagte er und drückte sie fest an sich. Sie verharrten so eine Weile, genossen die Nähe und die Liebe die von ihnen ausging. Dann löste sich Lecini von ihr und ging ohne ein Wort zu sagen. Er stieg in den Audi ein und fuhr los. Er fuhr aus der Stadt raus und fing an mit dem Gastanken zu spielen sich das Leben zu nehmen. Seine Frau zu einer Witwe zu machen damit sie mit Marcel glücklich sein könnte. Seiner Familie das Leid zu nehmen, was er ihnen antat. Lecini fuhr immer schneller und schneller und starrte den Baum in der Kurve ein. Diesen Baum wurde er nehmen.
„Ich hab dich lieb Papa.", hörte er auf einmal Mia's Stimme in seinem Kopf.
„Du bist der beste Papa der Welt", sagte sie und Lecini bekam Gewissensbisse. Er würde seinen Kindern ihren Vater nehmen. Er würde seine Familie im Stich lassen.
Er sah aufs Tacho.
213 km/h und die Kurve war nur noch ein paar wenige Meter entfernt. Er durfte nicht sterben. Lecini trat auf die Bremse und versuchte die Kurve zu kriegen. Das Auto stellte sich quer und rutschte unaufhaltsam in die Kurve. Lecini gab Gas, um aus der Kurve wieder rauszukommen. Sein Heck riss einen Leitpfosten um und drohte in den Graben zu rutschen. Nur mit Mühe schaffte Lecini es, das Auto wieder auf die Straße zu bringen.
Schweißgebadet fuhr er weiter. Seine Beine zitterten und er sah kaum noch etwas vor Tränen. Auf das Tacho guckte er nicht mehr, er war wie benommen und verlor jegliches Gefühl für Geschwindigkeit. Er war nur noch auf die Straße fokussiert und fuhr gekonnt durch die Kurven. Dafür hatte er das Gefühl nicht verloren.
Eine Sirene ließ ihn erst wieder zurück in die Realität bringen und ihn aufs Tacho gucken. Er fuhr 120 und hinter ihm vernahm er das Blaulicht von einem Polizeiwagen. Das 70 Schild welches die ganze Zeit schon in regelmäßigen Abständen zu sehen war, fiel ihm erst jetzt auf. Generell wurde ihm erst jetzt bewusst, dass er vorhin wie in Trance war und die Polizei bestimmt schon eine halbe Ewigkeit hinter ihm her fuhr. Er sah in den Spiegel und sah die rote Schrift auf dem Dach der Polizei. Jetzt wurde ihm auf einmal total schwindelig und er fing einfach an zu bremsen. Er bremste unerwartet hart und und flog fast mit dem Kopf gegen's Lenkrad.
„Mia.", hauchte er total fertig. Und schloss für einen Moment seine Augen. Er wollte sie nur für einen Moment schließen, doch kaum hatte er seine Augen zu war er auf einmal weg. Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er realisierte gar nichts mehr. Die Sirene und das alles waren weit weg.
Plötzlich spürte er einen harten Ruck, der ihn wieder zurück holte. Es war eher wie ein Aufprall nach einem langen Fall. Er öffnete seine Augen und sah dass sein Auto stand. Er sah keine Straße vor sich, nur ein weites Feld. Die Sirene verstummte und er hörte aufgeregte Stimmen. Lecini schnallte sich ab und öffnete die Tür, doch anstatt wie geplant normal auszusteigen, schaffte er es nur einen Fuß aus dem Auto zu setzen und kippte dann weg. Ihm wurde einfach schlagartig schwarz vor Augen und er knallte ungebremst auf den harten Asphalt.
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Jaqueline
RandomLeano führt kein einfaches Leben. Seine Mutter ist ständig weg und seine Familie ein reines Desaster. Doch an einem Tag änderte sich alles, jemand hält ihn gefangen und er lernt ein nettes Mädchen kennen.