Kapitel #2 - Schmuckstück

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Keine zwei Sekunden später stand ich vor diesem riesigen Spiegel. Und tatsächlich war er etwas größer als ich. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es so überdimensionale Spiegel überhaupt gab. Aber naja, man lernt schließlich immer dazu. Geistesabwesend starrte ich mein eigenes Spiegelbild an. Irgendetwas hypnotisierte mich, so fühlte es sich jedenfalls an. Wie ferngesteuert hob ich meine Hand und legte sie an das Glas. Müsste diese Stelle nicht eigentlich kalt sein? Ganz im Gegenteil. Dort wo meine Hand lag, wurde so viel Wärme ausgestrahlt, dass mein ganzer Körper vor Schreck zusammen zuckte. Vorsichtig ging ich zwei Schritte zurück.

"Kann ich Ihnen helfen, Miss?", hörte ich eine sanfte Stimme, die wahrscheinlich zu der Frau gehörte, die gerade auf mich zu lief. "Ähm ja.",  begann ich langsam. "Dieser Spiegel ist wunderschön.". Ich hörte sie leise kichern. "Das stimmt, Miss. Erst heut Morgen konnte ich ihn davor retten verbrannt zu werden.". Geschockt drehte ich mich zu ihr. "Man wollte ihn verbrennen?". Die kleine dunkelhaarige Frau neben mir nickte. Man konnte ihr ansehen, dass sie das ziemlich mitnahm. "Ich weiß auch nicht warum. Die Vorbesitzerin schien etwas .. verwirrt.". Was sollte das denn bitte heißen? Und was sollte ihre Verwirrtheit mit dem Spiegel zu tun haben?

Irritiert schüttelte ich den Kopf. "Ich nehm ihn.", schoss es plötzlich aus mir heraus. Im nächsten Moment fragte ich mich bereits, warum das so plötzlich aus mir heraus kam, aber es war schon zu spät darüber zu grübeln, denn die Frau strahlte bereits übers ganze Gesicht. "Er kostet 30 Dollar", gab sie leise zurück. Ich war überrascht, dass er so günstig war, machte mir darüber aber keine weiteren Gedanken. "Kann ich ihn vielleicht hier stehen lassen. Ich muss jetzt zur Arbeit und würde ihn danach hier abholen.". Sofort nickte die Frau. "Das ist gar kein Problem.". Sie schien komischerweise sehr erleichtert, diesen Spiegel los zuwerden.

Ich gab ihr das Geld und machte mich anschließend auf den Weg ins Starbucks, während ich mein Handy hervor kramte, um Alex anzurufen. "Hey Sweety.!", ging er ran. Genervt verdrehte ich die Augen. "Nichts da Sweety. Das ist schon lange vorbei!", fauchte ich. Ich konnte ihn am anderen Ende seufzen hören, aber das war mir egal. "Ich brauch deine Hilfe, Alex.", gab ich zu und fühlte mich dabei absolut unwohl meinen Exfreund um Hilfe zu bitte. "Alles was du willst.", sagte er ruhig und ich konnte sein Grinsen durchs Telefon hören. "Komm mich bitte gegen 17 Uhr beim Starbucks abholen. Ich hab mir einen Spiegel gekauft und bin mir hundert Prozent sicher, dass ich den nicht allein nach Hause bekomme."-"Und was springt dabei für mich raus.?", fragte er amüsiert. Genervt stöhnte ich auf. "Ein Arschtritt weniger als sonst. Also sei nachher gefälligst da, sonst gibt es Ärger.", fauchte ich und legte danach sofort auf, damit er nicht weiter rumdiskutieren konnte.

Mirrors [Justin Bieber]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt