Joshua

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Alleine striff er durch das dreckigste und gefährlichste Viertel was er nur kannte. Er wusste nicht warum er das tat. Vielleicht hoffte er seinen Bruder zu finden.
Er sah zu dem teuren BMW der zwischen den dreckigen Rostlauben stand blieb stehen. So als würde er von solch einem Auto träumen? Aber er wusste, er könnte sich alleine von seinem Taschengeld locker so ein Auto leisten.
„Hey!", rief jemand hinter ihm. Joshua drehte sich um und sah einen zornigen Mann an. Er bäumte sich vor ihm auf und sah finster auf ihn herab, so als wolle er ihn verscheuchen.
„Gibt's ein Problem?", fragte Joshua etwas provokant und sah ihm ruhig in die Augen. Joshua roch den Zigaretten und Shisharauch an der Kleidung und irgendwo spürte er auch, dass er Drogen vertickte.
„Komm meinem Auto nicht zu nah Bengel!", zischte der Mann und schnaubte.
„Geht klar Chef.", sagte Joshua und fing an zu überlegen, ob er etwas kaufen sollte. Einfach um weg zu sein und seinen Dad zu vergessen.
Mürrisch ließ der Mann von Joshua ab und machte den Kofferraum auf. Neugierig beobachtete Joshua ihn dabei und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.
„Was guckst du so!?", fauchte der Mann und steckte etwas ein. Joshua meinte eine Waffe erkannt zu haben und bekam etwas mehr Respekt.
„Ich ehm... du bist Dealer oder? Ich... also ich hab Stress Zuhause und wollte wissen ob du dafür vielleicht was hast.", brachte Joshua zögernd hervor. Der Mann musterte ihn, wühlte dann in seinem Kofferraum und zog eine große Waffe heraus.
„Ich hab ne Kugel für deinen Kopf, dann haben wir beide keine Probleme mehr.", sagte der Mann und wog die Waffe in seiner Hand. Joshua wurde blass und schüttelte den Kopf.
„Ne, dann geh ich lieber.", sagte Joshua schnell und lief weg. Er rannte die Straße runter und bog bei der ersten Nebenstraße ein, damit er ihn nicht mehr sehen konnte. Jedoch platzte er mitten in eine heikle Angelegenheit hinein. Und das auch nicht von irgendwem, sondern von René und seinen Vater. René drückte Lecini gegen die Wand und drückte ihm ein Messer gegen den Bauch.
„Gleich die ganze Familie da, fehlt nur noch Mama.", sagte René, verzog dabei aber keine Miene.
„Renn weg Joshua.", rief Lecini, aber der strenge kalte Blick von René verriet Joshua, dass er nicht laufen sollte.
„Also Lecini, woher weißt du von Leano?!", zischte René wütend.
„Sag ich dir nicht!", fauchte Lecini zurück, aber René war nicht dumm, er spürte Lecini's Angst und er merkte auch, dass er nur seine Kinder beschützte.
„Joshua! Komm her!", befahl René wütend. Zögernd gehorchte Joshua ihm und ging zu ihm.
„Du wurdest doch von deinem Dad misshandelt. Zu wem würdest du lieber wollen? Zu mir oder zu deinem Dad?"
Joshua zuckte verunsichert mit seinen Schultern und sagte: „Zu meinem Vater denke ich."
„Er misshandelt dich.", warf René ein.
„Du würdest mich misshandeln und verkaufen.", sagte Joshua und war schon wieder an der Grenze zum heulen. All die schrecklichen Erinnerungen kamen in ihm auf. Wie sein Vater ihm in den Nacken keuchte und immer tiefer in ihn drang.
„Ich will eigentlich weg. Normal leben können ohne misshandelt zu werden.", sagte er.
„Ich misshandel dich nicht, du bist schon zu alt. Man richtet die Kleinen ab. Du würdest es bei mir gut haben, solange du keine Scheiße baust."
Joshua sah ihn überrascht an, aber als er zu seinem Vater sah, bemerkte er seine Enttäuschung und seinen Scham. Seine Augen waren nass und glitzerten in dem Sonnenlicht.
„Ich liebe trotzdem noch meine Familie René.", sagte er entschlossen und wollte sich an seinen Vater kuscheln, doch im selben Moment schnellt Renés Hand mit einem zweitem Messer an Joshuas Kehle. Er hielt in seiner Bewegung inne und wagte es nicht sich zu bewegen.
„Ich mach deinen Kack mit René. Du kannst mich haben, aber dafür musst du meine Familie in Ruhe lassen. Die sollen alle nach Hause können.
Plötzlich fing René an lauthals zu lachen. Joshua zuckte zusammen und sah ängstlich seinen Dad an.
„Ich lach mich schlapp, bestimmt lass ich Leano frei.", rief er und hatte schon vor lachen Tränen in den Augen.
„Der Junge ist Gold wert, den Tausch ich doch nicht. Aber ich biete dir was an Lecini.", sagte er und wurde wieder ernst. Lecini sah ihn interessiert an.
„Ich will deinen Jungen zum ficken haben, für einen Gangbang. Und danach lasse ich euch in Ruhe."
Joshua wurde blass und sah entsetzt seinen Vater an.
„Nein Dad! Bit...!", rief er, im selben Moment bekam er aber Renés Knie mit voller Wucht in den Schritt gerammt. Winselnd und unter Tränen sackte Joshua auf dem Boden und hielt sich seine Eier.
„Ich kann nicht, er ist mein Sohn. Nimm doch mich.", sagte Lecini, aber René schüttelte seinen Kopf.
„Wenn das so ist nehm ich euch beide mit und mach was hübsches mit euch."
„Nein!", schrie Joshua sofort panisch und wollte aufspringen zum weglaufen, doch im selben Moment hatte René sein Messer geworfen. Es blieb in Joshuas Bein stecken.
Dennoch wollte Joshua weglaufen. Aber er konnte gerade mal aufstehen, da packte René ihn auch schon und hielt ihn fest.
„Ich will nicht!", schrie er und versuchte sich zu wehren, doch René war stärker als er. Lecini nahm seinen Sohn langsam fest in den Arm und küsste ihm auf den Kopf.
„Wir packen das.", sagte er ruhig und küsste ihn auf den Kopf.
„Nicht weglaufen.", sagte René scharf zu Lecini, zog Joshua grob zum Auto und schmiss ihn in den Kofferraum. Dann zog er das Messer aus Joshuas Bein und steckte es wieder ein.
„Geh da auch rein!", befahl er Lecini. Widerwillig stieg er auch in den Kofferraum und René machte ihn zu.
„Papa.", sagte Joshua weinend und krallte sich an seinen Vater. Das Auto fuhr los und Joshua jaulte laut auf.
„Alles wird gut mein Sohn, versprochen.", sagte Lecini und legte seine Hand auf seinen Mund.
„Das wird jetzt etwas wehtun, aber dein Bein blutet ziemlich stark.", sagte Lecini. Angespannt krallte sich Joshua doller an seinen Vater. Grob legte Lecini seine Hand auf die Wunde und drückte sie kräftig drauf. Im ersten Moment schrie Joshua und versuchte aus Reflex sein Bein weg zu ziehen, aber Lecini ließ das nicht zu. Nach einiger Zeit wurde er entspannter und atmete nur noch angestrengt. Als das Auto hielt lag er nur noch schwach da und der Kofferraum war voller Blut.

JaquelineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt