11. Teil - Der Kampf

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Auf meine zurecht gestellte Frage reagierte Alex bloß lachend und das wieder auf seine eigene, widerliche Weise, ehe er näher kam und sich zu mir bückte.

,,Dieser Tarik. Tue ja nicht so unschuldig.''

In meinem Kopf wollte es einfach nicht rattern. Was hatte Tarik jetzt hiermit zu tun? Kannten sich die beiden etwa doch? Und wenn ja, woher? Er hatte damals Alexbeinahe zusammen geprügelt, weil er mich bedrängte.. Deshalb?

,,Die Idee gefällt mir immer mehr. Mal schauen wie viel du ihm bedeutest.'', sprach er leiser, unheimlicher und besessener.

,,Wir sind nicht zusammen!'', schoss es wie aus einer Pistole aus mir heraus.  Alex war aufgestanden und näherte sich meinem Körper an. Ich lehnte mich so weit wie möglich nach hinten und versuchte meine Nasenwege zu schließen, damit mir sein abstoßender Körpergeruch nicht zu nahe kam. Er lachte leise aufund strich mit seinen kalten Fingerkuppen über mein Gesicht. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, während mein Puls vor Panik anfing zu rasen.

,,Aber deine junge Schönheit behalte ich im Hinterkopf. Es wäre doch zu schade.''

Ich schluckte fest und drehte meinen Kopf zur Seite um diesem widerlichen Gestank nicht mehr entgegen zu stehen.

Nun saß ich schon stundenlang in diesem muffigen Raum und hatte meine Hände verzweifelt in meinen Haaren verschränkt. Als ich kurz hoch sah, erblickte ich wie Alex mit den weißen Päckchen beschäftigt war. Er bemerkte meine Blicke auf sich.

,,Du hattest deine Arbeit für deine Jahre gut gemacht. Zu schade, dass alles so enden musste.''

,,Ich will nicht mehr in ein derart dreckiges Geschäft.'', entgegnete ich verbittert.

Alex lachte auf und hob seinen Kopf an um mir erneut seine widerliche Zahnlücke zu präsentieren.

,,Gut möglich. Das hättest du dir aber um einiges früher überlegen sollen.'', er hielt inne und stand auf um kurz vor mir stehen zu bleiben.

,,Wenn man einmal einsteigt ist man für immer stückweise im Geschäft. Dein Fehler war, dass du mich verraten hast. Und nun solltest du damit leben, dass ich immer dein Schatten sein könnte.''

Gebannt sah ich in sein spöttisches Grinsen, bis es auf einmal leise klingelte. Alex' Grinsen zog sich in die Breite. ,,Dein Retter hat es also auch mal geschafft.'', sprach er belustigt, ehe er sich auf den Weg zur Tür machte. Kurz davor blieb er noch einmal stehen und drehte sich mit einem bitteren Gesichtsausdruck zu mir.

,,Du bleibst ruhig sitzen, kapiert? Sonst kann ich ganz anders werden.''

Ich nickte widerwillig und lehnte mich still zurück. Als Alex aus dem Raum verschwunden war, lehnte ich mich weit vor und versuchte die Stimmen herauszuhören. Und ehe ich geschafft hatte, etwas zu entschlüsseln, schritt Tarik in den Raum.

,,Leila?'', fragte er ruhig und mit keinerlei Emotion.

Er trug immer noch ein Verband an der Stirn, welches an den vergangenen Abend erinnerte. Alex kam ihm nach und zeigte mir mit seinem erhobenen Zeigefinger und einem drohenden Blick sitzen zu bleiben.

,,Bevor du deine Perle mitnimmst, möchte ich euch noch etwas zeigen.''

Gebannt sah ich zu Tarik, welcher mich mit einem wenig erfreuten Blick fixierte.Sein sonstiger Drei-Tage-Bart war mehrere Tage drüber und wirkte sich dadurch reifer und markanter auf seinem Gesicht aus.

,,Hier.''

Alex reichte mir ein kleinen Stapel Fotobilder. Verwirrt musterte ich die weiße Rückseite.

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