Kapitel #1 - This is me

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"Lilly!", hörte ich irgendwo in meinem Unterbewusstsein eine bekannte Stimme rufen. Knurrend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte alles zu verdrängen was mich vom Schlafen abhielt. Gerade als ich wieder in meine Traumwelt verschwinden wollte, wurde mein Name erneut gerufen. Genervt öffnete ich die Augen. Die ersten Sonnenstrahlen durchfluteten mein Zimmer und kitzelten die Haut, auf der sie auftrafen. "Liiiiilly!", hallte es erneut durch das Haus.Nachdem ich weitere 5 Minuten regungslos da lag, beschloss ich aufzustehen. Mein Kopf schmerzte, alles drehte sich. Die letzte Nacht war eindeutig zu heftig. Knurrend tapste ich Richtung Badezimmer, wo mein erster Blick in den Spiegel fiel. "Fuck", zischte ich, als ich das Vogelnest auf meinem Kopf sah, was einst mal meine Haare waren und die Augenringe, die noch nie so bedrohlich wie heute Morgen aussahen.

Ich zog mich komplett aus und stieg unter die Dusche. Sofort spürte ich, wie sich jeder einzelne Muskel in meinem Körper entspannte. Ich schloss die Augen und ließ nun das warme Wasser über mein Gesicht laufen. Die ersten Erinnerungen des gestrigen Abends schossen durch meinen Kopf. Camile, meine Beste Freundin, deren Geburtstag wir gestern gefeiert hatten. Der viele Alkohol, der mir immer noch schwer im Magen lag. Der heiße Typ, mit dem ich mir den letzten Joint geteilt hatte. Grinsend dachte ich an all das zurück. Es war ein gelungener Abend.

Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Junkie oder so. Vielleicht etwas schwer erziehbar, mehr aber auch nicht. Ich bin süße 18 Jahre jung, wie ihr wahrscheinlich schon wisst ist mein Name Lilly, ich wohne noch bei meinen Eltern und ich liebe Partys. Zwischen dem ganzen Alltagsstress ist es einfach mal entspannend beim Feiern alle Sorgen hinter sich zu lassen.

Immer noch lächelnd stieg ich aus der Dusche. "Lilly!", hörte ich erneut die Stimme meiner Mutter schreien. Von mir aus könnte sie noch hundert Mal meinen Namen rufen, es interessierte mich nicht. So langsam wie möglich bückte ich mich und zog meine Schminktasche aus dem kleinen Schränkchen unter dem Waschbecken hervor, immer darauf bedacht dass mein Kopf nicht explodierte. Ich legte ein leichtes Make-Up auf, bevor ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz band. Anschließend lief ich in mein Schlafzimmer und suchte mir ein paar lockere Sachen heraus. Ich entschied mich für eine schwarze Shorts, ein weißes hautenges Top und schwarze High Heels. Aufreizend, nicht wahr? Aber genau so fühlte ich mich wohl. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereit kurz nach halb Eins Nachmittags war. In anderthalb Stunden begann meine Schicht im Starbucks, wo ich mein Taschengeld aufbesserte.Bevor ich nach unten lief schmiss ich noch etwas Geld, meinen Schlüssel & mein Handy in meine, sowieso schon viel zu volle, Handtasche. "Na Madame, auch mal wach?", hörte ich die schrille Stimme meiner Mutter fragen. Genervt verdrehte ich die Augen, schnappte mir einen Apfel aus der Küche und lief Richtung Haustür. "Wo willst du hin Fräulein?". Wie immer rannte sie mir hinterher. "Arbeiten?!", fragte ich genervt, bevor ich das Haus verließ.

Die warme Sommerluft begrüßte mich. Genüsslich aß ich meinen Apfel, während ich auf dem Weg in die Stadt war. Wir lebten etwas außerhalb, deshalb musste ich immer ein Stück laufen, was mir bei den angenehmen Temperaturen jedoch nichts ausmachte. Nach ein paar Minuten Fußmarsch entdeckte ich einen Trödelmarkt und schon von weitem konnte ich einen wunderschönen Spiegel sehen. Er war wahrscheinlich noch größer als ich und zog meine Aufmerksamkeit magisch an. Ohne zu zögern wechselte ich die Straßenseite und bahnte mir meinen Weg zu diesem Schmuckstück.

Mirrors [Justin Bieber]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt