Er sah ins Zimmer rein und sah wie Leano und Jaqueline miteinander kuschelten. Er schlief in ihren Armen und hatte sich dicht an ihren Körper geschmiegt.
Leise schloss er wieder die Tür hinter sich und zog sich Schuhe an. Er traf sich heute wieder mit seiner Bande. Er kniete sich hin, zog sein Hosenbein etwas hoch und schob ein Messer in seine Socke. Heute hatte er keinen Jungen dabei, da würde er auch gefährlichere Sachen machen. Um Jan machte sich René keine Sorgen, Jaqueline konnte sich wehren und Jan wüsste genau, dass er ihn alle machen würde, wenn er sie auch nur berührt.
Er zog das Hosenbein wieder runter, steckte sich noch eine Pistole in den Hosenbund und zog sein Shirt drüber, dann lief er runter. Seine treue Magnum schmiegte sich an seinen Rücken. Das ist die Waffe, die ihn immer beschützt hat und selten ihr Ziel verfehlte. Er hing an ihr und niemand durfte damit schießen. Nur er durfte sie nehmen, Jaqueline gab er die Waffe nicht einmal zum säubern, so sehr hing er daran.
René ging die Straße entlang, gelassen aber auch wachsam wie ein Fuchs. In den Blickwinkeln beobachtete er ganz genau ob sich etwas bewegte. Er horchte ganz genau und verließ sich auch auf sein Bauchgefühl. Sein Bauch hatte immer recht. Gefahr zu spüren war sein sechster Sinn.
Er kam an und klopft an die Tür. Jemand machte auf und ließ ihn rein. Seine Jungs konnten ihn durch eine Minikamera sehen, die im Rahmen versteckt war. Eine reine Sicherheitsmaßnahme gegen unerwünschte Besucher.
„Und? Gibt's was neues?", fragte René sofort und ging zu dem Stadtplan, der an der Wand hing. Sie hatten einen neuen gekauft und wieder aufgehängt. Der alte war zerknüllt und zerrissen im Ofen gelandet, nach einem Wutanfall von ihm. Das Gebiet seiner Bande war mit einem blauen Textmarker markiert, die Polizei war mit einem roten Marker markiert worden und einem 2 cm großen Kreis darum, damit es einem auch auf jeden Fall ins Auge stach. Die Gebiete der anderen Banden waren auch markiert. Mit grün waren die Gebiete eingekringelt worden und die Namen reingeschrieben. Er sah Namik's Gebiet, Tarek's und John's. Die winzigen Banden waren nur Streuner, die ihnen aus dem Weg gingen. Die waren uninteressant.
„BigBoy hat mir 3 anderen nen Laden ausgeraubt, Peanut hat ne Frau um ihre Handtasche und 285€ erleichtert und Marry hat 5k Stoff heute vertickert mit 2 anderen Jungs.", erklärte Flash.
„286", rief Peanut von irgendwo weiter hinten. René schmunzelte innerlich. Die Spitznamen in einer Bande waren das wichtigste. Sie dienten als Deckung und schweißten seine Männer besser zu einem Team zusammen. BigBoy war gerade mal 19, dafür allerdings jeden Tag sportlich unterwegs. Er war stark und muskulöser als mindestens die Hälfte seiner Jungs. Deswegen BigBoy. Peanut ergab sich daraus, dass irgendwer ihm mal auf einer Party mit Alkohol gesagt hat, seine Haare hätte die Farbe von Erdnüssen. Und Marry, der ein Mann war, hieß so, weil er lange Haare hatte und irgendwer ihn mal mir einer Marie vertauscht hatte. Und da Marie kacke war nannte man ihn Marry, was aber nicht wirklich viel besser war. Und Flash war der IT-Spezialist, er kam immer mit den neusten Nachrichten um die Ecke und flashte sie quasi mit sowas wie: Die Bullen sind auf dem Weg hier her. René selber hieß BigBoss, was sich von selber erklärte.
„Prima, schmeißt die Kohle in Tante Hildegard.", sagte René.
„Das Geld ist schon im Schwein drin Boss.", sagte Flash. René nickte zufrieden und ließ seinen Blick über die Menge schweifen. Er entdeckte Buchs, der etwas zurückhalten da stand, als hätte er etwas ausgefressen.
„Buchs! Komm her!", rief René und musste wieder an Buchs Bunny denken, na ja, er war ja auch Buchs Bunny, aber der ganze Name war zu lang und Bunny klang zu weiblich.
Zögernd ging Buchs zu ihm. René musterte ihn kritisch und sagte in einem strengen Ton: „Was hast du ausgefressen!?"
Er zögerte, sagte aber dann: „Wir haben Joshua Alban gekidnappt und vergewaltigt."
René wurde rot im Gesicht und am liebsten hätte er seine Magnum gezogen und ihm sein Spatzenhirn weggeschossen, aber er beherrschte sich.
„Mit wem?", fragte er, man hörte sein Wut deutlich aus seiner Stimme heraus.
„Mit uns.", sagte Garry und trat zusammen mit Everest hervor. Sofort wusste René, das Garry dahinter steckte, er war nur froh, dass er nicht so hohl war und Joshua hier her gebracht hatte. Everest hieß so, weil er ein Riese war und er war der Stärkste von allen.
„Hat er euch gesehen?", fragte René scharf.
„Nein.", antwortete Garry.
„Dann lasst ihn laufen.", befahl er. Garry sah ihn entsetzt an.
„Wie wollen den aber noch ficken!", rief Garry entsetzt. René zuckte jedoch gleichgültig mit den Schultern und wandte sich wieder dem Stadtplan zu. Er nahm einen Klebepunkt und klatschte ihn auf das Haus von Leano's Eltern.
„Keiner geht mehr in die Nähe von diesem Haus, und der Junge wird laufen gelassen. Schlagt ihn K.O. und legt ihn unter eine Brücke, der findet schon nach Hause."
Garry stimmte murrend zu. René wusste, dass er scharf auf seinen posten war, nur fehlten ihm dazu leider die Qualitäten und der Respekt.
„Und ich komme mit. Ich will den Jungen persönlich frei lassen und ihm eine Botschaft mitgeben."
„Okay Boss.", sagte Everest. René ließ von der Karte ab und verließ zügig mit Garry, Bunny und Everest den Raum. Garry fuhr sie zu einem Haus und führt sie ins Schlafzimmer, wo Joshua aufs Bett gefesselt lag und schlief. Seine Augen waren nicht mehr verbunden, die Augenbinde war von seinem Kopf gerutscht. René machte sie ihm wieder um, löste ihn vom Bett und legte ihm Handschellen an. Joshua wachte auf und regte sich. René spürte seine Angst. Er begann mit dem Gedanken zu spielen, ihn auch zu behalten. Zwar gehörte er nicht zu seiner Zielgruppe, aber er könnte es versuchen. Und wenn er sich nicht bändigen lassen würde, dann würde er ihn nur zum vergewaltigen nutzen. Er überlegte eine Weile und kam dann zu seinem Schluss. Er zog seine Waffe und schlug ihn mit einem kräftigen Schlag auf den Hinterkopf nieder, damit er nichts mehr mitbekommen würde.
„Schafft ihn in euren Wagen und deckt ihn zu.", befahl René und musterte seinen Körper nochmal. „Er würde sich perfekt eignen.", dachte sich René und verließ den Raum.
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Jaqueline
RandomLeano führt kein einfaches Leben. Seine Mutter ist ständig weg und seine Familie ein reines Desaster. Doch an einem Tag änderte sich alles, jemand hält ihn gefangen und er lernt ein nettes Mädchen kennen.