Hektik.
Das war das Wort was die aktuelle Situation sehr gut beschrieb. Warum, hatte noch keiner Verstanden. Es hieß nur „beeil dich" oder „was schätzt du wie lange noch".
Lecini war angezogen, war aber nicht wirklich in der Lage sich zu bewegen. Jaqueline vermutete, dass René Lecini den Knöchel gebrochen hat. Joshua war noch immer geschwächt, aber ihm ging es schon deutlich besser.
„Nehmen wir die mit?", fragte Jan René, als er in der Tür zum Schlafzimmer stand.
„Jaqueline und Leano.", sagte René.
„Nein!", schrie Leano und floh hinters Bett. Jaqueline ging zur Tür und sah Jan an. Jan ging zu Leano. Ängstlich floh er unters Bett.
„Lass meinen Bruder in Ruhe!", schrie Joshua Jan an. Jan ignorierte ihn aber, kniete sich hin und packte Leano's Fuß.
„Nein! Ich will nicht!", schrie er weinend, krallte sich ans Lattenrost und trat nach Jan.
„Lass meinen Sohn!", schrie Lecini und rollte sich vom Bett. Krachend landete er auf Jan und hielt ihn trotz Schmerzen fest.
„Runter von mir!", schrie er und ließ Leano los. Hastig kam Leano auf der anderen Seite unter dem Bett wieder hervor und krallte sich zitternd an Joshua.
René kam rein. Sein Blick war todernst und verärgert.
„Was soll das hier!? Jetzt kommt!", sagte er streng und ging zu Leano. Verängstigt versteckte er sich hinter seinem großen Bruder und schluchzte leise.
„Du willst also nicht. So so.", sagte René und sah zu Jan und Lecini auf dem Boden.
„Ich bring deine Familie um, wenn du nicht gehorchst.", sagte er und zog seine Pistole. Leano wurde blass und krallte sich noch doller an Joshua. René zielte auf Lecinis Kopf und fing an langsam herunter zu zählen: „3... 2... 1"
„Nein!", schrie Leano und riss die Pistole runter. Der Schuss löste sich und traf die Matratze.
„Dann komm Leano!", sagte René und wollte seine Pistole wieder einstecken, aber er ließ die Waffe nicht los.
„Loslassen! Ich will dich nicht verletzen!", zischte René wütend.
„Nein! Ich will nach Hause zu meiner Familie!", schrie er.
„Genau!", rief Joshua und trat René in die Eier. Er schrie laut auf und ging in die Knie, aber die Waffe ließ er nicht los.
„Jaqueline!", schrie René hilfesuchend und hielt sich seine Eier.
„Nicht Jaqueline, hilf uns!", schrie Leano und sah sie an. Jaqueline war total überfordert und starrte die zwei einfach nur an.
„Jaqueline.", sagte Lecini unter Schmerzen: „Wenn du uns hilfst bleibst du bei uns. Wir nehmen dich bei uns auf, versprochen. Und dann wirst die nie wieder geschlagen und kannst ein Leben führen wie normale Kinder."
Noch immer stand sie überfordert da und blickte zu Leano und Joshua.
„René.", brachte sie heraus und sah ihn an. Sie zitterte leicht und René Blick verfinsterte sich noch mehr als zuvor.
„Das wagst du nicht.", zischte er: „Nach all den Jahren die ich dich großgezogen hab."
Tränen kamen Jaqueline in die Augen, doch sie blieb stark und warf sich schreiend auf René. Die Waffe flog durch den Raum zur Tür und blieb dort liegen.
„Lass sie gehen! Sie verraten auch nichts!", schrie Jaqueline und weinte schon fast. René war wütend und zugleich sah man seine tiefe Enttäuschung in seinen Augen.
Mit aller Kraft hielt Jaqueline René am Boden. Er versuchte sich kurz aufzusetzen, aber es brachte nichts und er gab auf. Alle waren davon überrascht. Und dann nahm René Jaqueline einfach nur in den Arm und drückte sie fest an sich. Man sah wie wichtig sie ihm war.
„Komm wenigstens du mit.", sagte er leise. Jaqueline sah ihn überrascht an, zugleich sah man aber auch, wie sie anfing mit sich selber zu kämpfen.
„Bei uns hättest du eine Familie.", sagte Leano leise, krallte sich aber weiterhin an seinem Bruder fest."
„Müssten wir weg?", fragte Jaqueline René, er nickte schwerfällig. Jaqueline überlegte etwas und sah Leano an, mit seinen kleinen verweinten Augen,
„Dann bleib ich hier.", sagte sie, mit einem riesigem Klos im Hals: „Wir sehen uns bestimmt irgendwann wieder."
René nickte traurig, drückte sie von sich runter und stand auf.
„Sorg aber wirklich dafür, dass sie die Klappe halten, okay?", sagte René, Jaqueline nickte. Lecini ließ von Jan ab und ließ ihn aufstehen. Wütend trat er Lecini in die Rippen und ging stampfend aus dem Raum.
„Jetzt lass hier weg, bevor die Bullen da sind.", sagte er und ging. René hob seine Waffe auf und ging mit ihm, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Als die Haustür ins Schloss fiel und alles still wurde, atmeten wir alle erleichtert auf. Fast alle. Jaqueline fing an zu weinen und Leano setzte sich zu ihr. Er nahm sie fest in den Arm und fing an sie zu trösten.
Lecini blieb einfach nur liegen und hielt sich erschöpft die Rippen.
Jetzt war alles vorbei, dachte Joshua und legte sich erleichtert aufs Bett.Nur ein paar Minuten später stürmte das SEK die kleine Wohnung und brachte alle ins Krankenhaus.
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Jaqueline
RandomLeano führt kein einfaches Leben. Seine Mutter ist ständig weg und seine Familie ein reines Desaster. Doch an einem Tag änderte sich alles, jemand hält ihn gefangen und er lernt ein nettes Mädchen kennen.