Die Hilfsmittel

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Mein Blick schweifte durch den ganzen Raum. Wie sollten wir herausfinden wo wir sind? Ich räusperte mich. "Kannst du das Tastenhandy vielleicht orten?" Er schüttelte den Kopf. "Bei dem alten Handy ist das unmöglich! Ich bräuchte einen Computer oder Laptop." Man das konnte doch nicht sein, das wir daran scheiterten! "Vielleicht haben die ja irgendwo einen!" Nachdem wir den ganzen Raum untersucht und nichts weiteres gefunden hatten, gingen wir in den nächsten Raum. Ich runzelte meine Stirn. "Warum liegen hier Matratzen?" Andre schaute mich fragend an. Ich schaute mich um und entdeckte ein paar T-shirts und Hosen. "Leben hier vielleicht welche?" Andre zuckte mit den Schultern. "Aber warum sollten sie?" Ich überlegte. "In den Artikeln steht doch das die Bewohner spurlos verschwunden waren. Vielleicht haben sie sich ja hier versteckt!"
"Klar könnte sein! Aber warum haben die ganzen Polizisten die nicht gefunden? Ich meine dieses Gebäude hier ist jetzt nicht so krass versteckt!" Ich biss mir auf meine Unterlippe. Das ergab alles einfach keinen Sinn. "Lass uns nochmal in ein anderes Zimmer gehen!" Ich nickte. Der nächste und damit letzte Raum war klein und staubig. Weiß, graue Gardinen hingen an den zu geklebten Fensterscheiben. An einem Schrank hing eine große Karte. Mit weit aufgerissenen Augen ging ich zu ihr und schaute Andre mit einem Lächeln an. "Das ist eine Karte von dem Ort hier." Er kam schnell auf mich zu. Ich bemusterte weiter die Ortskarte. Auf ihr steckten viele rote Fähnchen. Ich ging mit meinem Finger über sie und las mir die ganzen kleinen Ortsnamen durch. Andre kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter. "Man haben wir Glück!" Ich lachte. Plötzlich zeigte er auf ein schwarz eingezeichnetes Viereck. "Das ist das Gebäude hier!" Ich nickte und las mir den Namen darunter durch. "Steinfels 13!" Bingo! Das war der Name des Ortes. "Das muss er sein!" Ich umarmte Andre schnell. Jetzt musste nur noch alles andere funktionieren. "Okay, also wir wissen jetzt schon einmal wo wir sind! Wie soll es dann weiter gehen Emi?"
"Also, wie gesagt zecken wir uns erst einmal in ihr Projekt ein und geben und als die totalen Psychos aus. Dann wenn alles klappt und sie uns tatsächlich in ihrer Gruppe aufnehmen, müssen wir ihnen glaubwürdig machen das uns unsere Freunde mehr als egal sind und wir sie einfach nur quälen möchten. Wenn das dann auch noch klappt und sie uns tatsächlich zu unseren Freunden bringen, werden wir die Polizei einweihen. Dann müssen wir die ganzen Kranken entweder hier oder an einem anderen Ort locken und Bam, dann kommt die Polizei und verhaftet sie!" Ich spürte wie meine Augen leuchteten und mein Herz raste. Andre grinste mich an. "Klingt ja wie in einem Actionfilm! Meinst du denn das klappt alles so, wie du es dir vorstellst?" Ich nickte hastig.  "Es muss einfach funktionieren! Einen Versuch ist es wert." Er nahm meine Hand und küsste mich. Wow das alles war so überwältigend. Auf der einen Seite dieses psychischkranke Dorf, das unsere Freunde entführt hatte und auf der anderen Seite diese 'Liebesgeschichte' zwischen Andre und mir. Ich hätte vor ein paar Tagen niemals erwartet das ich so etwas erleben würde! Dann gingen wir raus aus dem Bunker. Es war immer noch Nacht und wir schlichen leise zurück zu Tara's Haus. Langsam öffnete Andre die Tür, hielt aber währenddessen immer noch meine Hand. "Was habt ihr gemacht?" Wir erschraken. Vor uns stand Tara die uns wütend, mit verschrenkten Armen ansah. Mein Herz pochte so wild wie noch nie. "Was habt ihr gemacht?" schrie sie uns noch einmal an.

Das Dorf des Schweigens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt