Jaqueline

12 0 0
                                    

Mitfühlend betrachtete sie ihren Körper. Nackt und entblößt und bildhübsch. Ihre Hände waren ans Bett gefesselt und am Hals war eine leichte Schnittwunde. René hatte gesagt, dass sie ohnmächtig geworden ist und er das Messer nicht rechtzeitig wegziehen konnte. Leano war mit René im Wohnzimmer. Seine Schwester soll ihn nicht sehen.
Unruhig fing Mia an sich zu bewegen. Sie zog an dem Fesseln und öffnete benommen ihre Augen.
„Wo... Wo bin ich?", fragte sie und drehte ihren Kopf. Jaqueline antwortete nicht und starrte sie nur an. Mia bekam Gänsehaut und zog fröstelnd ihre Beine an sich ran. Jaqueline stand auf und nahm ihre Decke. Mia sah sie erschrocken an, als sie sie bemerkte.
„Er hat dir nichts getan, brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen.", sagte sie und deckte Mia zu.
„Mach mich los.", sagte sie und zog wieder an den Fesseln.
„Darf ich nicht.", antwortete Jaqueline und setzte sich aufs Bett. Eingeschnappt sah Mia sie an.
„Beruhig dich am besten Mia und reiz niemanden.", sagte sie ruhig.
„Halt deine dumme Fresse!", schrie sie Jaqueline an: „Mein Bruder ist tot! Ich tu nen Scheiß!"
Ihr stiegen Tränen die Augen sie drehte den Kopf weg. Niemand sollte sehen wie empfindlich und verletzlich sie war.
„Okay.", sagte Jaqueline leise. Sehr leise. Schon fast kleinlaut, als würde sie Angst davor haben, ihr zu widersprechen. Vielleicht hatte sie aber auch Mitleid. Jaqueline wusste es selbst nicht und eigentlich war es auch egal. Sie stand auf und verließ den Raum. Leise tapste sie mit ihren nackte Füßen durch die Tür und schloss sie langsam und fast lautlos hinter sich. Vielleicht hätte sie Mia zudecken sollen. Aber René würde das später selber klären und sie konnte jetzt schon spüren, wie Leano weinen würde, wenn er seine Schwester schreien hört.
Jaqueline ging ins Wohnzimmer. Leano lag nackt auf dem Sofa, und René hatte seine Hose runtergezogen und strich über Leano's Körper, während er seinen steifen Schwanz massierte.
„Er wird noch krank René.", sagte Jaqueline und legte eine Decke über Leano.
„Ne, wird er nicht. Übernehm du mal Jaque, ich hab zu tun.", antwortete er und stand auf. Jaqueline nickte und beobachtete wie er seine Hose wieder anzog. Leano regte sich keinen Millimeter, wahrscheinlich hatte René ihm Angst gemacht.
„René? Weiß er bescheid?", fragte Jaqueline.
„Nein, ich klär das.", antwortete er und ging. Jaqueline wusste ganz genau zu wem er ging und was er vor hatte. Sie setzte sich zu Leano und nahm ihn fest in den Arm.
„Wollen wir beide mal zusammen schlafen?", fragte sie und küsst ihn. Er wurde rot und sah sie überfordert an.
„Du meinst so richtigen Sex?", stammelte er. Jaqueline kicherte und drückte ihn eng an sich.
„Nur wenn du willst.", sagte sie und fasste ihm in den Schritt. Er schüttelte seinen Kopf und drückte seine Beine zusammen. Sie spürte, dass er es nicht wollte und zog ihre Hand wieder zurück.
„Okay Schatz.", sagte sie und küsst seinen Hals zärtlich: „Frag wenn du willst, ich kann immer."
Leano nickte und sah auf die Decke. Sie war weiß und kuschelig und mega warm. Jaqueline liebte diese Decke und die hatte René auch extra für sie gekauft.
Auf einmal horchte Leano auf und seine Gesichtsfarbe änderte sich von Feuerrot zu Kreidebleich. Jaqueline drückte ihn fest an sich und horchte auch. Mia schrie. Man hörte das klatschen der Ohrfeigen und René, wie er sie vergewaltigte. Das Bett knarrte, wenn er vor Wut besonders hart zustieß. Mia's Schreie hörten sich an, als hätte sie Panik und ungeheure Schmerzen.
„Ignorier das Leano, René rastet aus, wenn man ihn stört.", sagte Jaqueline, doch Leano schien die Schreie seiner Schwester wieder zu erkennen. Er wollte aufstehen, doch Jaqueline hielt ihn fest.
„Nein, René hat es ausdrücklich verboten.", sagte sie und drückte ihn immer fester an sich: „Bitte Leano, lass es. Für mich. Bitte."
Sie fing schon fast an zu schluchzen, so viel Angst hatte sie um Leano. Er wäre nicht der erste Junge, den René ermordet.
„Bitte.", hauchte sie ihm ins Ohr und die erste Träne floss über ihre Wange. Leano hörte auf sich zu wehren und drehte seinen Kopf zu ihr.
„Es klingt wie Mia.", sagte er.
„Das ist egal Leano, René ist gefährlich. Du kannst eh nichts für das Mädchen tun.", sagte sie und schluchzte leise. Leano drehte sich zu ihr und nahm sie fest in den Arm. Jaqueline krallte sich an ihn und wollte ihn nie wieder loslassen, solch eine Angst hatte sie um ihn.
„Ist okay Schatz.", sagte Leano und küsste ihren Hals. Sie schloss ihre Augen und genoss den Kuss. Sie spürte ihn auch noch Minuten später und prägte sich dieses Gefühl ganz genau ein. Denn sein Kuss war zärtlich und voller und Liebe und durchströmte ihren ganzen Körper. Kein Mann zuvor hatte sie so geküsst.
Sanft strich sie Leano durchs Haar und stellte sich vor, wie die beiden ganz alleine sind und tun und lassen können, was sie wollen.
„He! Jaque!", rief Jan und riss sie aus ihren Gedanken.
„Hmm?"
Sie sah ihn an und nahm Leano's Hand fest.
„Ich hab Hunger.", sagte er.
„Ja, ich koch sobald es René sagt.", antwortete Jaqueline. Sie mochte Jan nicht, er war nicht sehr viel anders als René, nur dass René schlauer war. René wusste immer was er tat, Jan schien dagegen, von nichts auch nur ansatzweise einen Plan zu haben. Als würde er handeln und erst Stunden später drüber nachdenken, dann, wenn es schon zu spät ist.
Jan ging murrend in die Küche und setzte sich dort hin. Jaqueline beschloss sich wieder Leano zu widmen und drückte ihn aufs Sofa, sodass er lag. Sie nahm seine Decke, legte sich halb auf ihn und deckte ihn und sich zu. Es war warm und gemütlich bei ihm. Nur spürte sie, wie Leano bei den Schreien immer angespannter wurde. Jaqueline legte seine Arme um ihn und schloss ihre Augen. Er würde ihr nicht weglaufen, dazu liebte er sie viel zu sehr und sie hielt ihn gut fest. Eigentlich konnte nichts schiefgehen.

JaquelineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt