"Das sind sie!" rief Andre schockiert. Ich starrte auf das Bild. Meine Freundinnen sahen schmutzig aus. Ihre Kleidungen waren ein wenig zerfetzt. Als ich mir vorstellte wie sie gekämpft hätten, sich losgerissen hätten und es doch geschafft hätten kamen mir die Tränen. Das hatten sie nicht verdient. Sie taten mir so unfassbar leid. Neben ihnen lagen Julian und Justin. Auch sie hatten die Augen geschlossen. Alle fünf waren an einer Stange befestigt. Doch dann erstarrte ich. "Wo ist Marcel?" Ich konnte ihn auf keins der Bilder sehen. "Scheiße, was wenn er schon tot ist?" Tränen liefen mir meine Wangen herunter. "Das darfst du dir erst gar nicht vorstellen Emilia!" Er nahm mich in den Arm. Dann beruhigte ich mich. "Wir müssen die da raus holen. Wir müssen ihnen helfen! Die sind irre!" Andre sah mich ernst an. Sein Blick war stark. Ich wusste das wir es schaffen könnten, wenn wir es versuchten. Ich sah mir noch rinmal das Bild an. "Sie sind auf jeden Fall in irgendeinem dunkelem Raum." sagte ich zu Andre. "Vielleicht in einem Bunker. Oder einem Verließ." Andre zeigte auf die Gitterstäbe. Ich nickte. "Heute Nacht müssen wir zu diesem schwarzen Gebäude gehen." Ich atmete tief ein und aus. "Andre wir werden das schaffen. Wir werden dieses kranke Dorf hier ins Gefängnis bringen." Er lächelte. Wir schauten uns tief in die Augen. Er kam mit seinem Gesicht immer näher zu mir. Dann küsste er mich. Es tat so unfassbar gut und fühlte sich wunderschön an. Ich legte meine Hände auf seine Wange und spürte wie er mir durch meine Haare fuhr. Er war so zärtlich und liebevoll. In meinem ganzen Körper kribbelte es und für einen Moment spürte ich Hoffnung. Hoffnung, das alles gut werden würde, Andre und ich zusammen sein könnten, unser Leben miteinander verbringen könnten. Plötzlich hörten wir die Haustür zu fallen. "Ja Hilde ich weiß!" Es war Tara. Andre und ich starrten uns erschrocken an. Sie waren wieder da. Wenn sie uns hier finden würde, würde sie uns ganz genauso einsperren wie meine Freunde. Wir wussten das wir so schnell wie möglich raus müssten. Doch wohin? Andre schaute panisch um sich herum. Es gab keinen anderen Ausgang. Wir mussten warten. Warten bis sie wieder weg sind. "Andre, Emilia? Hallo?" Wir hielten die Luft an. Dann hörten wir, wie Tara die Treppe hoch und wieder runter ging. "Oben sind sie nicht."
"Vielleicht bei Luise?" fragte die alte Hilde. "Ne bei ihr hab ich schon angerufen." Angerufen? Ich dachte sie würden keine Telefone benutzen. "Bestimmt wollten sie ein wenig Zeit zu Zweit verbringen. Da ist Liebe in der Luft, das spüre ich!" Kurz sahen Andre und ich uns lächelnd an. Da hatte Hilde vielleicht zum ersten Mal mit Recht. "Hilde. Wir dürfen Andre und Emilia nichts verraten hast du das verstanden?" Wir hörten Tara von oben. "Aber warum nicht?" krächzte Hilde. " Sie wären perfekt für unser Projekt! Die vertrauen den beiden. Das sind Freunde." Sie meinten defenitiv Sophia, Elif, Rina und die anderen. "Ja, aber denkst du die würden da einfach mit machen. Das sind naive Kinder. Die würden niemals ihren beschissenen Freunden etwas antun." Antun? Ich sah Andre ängstlich an. "Na wer weiß? Mit ein bisschen Manipulation klappt vieles." Hilde klung glücklich. Widerlich glücklich. "Wie willst du sie manipulieren?"
"So wie Hilly!" Danach war es still. Wer war Hilly? "Wir müssen in den Keller. Du erklärst mir alles weitere unten." Schockiert schauten Andre und ich uns an. " Was sollen wir machen?" fragte ich Andre flüsternd. Er guckte sich noch einmal ängstlich um. "Komm wir verstecken uns dahinten." Dann krochen wir unter dem Tisch. Uns war aber beiden klar das, dass das schlechteste Versteck war. Sie würden uns sofort sehen. Dann hörten wir Schritte die immer näher kamen. Ich schluckte. Das war das Ende. Und schon wieder lief eine Träne über meine Wange.
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Das Dorf des Schweigens
Mystery / ThrillerDie 18 jährige Emilia ist auf Klassenfahrt in einem kleinem Dorf. Aus Langeweile macht sie mit ihren Freunden eine Mutprobe. Sie und ein, bis vor ein paar Stunden noch, fremder Junge müssen in ein verlassenes Gebäude gehen. Dort finden sie Zeitungs...