Kapitel 28

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Irgendwas kaltes berührt mein Gesicht. Ich öffne Augen und muss schnell blinzeln, denn Sonne strahlt mir in die Augen und ich habe das Gefühl, hätte ich sie eine Millisekunde länger auf, wäre ich blind.
Noch im Halbschlaf rolle ich mich auf den Rücken, um im nächsten Moment erschreckt hoch zu fahren.
Ich liege nicht im Bett meines Campers und es gibt auch kein gegenüber liegendes Bett in dem Cassy noch ruhig atmend schläft.

Langsam kommen die Erinnerungen und somit auch die Tränen der letzten Nacht wieder.
Ein billiges Fickspielzeug.
Das ist alles was ich bin.
Ich spüre, wie eine Träne langsam meine rechte Wange runter läuft und schließlich an meiner Lippe hängen bleibt, so dass ich einen leicht salzigen Geschmack schmecke.

Mir tut alles weh, mein Arm ist nass vom Tau der Wiese und jetzt merke ich auch, was mich geweckt hat.
Es regnet leicht.
Es ist nicht so ein heftiger Regen, bei dem es am besten noch gewittert und der gesamte Himmel wolkenvergangen ist.
Die Sonne scheint mir warm entgegen, es tröpfelt leicht und ich höre die Vögel singen.
Können die bitte aufhören?!
Das ist das letzte was ich gerade gebrauchen kann, so wie den Sonnenschein und was auch immer!

Ich möchte nur noch Zuhause sitzen, mich wie sonst jede Sommerferien in meinem gemütlichen Bett verkriechen, ein gutes Buch lesen und dabei noch etwas leckeres Naschen.
Vielleicht ein Buch mit einer Liebesgeschichte, denn in Bücher gehen die immer gut aus.
Warum kann mein Leben bitte kein Buch sein?!

Stattdessen liege ich auf einer Wiese, von der ich keine Ahnung habe, wo genau ich bin und weine ohne es stoppen zu können.
Langsam stehe ich auf.
Fuck!
Was ist mit meinen Fuß los?!
Wahrscheinlich habe ich es gestern nicht wahrgenommen, aber mein Fuß muss irgendwie verstaucht sein.
Ich kann ihn nicht mal bewegen, geschweige denn auftreten.

Was soll ich jetzt hier bitte machen?! Ich kann nicht für immer auf dieser Wiese rum liegen...
Und ob die anderen mich finden werden ist eine andere Frage. Wenn nicht, könnte mir diese Frage aber schon bald egal sein...
Ich lasse mich zurück ins Gras fallen und fange bitterlich an zu weinen.
Die beiden Jungs, die mir am meisten bedeutet haben, haben mich in dem Moment hängen lassen, in dem ich sie am meisten gebraucht hätte.

Und jetzt bin ich in einem einsamen Wald, weit entfernt vom Camp und kann nicht laufen.
Kann mein Leben noch schlechter werden?!
Ich schließe meine Augen und versuche mich zu entspannen.

Das wirkt allerdings nicht sonderlich gut, denn nach einiger Zeit höre ich eine Stimme in meinem Kopf, die meinen Namen rufen:
"Leana! Leana, wo bist du?"

Haltet einfach eure Schnauze, ich kann damit jetzt nichts anfangen!
Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber die Stimme hört sich an wie Tyler.
Warum genau er?!
Wieder schießen mir Tränen in die Augen.
Ich weiß nicht, ich habe zwar immer überlegt, wie ich ihm beibringen könnte, dass ich nicht auf ihn stehe, aber gleichzeitig hat ein kleiner Teil von mir das auch gehofft.
Ich weiß nicht warum.
Er war immer so süß zu mir, und jetzt soll das alles wegen so einer dummen Wette gewesen sein?!
Ich bin so ein naives kleines dummes Kind!
Plötzlich höre ich auf zu weinen.
Da ist immer noch diese Stimme.
Dieses Mal klingt sie lauter als vorhin und deshalb glaube ich auch nicht mehr, dass sie nur in meinem Kopf ist.

"Leana?! Bitte antworte!"

Er... Er war wirklich hier!
Es war keine Einbildung, er ist hier im Wald und ruft mich!
Ich bin so glücklich und möchte gerade antworten, als mir wieder einfällt wer er ist...
Wenn er mich beinahe gefunden hat, können das andere auch, also kann ich auch einfach auch jemand anderen warten, der mich findet, wie Cassy oder Lily.
So bleibe ich leise atmend auf meinem Rücken im Gras liegen.
Ich möchte einfach nur das er weg geht.
Bitte, Tyler, wenn du mich schon so verletzen musst, tu mir wenigstens diesen einen Gefallen.

