Silber und Drache 81

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„Wirklich? Du heiratest mich nur, wenn ich dich zwinge?"

Sie lehnte die Arme auf den Wannenrand und musterte mich. Ihre Ruhe machte mich nervös.

„Weißt du wie viele Heiratsanträge ich bisher bekommen habe? Ich bin unverheiratet, weil ich nur dich haben wollte. Selbst als ich dachte du wärst Tod. Und du willst mich nicht? Das versetzt mir schon einen Schlag."

Abwehrend hob ich die Hände.

„Ich sage doch nicht, dass ich dich nie heiraten will. Versteh mich doch nicht absichtlich falsch."

Zu gut erinnerte ich mich an meinen Moment der Eifersucht, als sie mit Vigour auf dem Balkon verschwunden war.

Riskierte ich zu viel? Vielleicht war ich mir ihrer zu sicher.

Mit einem nachsichtigen Lächeln winkte sie mich zu sich her. Brav wie ein gut trainierter Hund, trottete ich zur Wanne.

Wahrscheinlich würde sie mich zur Ehe überreden, wenn sie wirklich wollte. Es gruselte mich, wie viel Macht sie über mich besaß.

Kaum stand ich vor ihr, schlang sie die Arme um meine Mitte und küsste meinen nackten Bauchnabel.

Ihre warmen Lippen brannten auf meiner Haut.

„Tut mir Leid. Ich weiß, dass du Zeit brauchst. So viel Ablehnung wie heute, erfahre ich selten. Ich bin gereizt. Deine Mutter muss mich nicht mögen. Aber du musst."

Frech zog sie am Saum meiner Hose und schob sie über meinen Po nach unten. Mein Lendenschurz schützte mich noch vor ihrem Blick. Krampfhaft hielt ich ihn fest.

„Ich liebe dich. Und...und ich will dich auch heiraten. Aber alles der Reihe nach.", sagte ich.

Ich drehte und wand mich aus ihrem Griff. Immer wieder gelangten ihre bösen Finger an den Bund meiner Unterwäsche.

„Und meine Mutter wird dich auch...komm schon. Lass das jetzt. Ich zieh das aus, wenn ich in der Wanne sitze."

Die Königin gluckste vor sich hin, als ich ungeschickt, mit herunter gelassener Hose, die Finger um meinen Lendenschurz gekrallt, von ihr weg stolperte.

Schwer atmend kam ich zum Stehen und kickte die Beinkleider von meinen Füßen. Nur knapp verfehlten sie den Kopf der Elfe.

Kichernd duckte sie sich.

„Nun komm schon her. Meine schüchterne Prinzessin."

Meine Geliebte wollte mich unbedingt ärgern. Wenn es ihr half den Frust von zuvor zu vergessen, stellte ich mich gerne zur Verfügung.

Ihr gegenüber, ließ ich mich ins Wasser gleiten.

„Hilf mir das Kleid auszuziehen. Die Wolle ist schwer so vollgesogen.", verlangte sie sofort.

Wir brauchten ein Zeit lang, um sie zu befreien. Pitschnass klatschte das Gewand auf den Boden. Eine Pfütze bildete sich um das Kleid, die stetig wuchs.

Ohne Zögern, warf meine Geliebte ihren eigenen Lendenschurz hinterher. Mit ausgestreckter Hand, verlangte sie nach meiner Unterwäsche.

Mit einem frustrierten Seufzer, zog ich mir das letzte bisschen Stoff vom Leib und händigte ihn aus.

Auch mein Lendenschurz landete im hohen Bogen auf dem Boden.

Nun versteckte mich nur noch der Schaum auf dem Wasser vor neugierigen Blicken.

„Na. Nun baden wir endlich anständig miteinander.", sagte die Königin.

Sie nahm zwischen meinen Beinen platz und kuschelte ihren Rücken an meine Brust. Meine Hände platzierte sie auf ihrem Busen.

Erschrocken zog ich die Finger zurück, doch die Elfe presste sie wieder an das weiche Fleisch.

Zufrieden räkelte sie sich auf mir. Mir blieb beinah das Herz stehen.

