Nach dem Andre und ich etwas gegessen, uns frisch angezogen und geduscht hatten, standen auch schon Tara, Eric und Nisa vor unserer Tür. "Guten Morgen.", begrüßten uns die Bewohner. "Kommt doch herein.", sagte ich freundlich und zog die Tür weiter auf. Sie setzten sich um den Holztisch herum und schauten mich nachdenklich an. "Du hast gestern überhaupt nichts mehr gesagt. Ist alles okay mit dir, Pulchram?" Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und schüttelte schnell mit dem Kopf. "Es war der Wahnsinn." Tara zögerte ein wenig, dann nickte sie lächelnd. Andre räusperte sich. "Also, wir hätten eine Frage." Er kratzte sich am Kopf. "Eher gesagt eine Bitte." Ich schaute zu Nisa, die, wer hätte es gedacht, ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. Ich runzelte mit der Stirn. Andres und mein Blick durchkreuzten sich. "Emi,-" Tara unterbrach ihn. "Ich möchte noch einmal etwas klar stellen. Wir haben das jetzt oft genug geduldet, aber ich muss jetzt dazu wirklich etwas sagen. Der Meister hat euch nicht umsonst Pseudonyme gegeben. Emilia heißt von jetzt an Pulchram. Andre du nennst dich nur noch Particeps. Habt ihr das verstanden?" Wow. Tara hatte mal wieder großartig gute Laune. Andre schluckte kurz. "Na schön. Also Pulchram und ich wollten fragen, ob wir die Gefangenen alleine besuchen können?" Einen Moment Stille. Nisa schaute auf den Boden und auch Eric erlaubte sich nichts zu sagen. "Wie alleine?", sagte Tara nach einer Weile. Ich wurde nervös. Wenn sie es uns nicht erlauben würden, wäre der ganze Plan, einfach alles, umsonst gewesen. "Nur Particeps und ich. Die Gefangen reagieren doch ganz anders auf uns." Ich schaute Tara erwartungsvoll an. Sie zog eine Augenbraue hoch. "Auf keinen Fall." Ich erschrak. Damit hätten wir jetzt, nicht wirklich gerechnet. "Ehh, also-" , stotterte Ande herum. "Nein. Punkt aus Ende." Tara stand auf und schob den Stuhl an den Esstisch. "War's das?", fragte sie genervt und drehte ihren Körper Richtung Tür. Auch Nisa und Eric standen auf. "Nein.", rief ich, ein wenig zu laut. Ich ging auf sie zu. "Particeps und ich wollen sie alleine besuchen. Sie alleine quälen. Sie reagieren doch völlig unterschiedlich, wenn du mit Eric und Nisa noch in der Ruine bist." Ich nahm vorsichtig Taras Hand, was mich zugegeben, ein wenig angeeckelt hatte. "Du kannst uns vertrauen." Ich sah sie hoffnugsvoll an. Auch Andre kam zu uns und legte seine Hand auf Taras Schulter. Er nickte. "Ja das kannst du." Sie rollte genervt mit den Augen und zog ihren Arm weg. "Das tue ich aber nicht. Und jetzt seit leise. Ihr bereitet mir Kopfschmerzen." Sie drückte ihre Finger auf ihre Augenlider und seufzte. Gerade als sie aus dem Haus gehen wollten, fiel mir noch etwas ein. "Lasst uns einen Deal machen." Noch einmal drehte sie sich zu uns. Nisa und Eric schauten gespannt über ihre Schulter. "Tara, du begleitest uns. Aber dafür lässt du uns kurz mit den Gefangenen alleine und wartest vor der Holztür auf uns." Sie kam näher. "Warum sollte ich das tun?" Andre schob mich ein wenig von ihr weg. "Wir können auch den Meister fragen. Er mag uns. Wir könnten ihm erzählen, wie schlecht du uns behandelst und mit uns umgehst. Meinst du Tara-", er kam immer näher, "meinst du wirklich er würde zu dir halten?" Sie hält kurz inne. Dann fährt sie sich mit einer Hand durch ihre Haare. "Gut. Ich werde euch aber im Auge behalten." Während sie mit einer schnellen Drehung Richtung Tür stolzierte rief Andre ihr noch hinter her: "In einer Stunde gehen wir los, okay?" Dann knallte sie energisch die Tür zu. Ich lachte leise auf und klatschte mit Andre ein.
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Das Dorf des Schweigens
Mystery / ThrillerDie 18 jährige Emilia ist auf Klassenfahrt in einem kleinem Dorf. Aus Langeweile macht sie mit ihren Freunden eine Mutprobe. Sie und ein, bis vor ein paar Stunden noch, fremder Junge müssen in ein verlassenes Gebäude gehen. Dort finden sie Zeitungs...