"Leana, was machst du hier?"

Fuck.
Seine Stimme klingt so weich und warm, so mitfühlend, dass ich mich ihm am liebsten im nächsten Moment in die Arme werfen würde.
Stattdessen bleibe ich einfach, wieder mit Tränen in den geschlossenen Augen liegen.

"L... Leana... Alles gut bei dir? Antworte doch!"

Wie gerne würde ich das tun und alles, was gestern war, vergessen.
Plötzlich fühle ich eine Hand über meine Haare streichen.
Ich fahre hoch, stoße dabei aber gegen etwas hartes.
Als sich mein Blick beruhigt hat, sehe ich, was es ist.
Oder besser gesagt wer.
Ich bin nämlich gegen Tylers muskulöse Brust gestoßen.
Bitte nicht, bitte keine Tränen...
Doch es ist schon zu spät.
Schon wieder rollen mir ein paar einzelne, dicke Tränen über die Wangen.
Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so viel weinen kann.

"Hey, Kleines, was ist denn los?"
Tyler möchte mich in eine Umarmung ziehen, aber ich stoße ihn von mir weg.

Erschrocken sieht er mich an.

"Hey Leana, was ist los mit dir? Hallo, ich bins, Tyler, einer deiner besten Freunde!"

"Beste Freunde!", schnaufe ich wütend auf.

"Oder auch mehr wenn du willst...", spricht Tyler weiter und schaut mich mit einem gespielten Pedo-Grinsen an.

Das ist zu viel für mich.
Das alles erinnert mich einfach viel zu der an das mit Shawn. Tyler und ich sind alleine und er...
Er grinst mich nur so dumm an!
Die ganze aufgestaute Wut und Trauer bricht mit einem Mal aus mir heraus:

"Sag mal, checkst du es nicht?!
Ich will nix von dir!
Ich will einfach nur, dass du Arsch endlich weg gehst!
Zieh deine scheiß Nummer mir jemand anderem ab!
Und soll ich dir eins sagen:
Ich habe vielleicht sogar was für dich empfunden, aber das kann dir ja scheiß egal sein!
Bin doch eh nur dein Fickspielzeug!
Du kannst jetzt gehen und mit einer anderen deine dreckigen Sachen machen, ich hab darauf garantiert keine Lust mehr!
Erst Shawn und jetzt kommt ihr beide! Ich hab auch Gefühle, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst!
Ach ne, kannst du ja gar nicht, du vögelst ja einfach alles was bei drei nicht auf dem Baum ist!
Was war der Einsatz?! Hm? Ach, ist eigentlich auch egal, verpisst dich einfach, ich kann dich nicht mehr sehen!"

Während des ganzen Redeschwalles fließen mir Sturzbäche an Tränen aus den Augen, doch es fühlt sich gut an sich endlich mal richtig auszuheulen und alle Gefühle raus zu lassen.
Nachdem ich mit keiner Rede fertig bin, lasse ich mich erschöpft ins Gras sinken, neben mir ein verwirrter Tyler.

"Kleine, was ist los? Warum ein Fickspielzeug? Ich würde niemals auch nur daran denken dir weh zu tun! Das versp..."
Weiter lasse ich ihn nicht reden.

"Tyler, bevor du hier irgendwas versprichst, was du nicht halten kannst, denk nochmal darüber nach."

Er will etwas sagen, lässt seinen Kopf dann stattdessen aber langsam nach unten sinken. Er weiß, dass ich recht habe.
Er hebt noch einmal kurz den Kopf, anscheinend will er doch noch etwas sagen. Doch er lässt ihn einfach wieder sinken, aber nicht, ohne dass ich die Tränen in seinen Augen gesehen habe.

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Hellou 🤗

Tut mir leid, dass das jetzige Kapitel eher langweilig ist...🙁
Aber das Leben kann nicht immer spannend sein xD

Also... Ich bin mittlerweile in genau 100 Leselisten! OMG, das ist so krass!🎉🎉😍💋😂
(Und ja, ich bin so dumm und zähl das😂😂😂😅)

Ich möcht euch auch nicht weiter nerven, also bis denne!💕💕

Ohr denkt doch nicht das ichir die Chance auf Question of the Chapter entgehen lasse!😂😂
Also... Auch wenn es erst für morgen gilt, aber ich wollte unbedingt noch heute ein Kapitel online bringen!😅

Was ist in eurem Nikolausstiefel gewesen?🤓😂

Interessiert mich voll!💕💕💕

Only one summer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt