"Warum legt sie einfach so auf? Das ist doch alles nicht normal!" sagte ich fast schreiend. Andre legte seine Hand auf meine Schulter. "Beruhig dich erst einmal." Dann kam Tara zu uns. Sie hielt uns zwei Tassen Tee hin. Wir nahmen sie an. "Trinkt mal. Das ist Kamillentee." Ich schaute traurig auf den Boden. "Vielleicht ist sie ausversehen auf 'Auflegen' dran gekommen?" vermutete Andre. Ich schüttelte den Kopf. "Dann hätte sie mich zurück gerufen."
"Wenn ihr wollt könnt ihr nach oben gehen. Ich habe es euch ein wenig gemütlich gemacht." Sie dachte immer noch das wir verliebt wären. Wie nervig! Naja, nett war es schon das sie uns in ihrem Haus schliefen ließ. "Vielen Dank für alles." Sie lächelte. An irgendjemanden erinnerte sie mich. Ich schätzte sie auf 28 ein. Sie hatte, wie es aussah keine Familie, da ich das aber nicht wusste fragte ich:"Haben sie denn eine Familie? Also ich meine einen Mann und Kinder." Sie lachte leise vor sich hin. Wieder verstand ich nicht was daran lustig war. "Das brauche ich hier nicht." Dann ging sie in die Küche. Verwirrt verließ ich mit Andre den Raum und ging die Treppen hoch. Oben war ein kleiner Dachboden
Sie hatte uns eine große Matratze mit roter Bettwäsche hingelegt.
"Tara ist echt nett." sagte Andre zu mir, während er sich auf die Matratze schmiss. "Joa. Ein bisschen komisch." flüsterte ich. Andre sah mich mit fragendem Blick an. "Naja dieses aufgesetzte Lächeln. Und dann antwortet sie auf meine Frage ob sie eine Familie hat, 'ne die brauche ich nicht'. Das ist doch nicht normal." Er lachte. Eigentlich schien er echt nett zu sein. Dafür das ich ihn gerade einmal ein paar Stunden kannte. "Emilia?" Ich schaute zu ihm. "Wir werden hier raus kommen und deine Freunde finden. Das verspreche ich dir." Ich lächelte. Das tat wirklich gut zu hören. "Meinst du denn ihnen ist etwas passiert?" fragte er mich. "Ich weiß nicht. Ich hab so ein komisches Gefühl." Er grinste. "Was?"
"Mädchen und ihre Gefühle. Ihr habt doch eh nur Snapchat und Instagram im Kopf." Ich zog eine Augenbraue hoch. " Tja da täuscht du dich bei mir. Ich bin klar gegen diesen ganzen Scheiß. Ich hasse Snapchat und Instagram habe ich auch nicht!" Er war ziemlich erstaunt. Jetzt grinste ich. "Hättest du nicht gedacht he?" Er lachte. "Naja irgendwie schon. Du bist einfach so natürlich schön." Ich schluckte und lächelte gleichzeitig. Echt süß von ihm. Er wurde ein wenig rot und legte sich, mit verschrenkten Armen hinter dem Kopf, hin. Ich sah das er auf dem Unterarm ein Tattoo hatte. "Wie alt bist du eigentlich?" fragte ich ihn und deutete auf seinen Arm und das Tattoo. "Zwanzig."antwortete er knapp. "Wow im Bett mit einem Zwanzig jährigen. Tolle Leistung!" Ich klopfte mir auf die Schulter und lachte. Er grinste. "Und du?"
"Achtzehn." antwortete ich genauso knapp. "Und hat dieses Tattoo eine Bedeutung?" War ich zu neugierig? "Naja es soll heißen das man immer mit seinem Karma im reinen bleiben sollte." Ich war ein Stückchen beeindruckt. "Hast du noch mehr?"fragte ich etwas leiser. Ich saß hier mit einem zwanzig jährigen der einfach so 1000 mal reifer war, als alle anderen Jungs aus meiner Klasse, und stellte ihm solche Fragen. Irgendwie vergaß ich sogar Tim. Er nickte und zog sein Shirt aus. Ich starrte auf seinen durchtrainierten Oberkörper. Er drehte sich um. Sein Rücken zierte ein wunderschönes, großes Tattoo. Ich fasste es vorsichtig an. Als ich bemerkte wie krank das rüberkam, zog ich schnell meine Hand weg. "Sieht echt gut aus." meinte ich. Er lächelte, machte aber keinerlei Anstalt sein Shirt wieder anzuziehen. Im Gegenteil. Er legte das Shirt neben sich und schaute mich an. "Du hast keine oder?" Ich brauchte ein wenig um zu verstehen das er die Tattoos meinte. "Ne!" Ich lachte. Das passte nicht so zu mir. Er grinste und legte sich wieder hin. Ich tat das gleiche und schlief ziemlich schnell ein. Der Junge gefiel mir. Sehr sogar.
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Das Dorf des Schweigens
Mystery / ThrillerDie 18 jährige Emilia ist auf Klassenfahrt in einem kleinem Dorf. Aus Langeweile macht sie mit ihren Freunden eine Mutprobe. Sie und ein, bis vor ein paar Stunden noch, fremder Junge müssen in ein verlassenes Gebäude gehen. Dort finden sie Zeitungs...