Gemeinsam tranken wir dann einen Kaffee, bevor wir raus gingen, um die Pferde zu füttern und uns schließlich gemeinsam zur Besprechung zu treffen. Ausnahmsweise war auch Emely dabei und auch Julian, Louis und Andreas waren ab jetzt natürlich jeden Morgen dabei. Sie gehörten ja schließlich übergangsweise zum Team.
"So. Wie ihr wahrscheinlich alle mitbekommen habt, ist das Chaos jetzt endgültig ausgebrochen. Ben fällt mindestens für ein halbes Jahr aus und Johannes wird auch ein paar Monate nicht reiten können. Dafür haben wir hier drei Ersatzkräfte und Emely wird auch ein bisschen mehr mit einsteigen. Trotzdem wird das ganz schön stressig und ziemlich chaotisch. Ich werde drei Stunden am Tag mit Ginger beschäftigt sein und dazu noch mehrere Stunden pro Woche trainieren. Da könnte es ein wenig schwierig werden. Außerdem neigt sich die Saison dem Ende zu und die letzten Springturniere stehen an. Dazu kommen noch die ganzen Rennen dieses Wochenende und nächstes Wochenende kommt irgend ein Vielseitigkeits Reiter, der bei mir einen Lehrgang reitet. Das heißt ich kann auch nur zwei oder drei Pferde noch zusätzlich reiten. Ihr müsst also alle ordentlich mit anpacken.", erklärte ich.
"Was ist mit den ganzen Rennen? Wie machen wir das da? Da waren Ben und Johannes doch auch mit eingeplant.", fragte Tom nun.
"Ich werde jedes Rennen mit reiten und Emely kommt auch mit. Die wird in der Zeit von der Schule befreit und kann dann auch ein paar Rennen mit reiten. Einen genauen Plan erstelle ich heute noch.", erklärte ich.
"Okay. Was ist für heute geplant?", fragte Tom weiter.
"Nichts. Die Pferde haben dieses Wochenende frei. Die müssen nur gefüttert und rein und raus gebracht werden. Nur die Pferde, die am Wochende mitkommen, werden bitte morgens mittags und abends eine Stunde in die Führmaschiene gestellt.", wies ich an.
"Welche sind das denn alles?", fragte Julia.
"Kyros, Sheyla, Liliana, Raja, Sadik, Soraya, Zafira, Kabir, Cheyenne, Zafir, Tahir, Salah, Munir und Malik. Ich bringe gleich noch einen Plan mit allen Pferden raus. Da steht dann auch drauf wer wann mit wem startet.", erklärte ich.
"Okay. Dann würde ich sagen wir bringen die Pferde raus und du machst den Plan fertig.", schlug Julia vor. Ich nickte und ging dann rein, wo ich mir im Büro den Plan schnappte, den ich bereits ausgedruckt hatte. Dort strich ich nun überall die Reiter durch, die nicht starten konnte und schrieb stattdessen die Alternative dahinter. Bei den meisten Rennen war das auch kein Problem. Da ritt ich dann einfach mit. Schwierig wurde es nur bei den Rennen, wo ich so schon ritt und auch Tom bereits ein Pferd ritt. Da musste dann einiges umstrukturiert werden. Das Problem war nur, dass ich nicht jeden einfach auf jedes Pferd setzen konnte. Zum Beispiel Janina konnte nur die braven Pferde reiten und auch nur, wenn jemand sie begleitete. Das war dann meist nicht so einfach, da viele unserer Pferde schon ziemlich temperamentvoll waren. Und vor allen Dingen die Jungpferde, die ja zum größten Teil bei diesem Rennen starteten, waren nicht einfach. Da war kaum eins dabei, das nicht gerne einfach mal los stürmte.
Eine Stunde lang zerbrach ich mir darüber den Kopf, wen ich auf welches Pferd setzen konnte, bevor ich dann endlich fertig war und den Plan in der Sattelkammer aufhing. Nun widmete ich mich Ginger und longierte diese ausgiebig, bevor ich sie dann wieder auf die Weide stellte und bei der Meldestelle anrief, um die Reiter alle umändern zu lassen. Wie erwartet freute sich die Frau sehr über meinen Anruf und vor allen Dingen darüber, dass sie die kompletten Starterlisten neu ausdrucken durfte. Das war aber nicht mein Problem. Wie Ben schon sagte, hatte die Frau sich den Beruf selbst ausgesucht.
Ben war mittlerweile auch wach und humpelte draußen im Stall herum. Ich hatte keine Chance gehabt ihn davon ab zu halten.Der Rest der Woche war sehr stressig. Ich musste gleichzeitig mit Ginger trainieren, mich mit den ganzen Pferden von Ben anfreunden, Emely trainieren und alles für das Wochenende organisieren. Nebenbei musste ich mich um Ben kümmern und der ganze Papierkram musste auch noch irgendwie erledigt werden. So war nicht viel mit Schlaf und viel Stress mit jede Menge Chaos dazu.
Am Donnerstag ging es dann früh direkt nach der Fütterung los. Das komplette Zubehör und unsere Sachen hatten wir bereits am Abend zuvor gepackt. Nun hieß es alle 14 Pferde nochmal kurz über putzen, ihnen Decke und Transportgamaschen anlegen und sie schließlich nacheinander zu verladen.
Fast zwei Stunden später hatten wir auch dies geschafft und konnten los. Noch ein letztes Mal überprüfte ich die Ausrüstung und dann fuhren wir mit zwei Transportern los.
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Der falsche Sprung - Korrektur
De Todo"Der Falsche Sprung" ist der vierte Teil mein Buchreihe über die Bewohner des Gestüts Michalòw. Emely Michalòw ist mittlerweile 16 Jahre alt und steckt mitten in der Pubertät. Hier wiederholte sie alles, was Lisa damals bereits mit 13 Jahren gemacht...