Andre und ich standen immer noch hilflos im Türrahmen und starrten Tara erschrocken an. Plötzlich legte Andre seinen Arm um mich und grinste sie an. "Wir brauchen auch mal unsere Ruhe." Er lächelte. Während ich zu Tara guckte zwang ich mir ein unechtes Lachen auf. "Ja ich meine das kannst du doch verstehen oder?" Sie zog uns beide so kräftig rein das ich fast hinflog. "Um diese Uhrzeit? Verkauft mich nicht für blöd!" Ich hatte Angst. Angst vor einer Frau, die ein modelartiges und freundliches Gesicht hatte. Ich musste es einfach tun. Ich musste mit unserem Plan beginnen. "Also ehrlich gesagt..." fing ich langsam an zu reden. "Naja Andre und ich wir sind wirklich... naja ein Paar!" Ich schaute mit einem verliebten Blick zu ihm. "Aber das ist nicht der Grund warum wir draußen waren!" Ich merkte wie Andre's Blick mich durchbohrte und Tara immer wütender wurde. "Wir wollten Hinweise finden!" sagte ich schnell. Tara packte meinen Arm so fest, das es schmerzte. "Welche Hinweise?" Sie schrie. "Wir wissen das, dass kein normales Dorf hier ist! Wir wissen es!" Langsam ließ sie mich los, doch ihr Blick war immer noch stark und voller Wut. "Ihr seid faszinierend!" Wie ich einfach ohne rot zu werden log. "Das ganze Dorf ist faszinierend! Wir wollen dabei sein!" Ich lächelte sie auffordernd an. Ihr Blick lockerte sich langsam. "Wo dabei sein?" fragte sie leise. Andre starrte mich weiter an. "Das weißt du ganz genau!" Sie kniff ihre Augen zusammen. "Ich weiß gar nichts verstanden!" Sie hob ihre Hand und wollte mich schlagen. Ich umklammerte meinen Kopf mit meinen Händen, damit sie mir nicht meinen ganzen Schädel zertrümmern konnte. Mein Herz pochte, ach was hämmerte. Doch überraschenderweise schlug sie nicht zu. Langsam öffnete ich meine Augen und sah wie Andre sie fest hielt. "Tara beruhig dich!" sprach er leise. Sie atmete tief aus und guckte Andre erstaunt an. "Weißt du..." Sie kam immer näher auf ihn zu. "ich habe manchmal über meinen Körper keine Kontrolle." Ihre Lippen berührten sich fast. Ich spürte wie die Wut in mir hoch stieg. Ich konnte es nicht länger zurückhalten. "Hör mal zu Tara! Wie haben keine Ahnung was ihr hier abzieht, aber unsere Freunde sind uns scheiß egal! Ihr habt uns von diesen abscheulichen Kreaturen sogar befreit. Und genau aus diesem Grund möchten wir mit machen. Euer Drecksclub ist nichts, wenn ihr dieses Angebot ablehnt. Aber pff, ist mir doch egal ob ihr uns haben wollt oder nicht! Ihr macht den Verlust nicht wir, ist das klar?" Ich schrie sie an. Und es tat so unglaublich gut. "Ob das klar ist?" Ich schaute sie wütend an. Sie war still. Kein Grinsen, kein Lächeln. Nichts. Dann nickte sie langsam. "Also gut," krächzte sie mit leiser Stimme, "ihr könnt mit kommen. Folgt mir einfach!" Ich konnte es nicht fassen! Ich habe es tatsächlich geschafft. Noch nie zuvor habe ich einen Menschen so angeschrien wie sie. Aber es platzte einfach aus mir heraus. Andre legte seine Hand auf meine Schulter und flüsterte mir zu:" Hast du super gemacht!" Dann gab er mir einen Kuss auf die Schläfe. Zusammen mit Tara gingen wir aus dem Haus. Wir folgten ihr ziemlich lange. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich zu uns um. "Aber ihr müsst wissen, wenn ihr einmal drin seit kommt ihr so schnell nicht mehr raus."
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Das Dorf des Schweigens
Mystery / ThrillerDie 18 jährige Emilia ist auf Klassenfahrt in einem kleinem Dorf. Aus Langeweile macht sie mit ihren Freunden eine Mutprobe. Sie und ein, bis vor ein paar Stunden noch, fremder Junge müssen in ein verlassenes Gebäude gehen. Dort finden sie Zeitungs...