Andre machte etwas zögernd die große Tür auf. Wir gingen langsam rein. Ich hatte Angst! Große Angst sogar. Aber wir mussten es einfach tun. Das war unser letzter Ausweg. Andre, der immer noch seine hell leuchtende Taschenlampe in der Hand hielt, ging vor mir. Ich war wirklich so glücklich das er bei mir war. Wenn ich ganz alleine wäre, hätte ich mich niemals hier rein getraut. Zusammen gingen wir wieder in den ersten Raum, der wie eine Klasse aufgebaut war. Nichts hatte sich verändert. An der Tafel hingen immer noch die gleichen Artikel und die Stühle standen auch noch genauso da, wie vor zwei Tagen. Ich schaute mir die Artikel noch einmal genauer an. Es waren drei. Immer wieder handelte es sich um den Tod eines Journalisten. Während ich sie mir alle durchlas, drehte ich mich mehrmals um, da ich immer wieder das Gefühl hatte von der schwarzen Gestalt beobachtet zu werden. "Und hast du schon etwas?" fragte mich Andre. Ich schüttelte den Kopf. "Nur diese Artikel über den Journalisten." Ich kratzte mich am Kopf. "Ist ja schon komisch! Ich meine der Fall ist schon zwölf Jahre her und die Polizei hat noch keine einzige Spur." Er kam auf mich zu. "Ich wette mit dir, da hat das Dorf etwas mit zu tun. Mit dem Mord meine ich." Ich stimmte ihm zu. Da wir nichts anderes mehr fanden gingen wir in einen anderen Raum. In diesem Raum waren nichts, außer ein riesen großer, runder Tisch mit vielen Stühlen. Trotzdem schauten wir nochmal ob wir etwas fanden. Tatsächlich war in einer Schublade ein Zettel. "Ich hab was!" rief mir Andre zu. Ich lief schnell zu ihm und schaute auf das Blatt. "Ist das eine Liste?" Ich runzelte die Stirn. "Ja, glaub schon!" Auf dem Zettel waren viele Namen, dahinter standen rote Häckchen. Arthur, Isne, Merth, Logne, Raser, Marthy, Nutis, Rans, Luise. Ich versuchte mir so viele Namen wie möglich zu merken. "Sind das alle Dorfbewohner?" fragte Andre mich verwundert. "Naja sind auf jeden Fall sehr viele. Ich würde sagen Ja!" antwortete ich ihm. "Die haben alle mega komische Namen! Meinst du das sind Pseudonyme?" Ich nickte. Dann gingen wir wieder aus dem Raum und liefen in einem anderen. Dort standen zwei große Holzregale. Wir gingen auf sie zu und öffneten schnell alle Schubladen. Plötzlich hörte ich ein lautes raunen von Andre. Ich schaute zu ihm. In dem Moment wussten wir das, das unsere Chance war. Die Chance zu fliehen. Die Chance unsere Freunde zu retten. Ich schaute wieder auf die Schublade. Ich hätte niemlas gedacht das mich ein Tastenhandy so glücklich machen konnte. "Wir haben es gefunden!" Andre lächelte mich erleichtert an. Ich atmete aus. "Ja das haben wir!" Ich umarmte ihn schnell. Dann griff er zu dem Handy und schaltete es an. Der Akku war aufgeladen und ein Passwort gab es auch nicht. Wir hatten unfassbares Glück. "Und was sollen wir jetzt machen?" fragte er mich. Ehrlich gesagt wusste ich das selber nicht. "Jetzt die Polizei zu rufen, wär zu früh! Ich meine die Bewohner würden alles leugnen und würden unsere Freunde nicht finden. Also was können wir tun, um sie dran zu kriegen?" gab ich die Frage nochmal zurück. Er zuckte mit den Schultern. "Was sollen wir dann machen?" Ich überlegte. "Naja wir müssen uns erst einmal bei den einzecken. Und dann wenn wir es geschafft haben, dann rufen wir die Polizei." Ich schluckte. "Aber wir wissen noch nicht einmal wo wir sind! Ich meine, ich denke nicht das sie uns die Wahrheit gesagt haben, was die Adresse angeht. Die wissen doch das wir mit ihren Entführten befreundet sind." Ich biss mir auf meine Lippe."Du meinst das wir nicht im Felsingtal sind?" Er schüttelte den Kopf. "Okay dann lass uns mal weiter überlegen!"
Und jetzt an euch:
Was würdet ihr denn tun, wenn ihr an unserer Stelle wärt?
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Das Dorf des Schweigens
Mystery / ThrillerDie 18 jährige Emilia ist auf Klassenfahrt in einem kleinem Dorf. Aus Langeweile macht sie mit ihren Freunden eine Mutprobe. Sie und ein, bis vor ein paar Stunden noch, fremder Junge müssen in ein verlassenes Gebäude gehen. Dort finden sie Zeitungs...