Sanft strich sie Leano übers Haar. Er schlief so friedlich. Endlich. Sein Körper drückte sich eng an ihren. Sie merkte, dass er eine starke Bindung zu ihr aufbaute. René wusste das auch und er wusste auch, wie man diese Bindung ausnutzte. Sobald es Leano besser geht, würde René ihn abrichten. Ihn ficken bis er es abkann und ihm beibringen gehorsam zu sein. Und wenn er das nicht tun würde, dann würde er Jaqueline was tun.
Jaqueline.", murmelte Leano im Schlaf und seine Hand krallt sich an ihren Arm.
Ich bin da Leano, alles ist gut.", sagte sie und küsste ihm auf den Kopf: Hab dich lieb."
Leano krallte sich doller an sie und wurde unruhig. Tränen flossen aus seinen geschlossenen Augen. Jaqueline spürte seine Angst. Es musste schrecklich für ihn sein. Sie selber hatte das gleich erfahren, nur dass sie jünger war und René vorsichtiger gewesen war. Als René sie als kleines Kind gefunden hatte, hatte sie furchtbare Angst gehabt. Sie hatte sich immer wieder vor ihm versteckt und geweint, wenn sie alleine war. Aber es erging ihr bei René nicht schlechter als Zuhause. Nie erging es ihr schlechter als früher. Hier hatte man sich richtig um sie gekümmert, war immer für sie da. Sie hatte jemanden, der ihr zuhörte und bei dem man auch mal weinen durfte. Niemand hasste sie und René schlug sie niemals zusammen. Er war wie ein Vater für sie geworden, nach all den Jahren. Selbst ihren Geburtstag hatten sie immer gefeiert.
Leano wachte mit einem lauten Schrei auf, sodass sich Jaqueline fast zu Tode erschreckte. Er war kreideblass im Gesicht, seine Fingernägel bohrten sich in Jaqueline's Arm und sein ganzer Körper zitterte.
Leano, was ist denn los?", fragte sie besorgt. Leano sah sich kurz an und senkte dann stumm und schluchzend den Blick wieder. Ihm schien nicht nach reden zu sein, also schloss Jaqueline ihn fest in den Arm.
Alles wird gut, das war nur ein böse Traum. Niemand tut dir weh.", sagte sie und beruhigte ihn etwas. Sie drückte seinen Kopf an ihre Brust um ihm Geborgenheit zu geben, das hatte René auch immer gemacht, und dann ging es Jaqueline immer gleich viel besser. René stieß die Tür auf und sah die beiden an.
Was ist passiert?!", rief er und musterte Leano.
Ein Albtraum.", antwortete Jaqueline knapp und küsste Leano auf den Kopf. Sie spürte seine Anspannung, bei René's Anwesenheit, jedoch war er nicht im Begriff zu gehen. Er legte sich hinter Leano und nahm ihn und Jaqueline im den Arm. Sie spürte wie Leano zusammenzuckte. Auf einmal fing er an zu weinen. Einfach so wie aus dem nichts. René stand auf und ging wieder, er wusste, dass ich besser zu ihm durchdrang.
Ich will nach Hause.", hauchte er zwischen seinen Tränen hervor, als er weg war. Das sollte Jaqueline damals nicht, sie wollte nur weg.
René hat gesagt die schlagen dich da.", sagte Jaqueline, Leano schüttelte den Kopf und sagte: Nur mein Vater, wenn Joshua mir scheiße in die Schuhe schiebt. Meine Mutter und meine Schwestern lieben mich. Meine Mutter ist nur nicht immer da."
Ach so"
Leano nickte.
Ich kann dir leider nicht helfen. René ist keiner, der wen einfach so gehen lässt. Dafür weißt du zu viel über ihn. Du hast seinen Sohn gesehen, weißt dass er wen umgebracht hat, weißt dass René der Kopf einer Bande ist, und noch viel mehr."
Ich sag nichts. Ich will nur wieder zu meiner Familie. Meinen Eltern sage ich, dass ich mich versteckt hab irgendwo."
Jaqueline tat Leano leid. Er hatte wen, bei dem es sich lohnte zu leben. Jaqueline hingegen lebte nur noch für René und seine Geschäfte, wobei dies kein richtiges Leben war. René verkaufte sie an fremde Männer, damit die sich an ihr vergnügen konnten. Das gleiche würde er mit Leano machen.
Ich spreche nachher mal mit René darüber, ob es da irgendeine Möglichkeit gibt. Aber ich kann dir nichts versprechen."
Leano lächelte sie dankbar an und ließ sie los. Er wischte sich die Tränen weg und sagte ein unverständliches 'danke'.
Jetzt erzähl mal, wovon du geträumt hast.", sagte Jaqueline, damit er sich ihr etwas öffnete und sich beruhigte. Zuerst schien er sich unsicher zu sein, dann fing er aber an zu erzählen.
Alles war gut. Ich hab mir dir zusammen gewohnt, alleine. Und dann kam René mit seinen Männern. Sie schlugen auf uns ein und..."
Tränen stiegen ihm wieder in die Augen.
...und dann haben sie uns vergewaltigt und dich umgebracht.", erzählte er zu Ende und schluchzte leise.
Wir haben zusammen gewohnt?", sagte Jaqueline, um vom schlimmen Teil abzulenken. Leano nickte etwas schüchtern.
Wie war es?", fragte sie weiter.
Schön.", antwortete er schüchtern und knapp.
Waren wir ein Paar?"
Leano wurde rot und nickt. Jaqueline lächelte und küsste ihn. Sein Gesicht wurde ganz rot und er sah sie überrumpelt an. Sie hatte ihn einfach auf den Mund geküsst.
Du bist toll Leano.", sagte sie und strich ihm durchs Haar: Bist du in mich verliebt?"
Die Frage brachte ihn komplett aus der Rolle und er sah sie nur noch überfordert mit seinem knallrotem Gesicht an.
I-ich weiß es nicht.", brachte er nach einer halben Ewigkeit kleinlaut hervor: Vielleicht."
Jaqueline lächelte.
Ich fänds nicht schlimm. René auch nicht. Brauchst nicht so ängstlich zu sein.", sagte sie. Leano nickte.
Also sag, ja oder nein."
Ich weiß es nicht.", sagte er beschämt und schniefte: Ich weiß nicht wie sich das anfühlt. Ich war doch noch nie verliebt."
Jaqueline lächelte wieder verständnisvoll und sagte ruhig: Ich doch auch nicht, René hat mir viel erzählt, aber Ahnung hab ich keine."
Leano lächelte etwas kümmerlich und kuschelte sich wieder an sie.
Ich hab dich lieb."
Ich dich auch.", antwortete Jaqueline und nahm ihn fest in den Arm. Sie waren gleich alt. Na ja, fast. Jaqueline war 9 Monate älter, also fast ein Jahr, aber das würde keine Hürde sein, falls sich da irgendwas entwickeln sollte. Wäre nur noch die Frage, wie René das finden würde, wenn sie sich verlieben würde. Das würde sie ihn später fragen.
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Jaqueline
RandomLeano führt kein einfaches Leben. Seine Mutter ist ständig weg und seine Familie ein reines Desaster. Doch an einem Tag änderte sich alles, jemand hält ihn gefangen und er lernt ein nettes Mädchen kennen.