„Ich muss nachher noch zu Vigour. Vor dem Abendessen."

Das Wissen um den Termin, sollte sie ermahnen, solche Aktionen sein zu lassen. Doch die Königin lachte bloß.

„Bei einem Treffen mit deinen Eltern, unterstütze ich dich absolut in deinem Zölibat. Vigour ist kein Grund. Denk dir eine bessere Ausrede aus."

Ich sah meine Bitte nicht als Ausrede. Doch tatsächlich würden sich jeden Tag Gründe finden lassen, sie nicht anzufassen.

Meine Geliebte machte mich so nervös. Hilflos versuchte ich ihr Einhalt zu gebieten, solange ich noch konnte. Wo war mein Vertrauen in sie? In das Versprechen meine Grenzen zu achten, dass sie mir gegeben hatte?

„Ich vertraue dir. Ich werde klar denken können, wenn ich Vigour aufsuche. Ja?"

Die Elfe drehte sich auf mir und lächelte mich an.

Mit starken Fingern klammerte sie sich an meine Schultern.

„Wann denkst du denn nicht mehr klar? Wenn ich dich dort küsse?"

Mit einem unschuldigem Blinzeln deutete sie zwischen uns auf das Wasser, ziemlich genau auf meine Lenden.

Schwer schluckte ich, bevor ich antwortete.

„Als ob du solange die Luft anhalten kannst."

Die schnippischen Worte kamen schüchtern und unsicher heraus.

Schelmisch grinste die Königin. Ihre Finger rutschten von meiner Schulter, als sie versuchte sich höher zu stemmen. Wie aus Versehen rettete sie sich an meiner Brust. Leicht streichelte sie mit der ganzen Hand darüber.

Mit einem leisen Ächzen, klammerte sie sich wieder näher an mich.

Versehen oder nicht. Mein Herz galoppierte unaufhaltsam.

Mir wurde heiß. Ich schob es auf das dampfende Badewasser.

„Ich würde dich grob aus der Wanne zerren und dich auf den Boden werfen, bevor ich über dich herfalle.", zischte die Elfe.

Mit einem Fauchen deutete sie einen Biss an meinem Ohr an, doch sie hauchte nur einen Kuss darauf.

„Du würdest mich so grob behandeln?", fragte ich überrascht.

Mit ihrer reinen Körperkraft, würde sie mich niemals aus der Wanne herausbringen. Dazu brauchte sie ihre Magie. Ich vertraute ihr, dass sie diese nicht leichtfertig gegen mich einsetzte.

„Manchmal brauchst du das. Du hast doch nicht umsonst den Drang, dich ständig zu prügeln. Vielleicht gehe ich das mit der Eheschließung auch vollkommen falsch an. Ich sollte dich einfach heiraten, ohne dich zu fragen. Ich bin viel zu nett zu dir."

Spontan kicherte ich. Ihre Drohung klang kein bisschen gefährlich. Obwohl, vielleicht würde sie mich tatsächlich im Schlaf heiraten. Für einen winzigen Moment, störte mich die Vorstellung nicht. Sie begeisterte mich sogar.

Großer weiser Drache, ich war verloren. Ich kämpfte so sehr für mein Recht eigene Entscheidungen zu treffen. Nur um am Ende von einer Zwangsehe zu träumen.

Laut seufzte ich und versank blubbernd im Wasser.

Eine gründliche Reinigung musste mir diese gefährlichen Gedanken aus dem Kopf waschen.

Sofort fischte mich die Königin wieder heraus und wischte mir den Schaum vom Gesicht.

„Was machst du denn da?"

Fest hielt sie mich umschlungen. Ihr weicher Körper presste sich eng an mich. Ein schönes, doch viel zu nervenaufreibendes Gefühl.

„Ich mag es, wenn du nett zu mir bist."

Meine wahren Gedanken würde ich ihr niemals verraten. Damit erteilte ich ihr die Erlaubnis, alles zu tun was sie wollte.

„Dann werde ich unglaublich nett zu dir sein. Beschwer dich nachher nicht.", hauchte die Königin.


Drache und SilberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt